Klosterfest in Blieskastel fällt aus Die klasse Fete fällt diesmal leider aus

Blieskastel · Gerade jetzt wäre das äußerst beliebte Klosterfest in Blieskastel zum 15. Mal gefeiert worden.

 Nach dem Festgottesdienst ist beim anschließenden Klosterfest üblicherweise der Klosterhof Treffpunkt der Besucher.

Nach dem Festgottesdienst ist beim anschließenden Klosterfest üblicherweise der Klosterhof Treffpunkt der Besucher.

Foto: Hans Hurth

Ob zu Fuß, motorisiert oder per Fahrrad – Anfang Juni war der Blieskasteler Klosterberg 14 Jahre lang in Folge beim Klosterfest Treffpunkt vieler Besucher. Die derzeitige Situation verhindert in diesem Jahr die 15. Auflage. Ein Blick zurück: „Zunächst wollten wir vom Orchesterverein Lautzkirchen (OVL) im Klosterhof nur ein kleines Frühschoppenkonzert geben. Doch der Gedanke entwickelte sich rasch weiter, über den Ortsrat-Mitte erklärten immer mehr Vereine sich bereit, beim ersten Klosterfest im Jahr 2006 mitzumachen“, erinnert sich im OVL-Vorstand Jürgen Trautmann, zugleich Ortsvorsteher von Blieskastel-Mitte. 17 Gruppen, Musik- und Gesangsformationen sowie viele ehrenamtliche Helfer zählte die Premiere. Ein Jahr zuvor hatten, nach dem Wegzug der bayerischen Kapuziner, die polnischen Minoriten - Patres Marek, Darek, Darius und Bruder Thomas - die Nachfolge im Bliestal angetreten.

Das erste Fest war direkt ein Erfolg. Der heutige Pfarrer der Großpfarrei Heiliger Franz von Assisi, Pater Hieronim, denkt besonders gerne daran, feierte er doch nach dem Praktikum in Blieskastel seine Nachprimiz. Geöffnet war auch der historische Andenken-Laden. Bei Juliane Niederländer (81), gingen dort Kloster-Artikel, Kerzen und Postkarten über die nostalgische Theke. „Das Fest brachte Menschen zum Kloster, die sonst nicht kommen, aber bestimmt wiederkommen“, hielt Thomas Toussaint, bis heute engagierter Helfer fest. Der Kaschtler freute sich zudem auf das Fußballspiel seines SC Blieskastel gegen den SV Alschbach, bei dem Pater Marek als Aktiver am Ball war. Der Fanfarenzug der Feuerwehr Bierbach leitete im Hof des 1683 erbauten Klosters das zweite Klosterfest ein, die Hilfsbereitschaft war noch größer – 110 Helfer waren dabei, fleißige Leute hatten 162 Kuchen gebacken und Musiklehrer Christoph Nicklaus stellte eigens einen 15-köpfigen Gospel-Frauenchor zusammen. Beim dritten Klosterfest gab es Lob für Otto Vogelgesang. Der 76-Jährige hatte in Eigenregie über 300 Flammkuchen zubereitet. Beim sechsten Klosterfest begrüßte Peter Kostyra, Vorsitzender des Kreuzkapellenvereins, neben den erwartungsfrohen Gästen Braumeisterin Schwester Doris aus dem bayerischen Mallersdorf, die auf Vermittlung des weiß-blauen Bierexperten Walter Matheis zum Fassanstich kam. Zwei kurze Schläge und die Ordensfrau füllte die ersten Krüge. „Gelernt habe ich das Brauhandwerk bei der Becker- Brauerei in St. Ingbert“, verriet uns die 45-Jährige. Rekordbesuch beim siebten Klosterfest, sportlich zeigte sich Erfweiler-Ehlingens Ortsvorsteher Benno Bubel, der Hin- und Rückweg mit Ehefrau Mechthild sowie Elisabeth und Hans-Peter Heinke zu Fuß pilgerte. Mit Gerd Bitsch, Seniorchef der Bliesgau-Garage übernahm im Jahr 2013 erstmals ein protestantischer Christ die Schirmherrschaft, dies oblag beim zehnten Jubiläumsfest dem damaligen Finanzminister Stephan Toscani. „In meiner Kinder- und Jugendzeit habe ich oft das Kloster Blieskastel, ein Ort mit besonderer Ausstrahlung, aufgesucht“, erzählte er uns. Freude bei Edina und Elmar Becker, sie übernahmen just zum zehnten Klosterfest die neu gestaltete Pilgerrast. Das elfte Klosterfest eröffnete Landrat Theophil Gallo („Als Messdiener kenne ich das Kloster gut“), und im Jubiläumjahr der Reformation und als Zeichen gelebter Ökumene genügte 2017 Schirmherr Pfarrer Matthias App ein satter Schlag zum Anstich des Gerstensaft-Fasses, ein Prost mit Guardian Pater Mateusz gehörte dazu. 2019 kamen zum 14. Klosterfest 1200 Besucher, Schirmherr war Ministerpräsident Hans.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort