Handball-Oberliga Der VTZ fehlt ein echter „Shooter“

Zweibrücken · Handball-Oberligist VTZ Saarpfalz liefert gegen die Sportfreunde Budenheim ein ordentliches Heimspiel ab. Gegen den Tabellenzweiten steht Schlusslicht Zweibrücken aber am Ende als Verlierer da. Vor allem eine Position bereitet Trainer Galla Kopfzerbrechen.

Zweibrückens Moritz Baumgart (am Ball) erzielte gegen Budenheim zwar sieben Treffer. Grundsätzlich strahlt die VTZ im Rückraum aber zu wenig Torgefahr aus. Es fehlt ein „Shooter“ für die einfachen Tore, sagt Trainer Marek Galla.   Foto: Wittenmeier

Zweibrückens Moritz Baumgart (am Ball) erzielte gegen Budenheim zwar sieben Treffer. Grundsätzlich strahlt die VTZ im Rückraum aber zu wenig Torgefahr aus. Es fehlt ein „Shooter“ für die einfachen Tore, sagt Trainer Marek Galla. Foto: Wittenmeier

Foto: Martin Wittenmeier

Die Oberliga-Handballer der VTZ Saarpfalz haben sich achtbar aus der Affäre gezogen, gereicht hat es aber wieder nicht. Das Schlusslicht der RPS-Liga hat sein Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenzweiten, die Sportfreunde Budenheim mit 25:30 (13:18) verloren. Erfolgreichster Zweibrücker Schütze war Moritz Baumgart mit sieben Treffern.

„Gegen so eine Mannschaft wie Budenheim ist es sehr schwer, aber meine Jungs haben das gut gemacht. Wenn wir unsere Chancen besser genutzt hätten, hätten wir Budenheim noch etwas mehr ärgern können“, sagte VTZ-Trainer Marek Galla nach der Partie. Bei allem Einsatz seines Teams bereitete Galla eine große Baustelle Kopfzerbrechen, die auch gegen die Sportfreunde zutage trat: „Wir haben keinen echten ‚Shooter‘, der mal aus der Entfernung einfache Tore macht und uns dadurch auch mehr Optionen gibt. Wir müssen im Angriff immer sehr viel investieren und die gegnerische Abwehr in Bewegung bringen“. Das gelang gegen den Tabellenzweiten zwar zeitweise richtig gut. Vor allem das „Moritz-Duo“ – Moritz Michel und Moritz Baumgart – harmonierte und sorgte immer wieder für Torgefahr. Die fehlende Wucht aus dem Rückraum machte sich aber auch gegen Budenheim im Laufe der Partie immer mehr bemerkbar.

Zu Beginn hielten die Zweibrücker die Partie noch offen. Die Abwehr stand solide, eigene Angriffe wurden überlegt und ruhig vorgetragen. In der zehnten Minute führten die Hausherren nicht unverdient mit 5:3.

Die Gäste brauchten ein wenig Anlaufzeit, übernahmen dann aber mehr und mehr das Kommando. Auch weil Budenheim seine Abwehrformation änderte. Die SF stellten von einer 5:1-Deckung auf die defensivere 6:0-Abwehr um. Diese gewährt dem Gegner zwar mehr Freiheiten im Rückraum – aber der VTZ fehlen die Waffen, um die Räume auch zu nutzen.

Während der VTZ in den folgenden 15 Minuten nur noch fünf Tore gelangen, kam der Offensivmotor der Sportfreunde auf Touren. Die Gäste stellten unter Beweis, warum sie der einzige ernsthafte Verfolger von Spitzenreiter TV Homburg sind und trugen ihre Angriffe blitzschnell vor. Zweibrückens Torhüter Norman Dentzer entschärfte in dieser Phase zwar noch den einen oder anderen Ball. Und dennoch: Als Galla nach 18 Minuten seine erste Auszeit nahm, hatte Budenheim die Führung schon übernommen (7:9) – und baute diese bis zum Seitenwechsel auf 18:13 aus.

Nach der Pause schien der Tabellenzweite einem völlig ungefährdeten Auswärtssieg entgegenzusteuern. Nach einem Doppelschlag von Maximilian Grethen stand es vor rund 50 Zuschauern in der Westpfalzhalle 13:20 aus Sicht der Hausherren. Doch die Zweibrücker bewiesen Moral, wollten sich nicht mit der Niederlage abfinden und kämpften sich wieder ein wenig heran. Als der Rückstand nur noch vier Tore betrug (18:22), waren es plötzlich die Gäste, die die Auszeit nahmen. Als Zweibrückens Marcel Groß wenig später auf 20:23 verkürzte, keimte bei der VTZ kurzzeitig wieder echte Hoffnung auf – doch enger wurde es nicht mehr. Budenheim schraubte den Vorsprung wieder auf fünf Tore in die Höhe – und verwaltete die Führung bis zur Schluss-Sirene souverän.

Die Zweibrücker bleiben nach der 13. Niederlage im 16. Saisonspiel mit sechs Zählern Schlusslicht. Punktgleich hinter dem Vorletzten HSG Nahe-Glan und dem Drittletzten TuS Kaiserslautern-Dansenberg II. Daran, dass die VTZ am kommenden Spieltag die Rote Laterne abgibt, werden wohl auch die kühnsten Optimisten ihre Zweifel haben. Am nächsten Samstag um 18.30 Uhr sind die Zweibrücker beim Spitzenreiter Homburg zu Gast, der in der laufenden Runde noch keine Partie verloren hat.

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