Jahresrückblick 2022 Zweibrücker Land (Teil 2 von 2) Was von Juli bis Dezember geschah Bauland, Baustellen und ein Paukenschlag

Zweibrücken-Land · Jede Menge los war 2022 auch in der zweiten Jahreshälfte.

Mit vielen baulichen Mängeln ist das Bechhofer Dorfgemeinschaftshaus behaftet. Ende Dezember stimmte der Ortsgemeinderat für den Abriss.

Mit vielen baulichen Mängeln ist das Bechhofer Dorfgemeinschaftshaus behaftet. Ende Dezember stimmte der Ortsgemeinderat für den Abriss.

Foto: Norbert Schwarz

Juli

Für die Parkklinik Hornbach, ein 19-Million-Projekt, wird der Grundstein gelegt. Sie soll zum 1. Dezember 2023 mit 57 Zimmern und 75 Betten ihre Türen öffnen. Psychisch und psychosomatisch Erkrankte sollen in der Privatklinik ärztliche Hilfe bekommen. Die Klinik-Stabsstellen sind bereits besetzt. Fast 50 neue Arbeitsplätze entstehen. Ein großer Wellness-Bereich mit Schwimmbad gehört zur Klinikausstattung. Im südlichen Geländebereich wird es einen Park geben mit Hochseilgarten. Die Brutto-Grundfläche wird für die Privatklinik mit 8336 Quadratmetern angegeben.

Mehr als 200 000 Euro investiert Hornbach in die Sanierung des Oberen Stadttores. Im Juli vergibt der Stadtrat den Auftrag an die Firma IK Bau nach den Plänen des Architekten Klaus Meckler: Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten nämlich wird wieder der gesamte Fahrzeugverkehr durch den Stadttorbogen geleitet. Im Augenblick noch wird der Fahrzeugverkehr stadtauswärts in Richtung Frankreich/Brenschelbach rechts am Stadttor vorbei geleitet. Tatsächlich beginnen werden die Arbeiten im Oktober.

Bei Walshausen soll ein Solarpark entstehen. Investor ist die Firma Prokon, die Module sollen rechts und links der A 8 aufgestellt werden. Die Ortsgemeinde verspricht sich von dem auf 20 Hektar geplanten Projekt zusätzliche Einnahmen. In seiner Dezembersitzung stimmt der Verbandsgemeinderat für die notwendige Teiländerung des Flächennutzungsplanes. Jetzt fehlt noch der Segen des Landkreises.

Aus der Flughafen-Insolvenzmasse will Mauschbach ein Wiesen-Grundstück kaufen. Das soll Futter für die Wasserbüffel liefern, die in der Talaue zwischen Hornbach und Mauschbach grasen. Doch weil die für die Genehmigung zuständige Kreisverwaltung Südwestpfalz diese versagt, zieht die Ortsgemeinde vor Gericht. Und siegt, wegen Formfehlern des Landkreises.

August

War es Brandstiftung? Die Staatsanwaltschaft ermittelt bis heute, wie es zu diesem Feuer in Contwig kommen konnte.

War es Brandstiftung? Die Staatsanwaltschaft ermittelt bis heute, wie es zu diesem Feuer in Contwig kommen konnte.

Foto: Norbert Schwarz

Zum dritten Mal brennt es im August in einem Reihenhaus in Contwig. Durch das Feuer ist das Haus zunächst unbewohnbar. Es besteht Verdacht auf Brandstiftung, deshalb ermittelt die Staatsanwaltschaft Zweibrücken. Die Ermittlungen sind bis heute nicht abgeschlossen.

Die Stampermühle bei Kleinbundenbach soll ein Forellenhof werden. Der neue Hausherr auf der Stampermühle, ein Vorderpfälzer, plant eine Fischzuchtanlage, will die Gastronomie wieder ankurbeln, rund 50 Stellplätze für Wohnmobile und 40 Stellplätze für Autos anlegen. Außerdem geplant ist eine Gänsezucht. Auch die Angler sollen dort eine neue Heimat finden. Die Produktion von 100 Tonnen Forellen im Jahr steht dabei im Raum. Die Aquakulturanlage zur Forellenaufzucht wird ein Volumen von rund 1650 Kubikmeter haben.

Der Brandschutz im Dorfgemeinschaftshaus Käshofen ist nicht auf dem vorgeschriebenen Stand. Damit das Gebäude weiter genutzt werden darf, muss saniert werden. Die Baukosten liegen voraussichtlich im Bereich von 200 000 Euro. Geplant sind etwa eine Feuertreppe im hinteren Teil und Veränderungen in der Hauselektronik.

