Handball-Oberligist SV 64 Zweibrücken SV 64 trotzt den Ausfällen und dem Harzverbot

Meisenheim · Handball-Oberliga: Zweibrücker festigen durch den 37:32-Sieg bei der HSG Nahe-Glan Platz drei.

 Ein ganz starkes Spiel zeigte SV 64-Kreisläufer Sebastian Meister (rechts) in der Auswärtspartie bei Aufsteiger HSG Nahe-Glan.

Ein ganz starkes Spiel zeigte SV 64-Kreisläufer Sebastian Meister (rechts) in der Auswärtspartie bei Aufsteiger HSG Nahe-Glan.

Foto: Martin Wittenmeier

Die Oberliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken können es auch ohne Haftmittel. Die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher setzte sich am Samstagabend im Auswärtsspiel bei Aufsteiger HSG Nahe-Glan mit 37:32 (17:16) durch. In der Sporthalle Meisenheim, eine von zwei Spielstätten der Liga, in der kein Harz benutzt werden darf, trafen Philipp Kockler mit zehn Toren und A-Jugendspieler Max Kroner mit acht Treffern am häufigsten für die Gäste. Durch den verdienten Sieg festigen die Zweibrücker Tabellenplatz drei, die HSG hingegen hängt weiter ganz unten im Keller fest.

Dabei standen die personellen Vorzeichen bei den Löwen – einmal mehr in dieser Saison – alles andere als gut. Neben den langzeitverletzten Niklas Bayer und Tom Ihl, fehlten den 64ern gegen das Schlusslicht auch noch Tom Grieser (Knieprobleme), Benni Zellmer (krank) und Samuel Winter (Privat verhindert). Somit mussten die Zweibrücker auf ihre eingespielte Abwehrachse Zellmer/Grieser verzichten. Deshalb bildeten Philipp Kockler sowie Adam Soos das neue Defensivzentrum – und die beiden erledigten ihre Aufgabe souverän.

Dennoch gehörte die Anfangsphase der Partie den Hausherren. Der Aufsteiger aus Rheinhessen zeigte von Beginn an, dass sich die Mannschaft „mit großem Kampfgeist und Einsatzbereitschaft“ gegen den drohenden Abstieg wehrt, wie Stefan Bullacher betont. Immer wieder kamen sie mit schnell vorgetragenen Angriffen zum Erfolg. Die torgefährliche Rückraumreihe mit Löwen, Sehls und Gehres erzielte trotz Harzverbot sehenswerte Tore aus der Distanz oder setzte ihre Mitspieler mustergültig ein. Nach 18 Minuten führten die Gastgeber daher auch verdient mit 11:8. Der Zweibrücker Coach beantragte eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Und die besprochenen Maßnahmen trugen sofort Früchte. Durch einen 9:5-Lauf bis zum Seitenwechsel drehten die Westpfälzer die Partie und führten zur Pause knapp mit 17:16.

In Durchgang zwei wirkten die Gäste von Anfang an konzentrierter und der Druck des „Gewinnen-Müssens“ schien den Spielern der HSG auf der anderen Seite immer mehr zur Last zu werden. Die einfachen Fehler in Abwehr und Angriff häuften sich und wurden von den Löwen gnadenlos bestraft. Im Zweibrücker Angriff zog Adam Soos als Spielmacher geschickt die Fäden, er setzte vor allem Sebastian Meister am Kreis immer wieder mustergültig in Szene. Der Kreisläufer, den alle nur „Rudy“ nennen, traf selbst fünfmal ins Schwarze und konnte häufig nur auf Kosten eines Strafwurfes regelwidrig gebremst werden. Mit seiner besten Saisonleistung hatte der 22-Jährige großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft. Neben Soos und Meister zeigten sich Philipp Kockler und Max Kroner als treffsichere Schützen aus dem Rückraum sowie von der Außenposition. Kockler erzielte zehn Treffer bei 13 Versuchen, während Youngster Kroner sogar nur neun Würfe benötigte, um seine acht Tore zu markieren.

Über die Zwischenstände 22:20 (38.) und 32:27 (50.) steuerten die Löwen dem letztlich verdienten 37:32-Auswärtserfolg entgegen. Co-Trainer Klaus Peter Weinert, der in der nächsten Saison den Staffelstab von Chefcoach Stefan Bullacher übernehmen wird, war von dem Auftritt der Zweibrücker trotz des Haftmittelverbots in Meisenheim begeistert. „Ich hatte vor dem Spiel aufgrund der Ausfälle von Tom Grieser und Benni Zellmer und natürlich auch wegen des Harzverbotes Bedenken, aber die Jungs haben das klasse gemacht, haben auswärts und ohne Harz 37 Tore erzielt“. Mit dem sechsten Sieg in Folge verteidigten die Löwen den dritten Tabellenplatz. Am kommenden Samstag, 18 Uhr, empfangen die Zweibrücker nun die Handballfreunde Illtal zum Derby.

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