Die besten Highsmith-Verfilmungen Keiner mordet besser: Malkovich in „Ripley’s Game“

Saarbrücken · John Malkovich durften wir ja alle schon mal sein. Und im Kino ahnen, was im Haupt des sinistren Mimen vorgeht. Wobei es ja psychoanalytisch erst drei Jahre nach „Being John Malkovich“ so richtig knallte.

 Filmcover Ripley's Game

Filmcover Ripley's Game

Foto: FLF

Als Malkovich 2002 Patricia Highsmith’ kunstsinnigen Killer Tom Ripley spielte. Da hätte mich das Kopfkino wirklich interessiert. Auch ohne Innenschau aber ist die italo-britisch-amerikanische Koproduktion „Ripley’s Game“ (DVD, Warner Brothers) für mich die reizvollste High-
smith-Verfilmung überhaupt. Regisseurin Liliana Cavani verlegt das alterszynische Mörderspiel ins winterlich-graue Veneto und in deutsche Fernzüge (beides kann extrem erschreckend sein). Sie aast mit großartigen Schauplätzen wie der Villa Emo, wo Ripley inmitten von Zelotti-Fresken absolut angemessen residiert. Man könnte sich allein schon an den Locations berauschen und an Ennio Morricones Italo-Western-Cembalo-Barock. Die schönsten Momente aber sind, wenn bei Malkovich alias Ripley bloß deshalb schon der Killerinstinkt erwacht, weil ignorante Zeitgenossen Caravaggio nicht richtig aussprechen. Manchmal kann man ihn ja so gut verstehen... Oliver Schwambach

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort