„Runder Tisch“ „Saarländische Lösung“ für Pflegekammer?

Saarbrücken · Arbeitskammer und Landespflegerat wollen beim Thema „Selbstverwaltung“ miteinander kooperieren. Das Land will derweil die Weiterbildung in der Pflege unterstützen.

 Der Landespflegerat und die saarländische Arbeitskammer wollen in Zukunft stärker zusammenarbeiten.

Der Landespflegerat und die saarländische Arbeitskammer wollen in Zukunft stärker zusammenarbeiten.

Foto: dpa/Peter Steffen

Nach dem ersten Treffen des „Runden Tisches Pflegekammer“ haben sich die Gesprächspartner in Sachen Gründung einer berufsständischen Interessenvertretung für alle Pflegebeschäftigten aufeinander zu bewegt. Hierzu hatte der Landespflegerat Saarland (LPR) am Donnerstag Vertreter von Gesundheitsministerium, Landtag, Arbeitskammer (AK) und der rheinland-pfälzischen Pflegekammer nach Saarbrücken eingeladen.

Wie der LPR nach dem Spitzentreffen mitteilte, haben die saarländische Interessenvertretung der beruflich Pflegenden und Hebammen und die Arbeitskammer eine Zusammenarbeit vereinbart. Ziel der Kooperation zwischen Rat und Kammer ist demzufolge, „zeitnah miteinander Möglichkeiten und Wege einer ‚saarländischen Lösung‘ in puncto Selbstverwaltung und Berufsaufsicht der Pflegeberufe auszuloten“.

Dadurch soll es laut LPR auch möglich sein, „aktiv bei der künftigen Bundespflegekammer die saarländische Pflege zu vertreten“. Über Details der Kooperation vereinbarten die Partner jedoch noch Stillschweigen. Nach der ersten Gesprächsrunde beharrte AK-Geschäftsführerin Beatrice Zeiger, die gemeinsam mit AK-Hauptgeschäftsführer Thomas Otto am Runden Tisch teilnahm, darauf das jetzige Pflegereferat in der Arbeitskammer zu erhalten. Zeiger: „Eine Zersplitterung und damit Schwächung der Interessenvertretung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern lehnen wir ab. Wenn wir anfangen, einzelne Berufsgruppen aus der Kammer auszugliedern, schadet das der Solidargemeinschaft aller abhängig Beschäftigten.“ Die Volljuristin betonte, dass man als Kammer „für die Bündelung der Kräfte zur wirksamen Interessenvertretung der Pflege insgesamt unter dem Dach der Arbeitskammer“ stehe. Zeigers Darstellung zufolge hat die Arbeitskammer ihre Aktivitäten im Bereich Pflege in den vergangenen Jahren noch einmal ausgebaut. Das Pflegereferat wurde demnach personell aufgestockt, außerdem wurde ein Lehrbeauftragter für den Bereich Pflege eingesetzt. Des Weiteren erarbeitet laut Zeiger die Arbeitskammer gemeinsam mit der CDU/SPD-Landesregierung „ein Weiterbildungsportal, das explizit auch Pflegeweiterbildung mitberücksichtigt“. Nach den Worten Zeigers vertritt und berät die Arbeitskammer alle in der Pflege Beschäftigten, nicht ausschließlich examinierte Pflegekräfte, sondern auch Pflegehelfer oder -assistenten. Auch pflegende Angehörige schließe man in der Vertretung und Beratung nicht aus.

Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) sagte auf SZ-Anfrage, dass sich die Teilnehmer bei der ersten Sitzung „konstruktiv ausgetauscht“ hätten. Dennoch gebe es „keine verlautbaren Ergebnisse“. Bachmann sagte abschließend: „Wir arbeiten gemeinsam mit allen Akteuren weiter für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der saarländischen Pflegekräfte.“

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