Volleyball-Landesligameister SVK Blieskastel-Zweibrücken Ungeschlagen zur Meisterschaft

Zweibrücken   · Die Volleyballer des SVK Blieskastel-Zweibrücken haben ihr Ziel erreicht, neben dem Verbandsliga-Aufstieg ohne eine Niederlage durch die Landesliga-Runde zu kommen.

 Die Nummer eins der Landesliga: Der SVK Blieskastel-Zweibrücken, hier John Neumann bei einem gefühlvollen Lupfer, sicherte sich ungeschlagen den Titel.

Die Nummer eins der Landesliga: Der SVK Blieskastel-Zweibrücken, hier John Neumann bei einem gefühlvollen Lupfer, sicherte sich ungeschlagen den Titel.

Foto: Norbert Schwarz

Meisterschaft und Aufstieg waren bereits eingetütet. Nun haben es die Volleyballer des SVK Blieskastel-Zweibrücken tatsächlich geschafft, die Landesliga-Runde ohne eine einzige Niederlage zu beenden. Zum Abschluss setzte sich das Team von Alexander Hoffmann zuhause gegen den TV Saarwellingen IV mit 3:1 (22:25/25:15/25:22/25:18) und den TV Wiesbach III mit 3:0 (25:12/27:25/25:15) durch.

Durch die Saisonsiege Nummer 13 und 14 thront der SVK in der Abschlusstabelle mit zehn Zählern Vorsprung vor Vizemeister TV Düppenweiler. Insgesamt gaben die Zweibrücker lediglich zwei Punkte und acht Sätze ab, ganze acht Mal setzten sie sich glatt in drei Abschnitten durch. Zwar hatte Hoffmann vor Rundenbeginn angekündigt, mit der erneut umgekrempelten Mannschaft oben angreifen zu wollen, „dass es so souverän laufen würde, damit habe ich aber nicht unbedingt gerechnet“, gibt er zu. „Wir kannten die gegnerischen Teams nicht ganz genau. Dass wir aber oben mitmischen wollen, das war schon klar.“

Und das, obwohl der SVK nach einem Umbruch in der vorangegangenen Saison mit nur drei Zählern aus 14 Spielen sportlich eigentlich in die Bezirksliga abgestiegen war. Aufgrund von Abmeldungen durften die Zweibrücker dann aber doch in der Landesliga aufschlagen. Und mit der Rückkehr von Alexander Hoffmann – sowie dessen Brüdern – zurück auf das Feld, änderte sich auch die Zielsetzung nochmal. „Als wir vor Corona noch voll besetzt waren, hatten wir ja schon Verbandsliga gespielt“, erklärt Hoffmann. Dass sich das mit der zusammengewürfelten Truppe – aus den alten erfahrenen Spielern, die früher schon auf dem Niveau gespielt haben, sowie den Grünschnäbeln um Daniel Neumann oder Matthias Gellert – allerdings zu solch einer herausragenden Runde entwickeln würde, sei nicht abzusehen gewesen. „Es ist natürlich super, wie das gelaufen ist“, freut sich der 35-Jährige. Und sieht sich in der Entscheidung bestätigt, nachdem er im Vorjahr für den TV Limbach auflief, neben der Trainertätigkeit beim SVK auch wieder für das Team aufzuschlagen. „Das Mannschaftsgefüge und der Zusammenhalt passen einfach sehr gut.“ Das habe sich auch nach dem abschließenden Spieltag beim Feiern deutlich gezeigt. „Das hat echt Spaß gemacht. Da war jeder dabei, obwohl wir vom Altersunterschied her schon eine recht große Spanne haben“, sagt der Coach. Der Jüngste, der am Samstag auf dem Feld stand, ist 16, der Älteste über 40.

 Die SVK-Meistermannschaft (v. hinten links n. vorne rechts): Spielertrainer Alexander Hoffmann, Daniel Hubert, Michael Janzen), Pavlo Kolos, Andreas Eitel, Rony Seibel, Daniel Neumann, Waldemar Schell sowie Matthias Gellert, Michael Hoffmann, Daniel Hoffmann, John Neumann und Heinrich Schneider. Es fehlen: Georg Görzen, Timo Werner, Johannes Töws, Alexandru Sikotorski, Philipp Heidenreich und Florian Schmidt.

Die SVK-Meistermannschaft (v. hinten links n. vorne rechts): Spielertrainer Alexander Hoffmann, Daniel Hubert, Michael Janzen), Pavlo Kolos, Andreas Eitel, Rony Seibel, Daniel Neumann, Waldemar Schell sowie Matthias Gellert, Michael Hoffmann, Daniel Hoffmann, John Neumann und Heinrich Schneider. Es fehlen: Georg Görzen, Timo Werner, Johannes Töws, Alexandru Sikotorski, Philipp Heidenreich und Florian Schmidt.

