Bis spätestens Freitag hätten die Zeugnisse zuhause ankommen müssen - doch oft blieb der Briefkasten leer Viele Zweibrücker Schüler warteten vergeblich auf ihr Zeugnis

Zweibrücken · Per Post verschickte Halbjahreszeugnisse mussten bis Freitag bei den Kindern ankommen, so die Vorgabe des Bildungsministeriums. Doch das klappte in Zweibrücken oft nicht.

 Wegen des Corona-Lockdowns wurden die meisten Halbjahreszeugnisse in Zweibrücken nicht in den Schulen ausgegeben, sondern per Post versendet. Doch viele sind nicht rechtzeitig bei den Schülerinnen und Schülern angekommen. (Symbolbild)

Wegen des Corona-Lockdowns wurden die meisten Halbjahreszeugnisse in Zweibrücken nicht in den Schulen ausgegeben, sondern per Post versendet. Doch viele sind nicht rechtzeitig bei den Schülerinnen und Schülern angekommen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

„Saarländer geknickt wegen gefalteter Zeugnisse“, hatte der Merkur vor drei Tagen berichtet – denn im Saarland gibt es Aufregung, weil dort die Halbjahres-Zeugnisse an die Schüler in Standardbriefen zweifach gefaltet verschickt werden.

Am Freitagnachmittag erhielt der Merkur zunächst den Hinweis eines Informanten, viele Schüler hätten ihre Zeugnisse nicht erhalten. Weil da in den Schulen meist niemand mehr war, erreichte der Merkur nur zwei Schulleiter/innen per Handy. Thomas Trier von der Herzog-Wolfgang-Realschule plus bestätigte, dass es Zustell-Probleme gibt. Die Zeugnisse für die insgesamt acht 9er- und 10-er-Abschlussklassen habe man bereits Dienstagmorgen bei der Stadt abgegeben. Zum Zeitpunkt des Merkur-Telefonats habe die Hälfte einer Klasse, deren Lehrer über Messenger in Kontakt mit ihnen war, schon berichtet, kein Zeugnis bekommen zu haben. Woran das liege, wisse er nicht – die Stadt habe am Freitag auf Nachfrage erklärt, alles versandt zu haben. Jörg Neurohr, Direktor des Hofenfels-Gymnasiums, hatte dagegen noch von keinen Schüler-Beschwerden gehört.

Als Nächstes erreichte der Merkur die für das städtische Schulverwaltungsamt zuständige Beigeordnete Christina Rauch (CDU). Sie erklärte nach Rücksprache auch mit dem Hauptamt, dass dieses den Schulen „Postkästen bereitgestellt“ habe, in denen die Zeugnisse gesammelt wurden. Rauch (CDU) schrieb: „Die Postkästen wurden dann durch die Poststelle abgeholt beziehungsweise durch die Schulen selbst gebracht und entsprechend danach die Briefe durch die Verwaltung umgehend versandt. Weder dem Hauptamt noch dem Schulverwaltungs- und Sportamt wurden von Seiten der Schulen Probleme bei dieser Verfahrensweise übermittelt. Alle uns übergebenen Zeugnisbriefe wurden umgehend versandt.“ Allerdings hätten einige Schulen die letzten Postkästen erst am Freitag abgegeben.

Daraufhin startete der Merkur eine Facebook-Umfrage, um herauszufinden, ob wirklich etliche Schüler keine Zeugnisse erhielten. Ergebnis: Bis Redaktionsschluss schrieben 27 Betroffene aus Zweibrücker Schulen, dass ihre Zeugnisse noch nicht da sind (vor allem Helmholtz-Gymnasium, BBS und die beiden Realschulen), 11 haben sie erhalten (vor allem Hofenfels). Kerstin Kiehm, Direktorin des Helmholtz-Gymnasiums, schrieb verwundert: „Bereits am Dienstag wurden im Helmholtz-Gymnasium alle Zeugnisse in DIN A4-Umschlägen und versandfertig der Stadt zum Versenden übergeben.“

Vom Land dagegen gab es nur fünf positive Rückmeldungen: Die Zeugnisse der IGS Contwig (teils schon am Mittwoch) und der IGS Thaleischweiler-Fröschen seien angekommen.

Auch viele der Zweibrücker, die ihre Zeugnisse erhalten haben, lobten, dass sie ungefaltet in A4-Umschlägen waren.

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