September

Hornbach will ein Neubaugebiet ausweisen. Etwa 28 Eigenheimen sollen in der Gewanne „Hoffeld, II. Ahnung“ entstehen. Das gesamte Areal befindet sich im Eigentum der Herzog-Wolfgang-Stiftung Zweibrücken. Zwischen der bestehenden Bebauung im Hoffeld und dem künftigen Baugebiete beim Kirschbacher Weg oben links wird es einen breiteren Grünstreifen geben. Es liegen schon jetzt für das neue Baugelände 26 Bewerbung auf einen der 28 Bauplätze vor.

Ausgelöst durch eine Diskussion im Contwiger Rat überarbeitet der Verbandsgemeinderat von Zweibrücken-Land die Regeln, nach denen Vereine Zuschüsse bekommen können. Zum Beispiel gibt es 250 Euro bei Vereinsjubiläen im 25er-Schritt also bei 25, 50 oder 75 Jahren des Bestehens. 100 Euro werden als Jubiläumsgabe bei einem zehnjährigen Jubiläum erstmals vergeben. Fürs Anschaffen beweglicher Sachen gibt es wie bisher eine finanzielle Unterstützung. Darunter fallen auch Noten und Instrumente, was bisher nicht eindeutig geregelt gewesen ist. Jugendfahrten und Freizeiten können unterstützt werden, die Fördervoraussetzungen sind klar formuliert. Das gilt auch für Investitionszuschüsse, die für Planung, Neu-, Umbau- und auch den Ausbau von Vereinsanlagen gewährt werden können. Die neuen Regelungen gelten ab Januar.

Oktober

Oben an der Kirche lautet der Gewannenamen des Großsteinhauser Neubaugebietes. Auf einer Fläche von rund 11 000 Quadratmetern entstehen insgesamt 16 neue Bauplätze. 13 davon für reine Wohngebäude, drei in einem kleinen Gewerbegebiet mit gemischter Nutzung, Einer zum Wohnen wie zum Errichten von mittelständischen Betrieben. Erschließungskosten: 1,3 Millionen Euro.

In Stambach soll die Brücke in der Höfchenstraße nicht wie einmal geplant saniert, sondern neu gebaut werden. Die geschätzten Kosten liegen jetzt schon bei 1,13 Millionen Euro. Die vorhandene Brücke ist schmal und hat keinen ausgewiesenen Bereich für Fußgänger, geschweige denn einen Bürgersteig. Mit einem Neubau, so die Ratsmitglieder nunmehr, ließe sich das alles weitaus besser „handeln“.

Walter Arzt (rechts) folgt Thomas Martin als Bürgermeister von Krähenberg nach. Ihm gratuliert der Ortsbeigeordnete Jan Oberer.

Walter Arzt (rechts) folgt Thomas Martin als Bürgermeister von Krähenberg nach. Ihm gratuliert der Ortsbeigeordnete Jan Oberer.

Foto: Norbert Schwarz

Walter Arzt wird vom zum neuen Ortsbürgermeister von Krähenberg gewählt. Sein Vorgänger Thomas Martin hatte sein Amt Mitte des Jahres aus gesundheitlichen Gründen nach über zwei Jahrzehnten abgegeben. Danach hatte Arzt bereits kommissarisch die Amtsgeschäfte geführt. Er will bis zum Ende der Wahlperiode im Jahr 2024 im Amt bleiben.

November

Er hakt beim Glasfaser-Ausbau in Reifenberg. Zwar wurden beim Ausbau der Kreisstraße 74 in der Ortsdurchfahrt Leerrohre verlegt, doch die sind technisch nicht für die Bedürfnisse des zwischenzeitlich gewechselten Glasfaser-Versorgers geeignet. Zudem schwelt ein Rechtsstreit. Konsequenz: Einseitig muss der eben erst frisch hergestellte Gehweg wieder aufgerissen werden, um die Glasfaserkabel ordnungsgemäß verlegen zu können.

Nach über einem Jahr Bauzeit ist die Ortsdurchfahrt Richtung Lambsborn in Bechhofen nun wieder für den Verkehr frei. Fast zwei Millionen Euro hat das Projekt insgesamt gekostet. Positive Überraschung für alle Beteiligten: Die Arbeiten verliefen so problemlos, dass sie sogar vier Monate früher als geplant fertig wurden.

