Ophüls-Tagebuch Hut ab vor dem Festival

Am Sonntagabend wurde das Festival eröffnet, seit heute Morgen steht das gesamte Festivalprogramm online. Droht dabei ein steriles Online-Abspielfestival? Keineswegs.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: SZ/Robby Lorenz

Bevor man es sich für die ersten Ophüls-Filme auf dem Sofa gemütlich macht, sollte man nochmal symbolisch den Hut ziehen vor dem Festival. Bis in den November hinein entwickelte das Team parallel verschiedene Festival-Konzepte, um im Januar dann gewappnet zu sein, für welches Corona-Szenario auch immer: mal mit mehr, mal mit weniger Publikum vor Ort in den Kinos – oder eben mit gar keinem. Die vom Festival und den Ophüls-Anhängern am meisten befürchtete Situation ist nun eingetreten – ein Jahrgang im Lockdown. Also keine vollen Kinos mit Filmemacherinnen und Filmemachern, keine Gespräche in „Lolas Bistro“, keine Preisverleihung mit Filmparty. Niemand reist an, alle bleiben zuhause.

Aber das Herzstück, die Filme, sind da. Ab 10 Uhr heute morgen kann man sich eine Woche lang insgesamt 98 Werke anschauen, wobei das Festival mehr ist als ein Filmprogramm, das man am Fernseher oder PC abrufen kann.

Ophüls hat das Saarbrücker Kulturzentrum KuBa zum Drehort gemacht; Leiterin Svenja Böttger und der künstlerische Leiter Oliver Baumgarten haben von dort aus online in der „Blauen Woche“ vor Festivalbeginn das Programm vorgestellt; in dieser Woche nun wird im KuBa der begleitende „Festival Funk“ mit Interviews produziert. Auch Publikumsgespräche wird es geben und öffentliche Diskussionen aus dem Festival-Branchenprogramm „MOP Industry“.  Es gibt also viel zu sehen in diesem schwierigen Jahrgang. Die vielbeschworene Ophüls-Atmosphäre ist diesmal eine andere – aber sie ist da, Corona hin oder her.

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