Charaktertest für junge Paare

Saarbrücken. Die Qual der Wahl. Verlustängste, Bindungsängste, Angst vor Abhängigkeit und vor Entscheidungen, im Privat- wie im Arbeitsleben: ein Gefühlscocktail, der das Leben zur Hölle machen kann. In ihrem Stück "Rollenspiel" balancieren Jasmin Pfeiffer und Julian Colbus alias "Jot & Jot" diese Gemengelage durch

Saarbrücken. Die Qual der Wahl. Verlustängste, Bindungsängste, Angst vor Abhängigkeit und vor Entscheidungen, im Privat- wie im Arbeitsleben: ein Gefühlscocktail, der das Leben zur Hölle machen kann. In ihrem Stück "Rollenspiel" balancieren Jasmin Pfeiffer und Julian Colbus alias "Jot & Jot" diese Gemengelage durch. Beide sind 21 Jahre alt, studieren Komparatistik und haben als Regie-Duo der Unitheatergruppe Thunis im Mai Ibsens "Nora oder ein Puppenheim" zur Aufführung gebracht."Rollenspiel" ist das erste Stück, das sie gemeinsam geschrieben haben; diesmal inszeniert Pfeiffer alleine, Colbus spielt. Erfahrung sammelten die Zwei in den Jugendclubs von Saarländischem Staatstheater (SST) und Theater Überzwerg. Die anderen Darsteller ihres Vier-Personen-Stücks haben sie im Freundeskreis und auf Empfehlung von Dieter Desgranges gefunden, dem künstlerischen Leiter des Theaters im Viertel (TiV), wo die Uraufführung stattfindet. Corina Gräßer, 26 und Jurastudentin, war bis 2004 in der TiV-Jugendtheatergruppe Kulturbeutel aktiv und spielt Amy, die mit Joshua (Colbus) verheiratet ist. Ein ungleiches Paar um die 30: Amy hat zunächst einen niedrigeren Status als ihr Mann, wächst aber, als sie einen Job an der Uni findet und ein Verhältnis mit ihrem Kollegen Merten anfängt. Der wird von Mathias Peter, 21, dargestellt, der in Statisterie und Extraballett des SST aktiv ist. Joshua kommt mit der Selbstständigkeit seiner Frau nicht zurecht, als diese plötzlich bedroht wird und um ihr Leben fürchtet, weiß man nicht: Ist es ihr Ehemann, der sie in Panik versetzt? Bewusst oder unbewusst, als schizophrene Persönlichkeit? Oder ist es sein Alter Ego, der geheimnisvolle Herr Graf?

Diesen Zyniker spielt Thunis-Mitglied Sebastian Martin Rehm, der von Beruf Schauspieler werden möchte. Rollenspiele und unterschiedliche Konzepte von Liebe - die Nachwuchsdramatiker erzählen sie in Rückblenden, eingebettet in eine Rahmenhandlung; Texte über Emanzipation und Sexualisierung eingeblendet. "Wie wandeln sich Charaktere und moralische Konstanten, wenn sich die äußeren Umstände wandeln". red

Uraufführung: Freitag, 24. Juni, Theater im Viertel (Landwehrplatz). Wieder: 25. Juni, 1. und 2. Juli, jeweils 20 Uhr. Karten: Tel. (06 81) 3 90 46 02.

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