Foto: Norbert Schwarz

Dabei drohte die Feierstimmung gleich zum Auftakt am Samstagnachmittag kurz in Gefahr zu geraten. Denn die Zweibrücker starteten mit einem Satzverlust gegen Saarwellingen. Doch die Hausherren wackelten nur kurz, denn es folgten sechs Satzgewinne in Serie. Da die Meisterschaft schon fix war, wollte Hoffmann möglichst allen Jungs Einsatzzeiten geben. Dass der erste Abschnitt dann an den Gegner ging, sei sicher den Umstellungen und daraus resultierenden Problemen im Aufbauspiel geschuldet gewesen. „Aber es war ja sehr knapp“, sagt Hoffmann, „daher wollte ich nicht gleich wechseln. Ich dachte, vielleicht schaffen sie es ja noch.“ Nach einem 17:20-Rückstand sei beim 22:23 wieder alles drin gewesen. Doch der erste Durchgang ging mit 25:22 an die Gäste. Da es ungünstig gewesen wäre, ausgerechnet an dem Tag der Meisterfeier die erste Saisonniederlage zu kassieren, wechselte Hoffmann durch. Zu den Erfahreneren stellte er nun immer ein, zwei junge Spieler dazu. Mit Erfolg. Den zweiten Durchgang gegen Saarwellingen sicherte der SVK über 8:2 und 17:9 klar mit 25:15. „Kritisch“ wurde es noch einmal im dritten Durchgang. Mit 7:13 lagen die Zweibrücker hier bereits in Rückstand. Beim 11:18 wechselte sich der Trainer – nach zuvor bereits Daniel Hübert sowie Daniel Hoffmann – selbst ein und sorgte für etwas mehr Ruhe auf dem Feld. Über 15:18 zog der SVK dann doch noch über 23:21 zum Satzgewinn (25:22) vorbei. Stark zeigte sich in dieser Phase über die Mitte Pavlo Kolos. Der Ukrainer musste ebenso wie Daniel Neumann fast durchspielen, weil die Zweibrücker auf dieser Position dünn besetzt sind. Durch das 25:18 im vierten Durchgang ging das Spiel mit 3:1 an den Ligaprimus.

Auch gegen Wiesbach III ließ der Gastgeber dann nichts mehr anbrennen. Nach einem klaren 25:12-Satzerfolg zum Auftakt folgte lediglich im zweiten Abschnitt ein kleines Zwischentief. Über 17:17 ging es in die entscheidende Phase des Abschnitts, für die Hoffmann beim Stand von 20:22 Waldemar Schill brachte. „Über seine Erfahrung und sichere Zuspiele hat er geholfen, den Satz noch zu drehen (27:25).“ Der dritte Durchgang ging dann mit 25:15 recht klar an den SVK. Der danach ausgelassen den Titel – und nach dem Abstieg in der abgebrochenen Corona-Saison 2019/20 – die Rückkehr in die Verbandsliga feiern konnten.

Mit entscheidend dafür, dass seine Mannschaft die Liga so dominierte, sieht Hoffmann neben der Motivation, „mit einem Sieg aus jedem Spiel gehen zu wollen“ auch das Glück, frei von großen Verletzungssorgen geblieben zu sein. Nach anfänglichen, urlaubsbedingten Personalproblemchen sei das Team „größtenteils“ immer zusammen gewesen. „Das sind gute Voraussetzungen, um die bestmögliche Leistung abzurufen. Hätten wir mehr Ausfälle gehabt, wäre es sicher schwerer geworden – zumindest ohne Niederlage durchzukommen.“

Ungeschlagener Meister, Aufstieg in die Verbandsliga, Teilnahme am Pokal-Final-Four in eigener Halle – klingt nach einer perfekten Saison für die SVK-Volleyballer? Nicht ganz, wie Alexander Hoffmann betont. Mehr als die zwei Punktverluste in den Fünf-Satz-Duellen der Hinrunde gegen Wiesbach III und Vizemeister Düppenweiler wurmt es den Spielertrainer, dass sein Team das Halbfinale im Saarlandpokal gegen Verbandsligist TV Quierschied (1:3) verloren hat. „Das war echt sehr knapp. Das Finale hätten wir gerne noch mitgenommen“, hadert der Berufsschul-Lehrer, dessen Team sich mit einem fulminanten 3:1 gegen Verbandsligist Wiesbach II für das Endturnier qualifiziert hatte. „So war es eben ein Halbfinale, was ja auch sehr erfolgreich war.“

Möglichst erfolgreich will der SVK-Spielertrainer auch durch die nächste Verbandsliga-Saison kommen. „Ich erwarte gegen die stärkeren Gegner spannende Spiele. Es ist sicher nicht so, dass wir keine Chance hätten, aber unser Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt.“ Hoffmann will sich in der höheren Spielklasse festsetzen „und nicht direkt wieder absteigen“. Mit welchem Personal genau er diese Mission angehen kann, ist noch offen. Gerade bei den Jüngeren, wie dem aus der Ukraine stammenden Kolos, der nicht weiß, wie es nach seinen Prüfungen zum Deutsch-Zertifikat weitergeht, oder Abiturient Johannes Töws könne in einem halben Jahr viel passieren. „Ansonsten bleiben wir größtenteils zusammen. Wehtun wird uns allerdings der Ausfall des starken Diagonalspielers Daniel Hübert.“

Auf alle Fälle erhofft sich der SVK-Trainer, personell zur neuen Saison so stark aufgestellt zu sein, dass der Verein eine zweite Herrenmannschaft melden kann. „Damit gerade die Spieler, die noch nicht ganz so weit sind, um noch eine Liga höher mitmischen zu können, auch Spielpraxis sammeln und am Ball bleiben.“ Ob das funktioniert, stehe allerdings in den Sternen. Nach jetzigem Stand sei der Kader noch zu klein für zwei Mannschaften, weshalb der SVK Ausschau nach neuen Spielern hält. „Wenn Volleyball begeisterte Leute hier unterwegs sind, wären wir froh, wenn sich der eine oder andere zu uns verirrt“, sagt Alexander Hoffmann in der Hoffnung, mit dem SVK weiter so erfolgreich ans Netz gehen zu können.

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