Er geht für uns durchs Feuer

Saarbrücken. Detlef Schütz steht oft in der Hölle. Flammen, dichter Qualm, mörderische Hitze und tödliche Gifte umzingeln ihn und seine Kollegen, bis Schaum oder Wasser wirken. Schütz hat in seinen vielen Jahren als Berufsfeuerwehrmann schon einiges erlebt. Doch nicht nur die spektakulären Einsätze prägten ihn. Für ihn ist jeder Brand etwas Besonderes geblieben

Saarbrücken. Detlef Schütz steht oft in der Hölle. Flammen, dichter Qualm, mörderische Hitze und tödliche Gifte umzingeln ihn und seine Kollegen, bis Schaum oder Wasser wirken. Schütz hat in seinen vielen Jahren als Berufsfeuerwehrmann schon einiges erlebt. Doch nicht nur die spektakulären Einsätze prägten ihn.Für ihn ist jeder Brand etwas Besonderes geblieben. Dabei macht das Löschen von Bränden nur einen Bruchteil aller Einsätze aus. Wenn's brennt, sind er und seine Kollegen bis an die Grenzen der Belastbarkeit gefordert. Könnten Menschen in dem brennenden Gebäuden sein, treibt das den Stresspegel noch weiter hoch.

"In ein fremdes, verqualmtes Gebäude zu gehen, ohne zu wissen, was einen dort erwartet - das kostet schon Überwindung. Drinnen siehst du die Hand vor den Augen nicht. Es ist manchmal über tausend Grad heiß. Du hörst die merkwürdigsten Geräusche", sagt Schütz.

Es ist immer eine gesunde Portion Respekt mit im Spiel, wenn er ins Feuer muss. Was geschieht, wenn ich mich im brennenden Gebäude verirre? Was, wenn die Luft im Atemschutzgerät nicht mehr reicht? Was, wenn es mal wieder zur gefürchteten Durchzündung kommt und buchstäblich die Luft brennt? Das fragte er sich schon unzählige Male.

Manchmal staunt Schütz, dass er sich den Respekt vor der Gefahr nach all den Jahren, der langen Ausbildung und dem vielen Training bewahrt hat. Vielleicht liegt es daran, dass er diesen Respekt weitergibt, wenn er angehende Feuerwehrleute ausbildet. "Respekt ist gut. Er schützt vor Leichtsinn und Übermut."

Vielleicht kam Detlef Schütz gerade deswegen, aber auch wegen seiner Fitness immer wieder heil aus jedem Feuer heraus. red/ole

Stichwort

Die Risiken bei Bränden nehmen ständig zu. Gefahrgut in den Flammen und Wohnräume voller brennbarer Materialien machen Einsätze gefährlich. Längst taugt Wasser nicht mehr als Allheilmittel, wenn's brennt. Bei vielen Substanzen könnte der frühere "Allrounder" verheerende Folgen haben. Verhängnisvoll ist zum Beispiel der Versuch von Laien, eine brennende Fritteuse mit Wasser zu löschen. Wo Wasser hilft, können es die Feuerwehrleute mit modernen Strahlrohren heute wirkungsvoller einsetzen. Mit Wärmebildkameras lässt sich der Löschmitteleinsatz präzise steuern. Sind die Flammen erstickt, dann drücken Hochleistungs-Belüfter den stinkenden Qualm und die Hitze aus dem Gebäude. Die Kombination aus Technik und Berufserfahrung führt dazu, dass die Feuerwehr pro Jahr in Saarbrücken rund hundert Menschen das Leben rettet. red

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