Rathaussturm Zweibrücken Der Herr der Schlüssel.....

Zweibrücken · .....ist seit Samstag im Zweibrücker Rathaus nicht mehr der Oberbürgermeister.

Rathaussturm Zweibrücken

Rathaussturm Zweibrücken

Foto: Volker Baumann

Leicht machte es am Samstag die vor dem Rathaus versammelte Abwehr der Zweibrücker Stadtverwaltung und des Stadtrates den Narren nicht, durch Ansturm und Besetzung des Rathauses in den Besitz des goldenen Schlüssels zu kommen. Frühzeitig hatte sich auf der Rathaustreppe eine bunte Front unter Führung von Bob dem Baumeister (OB Marold Wosnitza) formiert, um die um 11.11 Uhr anstürmenden Zweibrücker Karnevals-Narren bei ihrem Vorhaben aufzuhalten.

Nach einem tosenden Gefecht mit Böllern und Raketen, durchbrachen die närrischen Angreifer dennoch die errichteten Sperren aus Heuballen und stürmten in Richtung Rathaustreppe, wo sich ihnen einzig ein mutiger Baumeister Bob entgegenwarf, der den Durchbruch allerdings nicht vermeiden konnte. So begab es sich, dass  der Ratssaal schnell  zweckentfremdet und zum Versammlungsort einer bunten und munteren Narrenschar wurde. Alles unter den Augen der nun hilflos gewordenen Hausbesitzer, die allerdings überraschend schnell ebenfalls in Feierlaune übergingen und offenbar sogar etwas erleichtert vorübergehend die Segel strichen. Stimmen behaupteten, im Ratssaal sei das närrische Treiben gar nichts Ungewöhnliches.

 Bedingt abwehrbereit: Die Zweibrücker Stadtspitze unter Oberbürgermeister Marold Wosnitza (rechtes Foto links) hatte den Narren am Samstag beim Rathaussturm kaum etwas entgegenzusetzen, wie schon der Gesichtsausdruck von KVZ-Präsidentin Heike Förch auf dem rechten Foto zeigt. Wenig später hatte sich der Rathaussaal bereits zur Party-Zone gewandelt (links).

Bedingt abwehrbereit: Die Zweibrücker Stadtspitze unter Oberbürgermeister Marold Wosnitza (rechtes Foto links) hatte den Narren am Samstag beim Rathaussturm kaum etwas entgegenzusetzen, wie schon der Gesichtsausdruck von KVZ-Präsidentin Heike Förch auf dem rechten Foto zeigt. Wenig später hatte sich der Rathaussaal bereits zur Party-Zone gewandelt (links).

Foto: Volker Baumann

Nach musikalischem Empfang durch den Wikinger und Stärkung bei Brezeln, Bier, Sekt und Selters, übernahm Bob der Baumeister, alias OB Marold Wosnitza, zusammen mit KVZ-Präsidentin Heike Förch, die Moderation. Zunächst zeigte sich der OB sogar froh darüber, dass nun zusätzlich Hilfe ins Rathaus gelangt sei, gebe es doch einige Probleme zu bewältigen, über die er sich im Laufe des Jahres Gedanken gemacht habe. Ein jährlicher Höhepunkt, der bestimmt zu vermarkten sei: Die Saatkrähenkolonie in der Zweibrücker Allee. In ihrer Dimension einzigartig auf dem Planeten, ließe sich doch bestimmt selbst aus Sch..... Geld machen und ein Tourismuskonzept entwickeln, unter Aufsicht und Anleitung eines eigens angestellten Rangers, nach Vorbild USA. Selbst das Stadtmotto könne künftig geändert werden und in „Zweibrücken, die Stadt der Krähen und Kräne – powered by Tadano“ umbenannt werden.

Rathaussturm Zweibrücken

Rathaussturm Zweibrücken

Foto: Volker Baumann

„Trotzdem bin ich a sauer, dass mir die letschte Anstürm von eich net richtisch uffhalle konnte“, so der OB zur Vorstellung eines Trainingslagers zur Abwehr von anrückenden Menschenmassen. Es sei ihm, nach fünf Monaten Sperrungen und Ampelschaltungen in der Ixheimer- und Fruchtmarktstraße, tatsächlich gelungen, das anstürmende Volk in Schach zu halten. Strategische Lösung für die Zukunft seien deshalb dauernde Wanderbaustellen.

Baustellen zur Entschleunigung des Verkehrs seien auch eine perfekte Methode zur Verwirklichung einer weiteren Idee, nämlich des möglichen Corona-Schnelltests von Personen beim Warten in der Autoschlange, zum Beispiel vom Prinzenpark in Ernstweiler bis zu John Deere. „Prinzessinnenpark“ wurde er sogleich von CGH-Präsidentin Eva-Maria Braun verbessert. Letztlich müsse man auch den „Grinch“ am Gelände der Parkbrauerei in den Griff bekommen, um dort endlich mit Baumaßnahmen in die Gänge zu kommen. „Fasenachts-World“ mit täglichen Aktionen sei vielleicht eine Möglichkeit. KVZ- Präsidentin Heike Förch schlug spontan die Errichtung einer „Bürgerhalle“ vor, multifunktional von Heim für alle Vereine und von Hochzeit über Freizeit bis Beerdigung.

 Marold Wosnitza als Krähen-Ranger in der Allee (rechts) und als Bob, der vielfach ausgezeichnete Baumeister.

Marold Wosnitza als Krähen-Ranger in der Allee (rechts) und als Bob, der vielfach ausgezeichnete Baumeister.

Foto: Volker Baumann

„Alleeh Hopp ihr Zweebrigger Narre, ab heit ziehe mir widder de Karre“ eröffnete Heike Förch den Reigen der Präsidentinnen und Präsidenten der Zweibrücker Karnevalsvereine KVZ, CGH, FZG und ZFF, zur Eröffnung der Preisverleihung der „Filmfestspiele Royal Deux-Ponts“. In allen Kategorien (beste Filmmusik, bestes Drehbuch, bester Schauspieler und bester Regisseur) gewann völlig unvorhersehbar Oberbürgermeister Marold Wosnitza die Preise „Grüner Pfeil“, „Baustellenampel“, „Goldener Lübecker Hut“ und die „Goldene Himbeere“. Den Preis für die besten Nebendarsteller(innen) musste er persönlich, in Form des goldenen Rathausschlüssels, an die Zweibrücker Karnevalsvereine übergeben.

Beweisfoto für die Niederlage: Bis Aschermittwoch bleibt der Rathausschlüssel bei den Narren.

Beweisfoto für die Niederlage: Bis Aschermittwoch bleibt der Rathausschlüssel bei den Narren.

Foto: Volker Baumann

Last but not least stellten die Vereine, übertönt von Standing Ovations des närrischen Publikums, noch ihre neuen Orden vor, in deren Glanz und Schmuck sich jetzt viele bis zum Sessionsende am Aschermittwoch präsentieren können. KVZ-Geburtstagskind und Vereinsheims-Köchin Marianne Semar konnte sich zu ihrem 70sten über ein Extra-Präsent freuen. Auf dem Terminplan stehen jetzt die Prunksitzungen der Vereine.

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