Kein Ort in der Region hat mehr Bürgerbegehren oder zumindest ernst gemeinte Bemühungen in diese Richtung vorzuweisen als Großbundenbach. Thema im November: das mögliche Ausweisen eines Baugebietes in der Gewanne „Am Leisgesgarten“. Eine Gruppe von Bürgern um Steffen Schmidt hält das Baugebiet für höchst problematisch, weil beispielsweise das Abwasser hochgepumpt werden müsste, die Verkehrsanbindung Probleme bereiten kann, Anlieger aus der Nachbarschaft mit der rückwärtigen Bebauung nicht einverstanden sind. Außerdem gebe es andere Ecken des Ortes, an denen man Bauland schaffen könnte.

Dezember

Für über 700 000 Euro wird die Hauptwasserleitung in der Ortsdurchfahrt Winterbach erneuert. Dazu muss die Ortsdurchfahrt von Winterbach voll gesperrt werden. Die zu erneuernde Hauptwasserleitung hat eine Länge von rund 600 Metern. 35 Wasserhausanschlüsse zweigen davon ab, noch unbebaute Grundstücke bekommen gleichfalls bei der jetzigen Maßnahme einen Abzweig mitverlegt. Dazu müssen beim kommenden Vorhaben 15 Hauptschieber und Hydranten erneuert werden.

In die verfahrene Lage um das Konglomerat aus marodem Dorfgemeinschaftshaus (DGH) und aus allen Nähten platzenden Kita in Bechhofen kommt im Dezember noch einmal Bewegung: Erst wird bekannt, dass die Römerhaus GmbH aus Schifferstadt überlegt, in Bechhofen eine Senioreneinrichtung zu bauen. Vielleicht sogar am Standort des Dorfgemeinschaftshauses? Die Planungen halten Orts- und Verbandsgemeinde vorerst unter der Decke, bekannt wird aber: Das Dorfgemeinschaftshaus wird abgerissen. Römerhaus wollte zuletzt in Contwig nahe der Mühle Maurer in der Bahnhofstraße bauen, war davon nach mehreren Stolpersteinen (Trinkwasserschutzgebiet) abgekommen. Weiterer Faktor: Für die in unmittelbarer Nähe des DGH gelegene Grundschule ist eine Entwicklungsstudie in Auftrag gegeben worden mit den Schwerpunkten Verkehr (die Schule liegt an einer Sackgasse), Erweiterung und insbesondere die Frage nach einer Mensa für die Grundschüler (bisher essen sie im großen Saal des DGH). Orts- und Verbandsgemeinde wollen ein gemeinsames Konzept für das gesamte Areal erarbeiten.

25 neue Sirenen will die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land anschaffen. 400 000 Euro sind dafür bereits bereitgestellt. Für die ersten sieben Sirenen gibt es bereits Förderbescheide. Fünf der Sirenen kommen ins Hornbachtal, zwei nach Dellfeld. Für die sieben Sirenen insgesamt, die jetzt eine Förderzusage bekommen haben, gibt es alte, unproblematische Standorte, an denen die neuen Sirenen installiert werden können. Im nächsten Jahr sollen die übrigen Geräte angeschafft werden – mit neuen Fördergeldern oder den im Haushalt eingestellten 400 000 Euro.

In der Verlängerung der Flurstraße will Dietrichingen 15 neue Bauplätze schaffen. Das Straßenbauunternehmen Berthold Staab aus Schmitshausen soll die Erschließung übernehmen. Dem entsprechenden Planentwurf stimmt der Dietrichinger Rat zu. Schritt für Schritt soll das Bauplanungsverfahren abgewickelt werden. Dem Ort steht noch ein weiteres Projekt ins Haus. Die Firma Recap Green Energy aus Berlin möchte auf einem 60 Hektar großen Gebiet in der Nähe des Kirschbacherhofes einen Solarpark bauen. Leistung: etwa 60 Megawatt. Es wäre der bisher größte seiner Art in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land.

1,2 Hektar Wiesenfläche bei der Aschbacher Klamm in Althornbach sollen Bauland werden. Was die Wasserversorgung angeht, kann grundsätzlich ein Anschluss ans bestehende Versorgungsnetz erfolgen. Über die Anlage der Luitpoldstraße könnte die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser erfolgen. Möglich allerdings, dass die Druckverhältnisse nicht ausreichend sind und deshalb eine Druckerhöhungsanlage ins neue Versorgungsnetz eingebaut werden muss. Gut ein Drittel der künftigen Erschließungsfläche gehören bereits der Gemeinde. In Rede stehen 15 bis 17 Bauplätze.

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