Wilderei und Umwelt-Straftat Knochenfund im Warndt wird zum Kriminalfall

Ludweiler · Polizei will herausfinden, wer bei Ludweiler illegal Abfall hinterlassen und ein Wildschwein geschlachtet hat. Sie sucht Zeugen.

 Norbert Minninger fand Überreste eines Wildschweins.

Norbert Minninger fand Überreste eines Wildschweins.

Foto: Minninger

Norbert Minninger aus Ludweiler trifft sich jeden Morgen mit Freunden zu einem Spaziergang im Warndtwald. Vor einigen Tagen wurde ihnen der Spaziergang verleidet. Sie entdeckten Tierknochen. Die Fundorte waren in der Nähe eines Parkplatzes an der Straße Richtung Karlsbrunn auf einem Waldweg sowie im Bachbett des Kräm. Außerdem stießen die Wanderer auf einen prall gefüllten Müllsack sowie einen Kanister und eine Stoßstange.

Minninger informierte sofort die Polizeiinspektion (PI) Völklingen, die eine Streife zu der Fundstelle schickte. „Die Polizisten sagten mir dann aber, dass sie da nichts machen könnten und sie den Forst informieren würden“, sagte Minninger der Saarbrücker Zeitung.

Er findet es schlimm, was in letzter Zeit im Warndtwald passiert sei. „Es wurde ein Hund aufgehängt, ein Hund erstochen, in Lauterbach wurden Giftköder ausgelegt, mehrfach wurden alte Reifen in den Wald geworfen. Und jetzt dies.“

Wie Saarforst-Revierförster Marcel-Philipp Kiefer unserer Zeitung sagte, handelt es sich bei dem Fund am Kräm-Bach um Rippenknochen und die Wirbelsäule eines Wildschweins. Zudem stellte er fest, dass sich in dem Müllsack Fellreste eines Wildschweins befanden. „Es handelt sich definitiv um ein geschlachtetes Tier. Rückschlüsse auf den Verursacher konnten nicht festgestellt werden“, sagte Kiefer.

Falls das Wildschwein „illegal der Wildbahn entnommen worden sei“, also grundlos getötet wurde, sei das Wilderei, ein Verstoß gegen Jagdrecht. „Je nachdem, wie das Tier getötet wurde, kommt noch ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz hinzu. Wurde das Tier einem Wildpark entwendet handelt es sich um einen Diebstahl“, fügte Kiefer hinzu.

Der Kunststoffsack wurde in einem Müllcontainer des Saarforstes entsorgt, die Überreste des Wildschweins vergraben. Kiefer erklärt, dass solche Funde im Warndtwald leider oft vorkommen. „Dieser Fund fand zum Glück in der kalten Jahreszeit statt. Nach einem Fund im vorigen Sommer mussten wir belüftete Vollschutzanzüge einsetzen, um die Reste zu entsorgen“, sagte Kiefer.

Oliver Clanget, der stellvertretende Leiter des Ermittlungs- und Servicedienstes der Polizeiinspektion (PI) Völklingen, erklärte auf Nachfrage, dass die Jagdpächter umgehend über die Knochenfunde und den illegal abgelagerten Müll informiert worden seien.

Kontakt: Wer sachdienliche Hinweise auf den oder die Verantwortlichen für die Umweltstraftaten hat, melde sich bei der PI Völklingen, (0 68 98) 20 20.

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