VHS bot Tour in Hassel Die „Brinnchestour“ brachte viele Infos zur Hasseler Heimatgeschichte

Hassel · Guten Zuspruch hat die „Brinnchestour“ der VHS-Nebenstelle Hassel trotz hoher Temperaturen gefunden. „Denn wir sind froh, dass endlich wieder Veranstaltungen stattfinden dürfen“, so viele Teilnehmer.

 Teilnehmer der VHS-Tour am Hasseler Kuckucksbrünnchen. Auch hier hatte Dozent Franz Stolz (rechts) einiges zu erzählen.

Teilnehmer der VHS-Tour am Hasseler Kuckucksbrünnchen. Auch hier hatte Dozent Franz Stolz (rechts) einiges zu erzählen.

Foto: Christa Strobel

„Die Tour durch den schattigen Wald war eine gute Idee.“ Dozent Franz Stolz, zertifizierter Natur- und Landschaftsführer, erklärte, woher die Brünnchen ihren Namen bekommen haben; außerdem erhielten die Teilnehmer umfangreiche geologische, naturkundliche und heimatkundlich-historische Informationen.

So trägt das Jungfern- oder Kuckucksbrünnche zwei Bezeichnungen. Kuckuck selbst hat zwei Bedeutungen: Die Bezeichnung geht zurück auf „Gauch“, das hieß armer Tropf, Schelm und Spitzbube. Warum gerade die Hasseler „Kuckucke“ heißen, erklärte Franz Stolz scherzhaft: „Bekanntlich legt der Kuckuck ja seine Eier in fremde Nester.“

So erfuhren die Teilnehmer nicht nur, wie viel Quadratmeter Wald für jeden Deutschen zur Verfügung stehen, sondern dass der Wald zunimmt. Sie lernten auch viel über Buchen und Laubwald. Interessant und spannend war die Wanderung allemal, denn die Teilnehmer mussten raten, warum die Buchen chinesische Bärte tragen, und wie viel Bäume auf der ganzen Welt existieren. Die beiden ersten Brünnchen (Kahlenbergbrünnche und Kuckucksbrünnche) waren einfach begehbar. Schattige Bänke luden zum Sitzen ein. Früher wurden dort Vereinsfeste veranstaltet. Das Jungfernbrünnche ist fast zugewuchert, man sieht es fast nicht. Am Christkönigbrunnen war der Abstieg noch gut, aber der Aufstieg vom Horstenbrunnen zum Hainbuchenbrunnen war ziemlich steil. Alle Brünnchen führten trotz der Trockenheit noch Wasser. Während der Christkönigbrunnen wahrscheinlich von den Pfadfindern seinen Namen hat, erhielt der „Horschdebrunnen“ seinen Namen nach dem St. Ingberter Bürger Karl Georg Horst (1840-1891), der dort regelmäßig Bäder nahm, um sich von seiner Gehbehinderung zu heilen. Im Felsen eingehauen stand zu lesen: „Heil jedem kranken Leib zu Ehren Vater Kneipp“.

Auch Botanik-Freunde kamen auf ihre Kosten. Auf der Wanderung unterwegs beantwortete der Dozent viele Fragen der Teilnehmer nach am Wege stehenden Pflanzen. So fand man auch die Tollkirsche (Giftpflanze des Jahres) und den Schierling. Des Weiteren informierte der Natur- und Landschaftsführer über den Ringwall zwischen Hochscheid und Rotenkopf.

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