Pirmasens als Vorbild für Zweibrücken SPD fordert Lüftungsanlagen für Grundschulen

Zweibrücken · Pirmasens habe an Schulen Lüftungsanlagen, die einfach nachzubauen seien, installiert. Die SPD möchte, dass die Rosenstadt sich dies zum Vorbild nimmt.

 Theresa Wendel, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion.

Theresa Wendel, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion.

Foto: Veronika Hautz

Mitten im Winter offene Fenster im Unterricht – damit dem Corona-Virus das Garaus gemacht werden kann? Für die SPD-Fraktion im Zweibrücker Stadtrat keine schöne Vorstellung. Sie hat deshalb Oberbürgermeister Marold Wosnitza (ebenfalls SPD) eine Anfrage für die nächste Stadtratssitzung am 3. Februar gesandt. Darin wird darum gebeten, zu prüfen, ob Lüftungsanlagen in den Grundschulen installiert werden können.

Kinder, die im Unterricht mit den Zähnen klappern, weil die Fenster immer wieder zum Stoßlüften geöffnet werden müssen – diese Vorstellung behagt nicht nur der SPD nicht, wie Theresa Wendel erklärt. Wendel, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, hat gemeinsam mit Stéphane Moulin, der die Fraktion anführt, das Anschreiben unterzeichnet.

Wendel erklärt auf Anfrage, warum die SPD erst jetzt, Ende Januar, mit diesem Vorstoß komme, denn der Winter sei ja bereits vorangeschritten. Das habe folgenden Hintergrund: „Eltern haben bereits im Dezember das Schulverwaltungsamt wegen des Themas angeschrieben. Leider warten sie bis heute auf eine Antwort. Daher haben sich einige Eltern an uns gewandt.“

Wendel, die selbst an Lehrerin an der Berufsschule in Zweibrücken tätig ist, sagte, voraussichtlich ab Mitte Februar sollten die Kinder in den Grundschulen wieder in den Wechselunterricht gehen.

Dass dann mittels Stößlüften für frische Luft gesorgt werden solle, sei keine schöne Vorstellung. Teure Filteranlagen seien keine vernünftige Alternative. Stattdessen schlägt die SPD vor, sich an der Stadt Priramens ein Vorbild zu nehmen. Dort seien in Zusammenarbeit mit dem Prüf- und Forschungsinstitut PFI Lüftungsanlagen an einigen dutzend Schulen installiert worden. Es handele sich um Anlagen, die relativ einfach gebaut werden könnten, das Max-Planck-Institut habe eine Anleitung veröffentlicht, im Baumarkt bekomme man die Materialien.

„Die Gesamtkosten in Pirmasens betrugen für die Schulen insgesamt zirka 220 000 Euro“, sagt Wendel. Die SPD bittet Wosnitza, zu prüfen, inwieweit – wie in Pirmasens – durch den Einsatz von Ehrenamtlern und dank Spendern dieses Projekt finanziert werden könnte.

Die SPD bittet den Oberbürgermeister, in der Stadtratssitzung aufzuschlüsseln, wie viele Klassensäle es an den Zweibrücker Grundschulen gibt, zu prüfen, wie hoch die Gesamtkosten für die Installierung der Lüftungsanlagen wären und abzuschätzen, wie lange diese Arbeiten in Anspruch nehmen würden.

Die SPD geht in ihrer Anfrage davon aus, dass die Pandemie nicht so rasch aus der Welt sein wird. Und der nächste Winter kommt bestimmt.

Wendel sagte, die Anfrage sei extra im Vorfeld der Ratssitzung formuliert worden, damit die Sitzung straffer gestaltet werden könne. Wie mehrfach im Merkur berichtet, gab es in einer Umfrage keine Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Verlegung der Sitzung ins Internet (so wie dies der Homburger Stadtrat diese Woche tut, siehe Seite 13). Zweibrücker Bürger hatten die ablehnende Haltung scharf kritisiert. Wendel sagte, die SPD habe geschlossen für Sitzungen via Videokonferenz gestimmt.

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