Sky’s the Limit des LAZ Zweibrücken „Die Felder sind super, aber der Weg dahin war schwer“

Zweibrücken · Spannende Duelle beim Sky’s the Limit des LAZ Zweibrücken am 19. Juni erwartet.

 Die Zweite der Weltjahresbestenliste, Christin Hussong, geht bei ihrem Heimspiel als Favoritin in die Speerwurf-Konkurrenz.

Die Zweite der Weltjahresbestenliste, Christin Hussong, geht bei ihrem Heimspiel als Favoritin in die Speerwurf-Konkurrenz.

Foto: imago images/Beautiful Sports/BEAUTIFUL SPORTS/International via www.imago-images.de

Die Nerven beim Vorstand des LAZ Zweibrücken liegen noch nicht blank. Obwohl die Organisation und Durchführung des Sky’s-the-Limit-Meetings für Stabhochsprung und Speerwurf in Coronazeiten eine besondere Herausforderung ist. In diesem Jahr sogar eine noch größere als 2020. „Die Felder sind super, nur der Weg bis dahin war sehr schwierig“, sagt Alexander Vieweg, Vorstand Spitzensport und Marketing. Was weniger an der Olympia-Saison, sondern vielmehr „an Covid19 liegt“.

1000 Dinge gelte es zu beachten: Wie sind die Corona-Verordnungen gerade? Welche Athleten – wie die Amerikaner, Australier oder die Briten – können gerade gar nicht aus ihren Ländern ausreisen? Wie bekommen die Organisatoren internationale Starter aus ihren Ländern nach Zweibrücken und auch wieder zurück? Wie sieht es mit Zuschauern aus?

Und obwohl einige dieser Fragen noch immer nicht letztendlich geklärt sind, wird es in neun Tagen im Zweibrücker Westpfalzstadion wieder ein international besetztes Meeting mit mehreren Wettbewerben – und Zuschauern – geben. Voraussichtlich ab 14 Uhr starten die Stabhochspringerinnen sowie eine Speerwurf-Mixed-Konkurrenz für Junioren. Ab zirka 17 Uhr werden die Speerwerferinnen, angeführt von Lokalmatadorin Christin Hussong, und die Stabhochspringer um Raphael Holzdeppe um Bestmarken und den Sieg kämpfen.

Da sich das LAZ dazu entschieden hat, in diesem Jahr keinen Männer-Speerwurf durchzuführen – „bei ihnen ist es noch schwerer, ein Feld zusammenzubekommen als bei den Frauen“ (Vieweg) – wurde das Mixed-Feld für den Nachwuchs ins Programm aufgenommen. „Wir wollen diesen Athleten, die noch Chancen auf internationale Wettkämpfe haben, eine Möglichkeit zur Normerfüllung bieten“, betont Vieweg. Erneut extrem schwierig sei es gewesen, ein attraktives Frauenfeld im Speerwurf aufzustellen. Auch aufgrund von parallelen Wettkämpfen. Im Stabhochsprung hingegen hätten sich die Zweibrücker „vor Anfragen nicht retten“ können. „Eigentlich wollten wir das Männerfeld bei acht Teilnehmern schließen, nun sind aber neun gesetzt“, erklärt Vieweg.

Und gerade hier dürfte es auch richtig spannend werden. Mit dem neuen deutschen Meister und Olympianorm-Inhaber Oleg Zernikel (5,80 m, ASV Landau), den beiden Leverkusenern Bo Kanda Lita Baehre und Torben Blech sowie eben Holzdeppe sind die vier derzeit besten deutschen Athleten am Start. Nur drei von ihnen erhalten ein Ticket für Tokio. Bislang hat lediglich Lita Baehre die Norm noch nicht erfüllt. Seine 5,81 Meter aus dem Coronajahr 2020 zählen nicht als Quali. Doch Holzdeppe und Blech haben noch nicht richtig in die Freiluftsaison gefunden. Der Zweibrücker hat eine Saisonbestleistung von 5,50 Metern stehen. Neben dem DLV-Quartett ist auch Titelverteidiger Ben Broeders aus Belgien wieder dabei, ebenso wie Menno Vloon aus den Niederlanden, der den Meetingrekord von 5,85 Metern hält und in der Wintersaison starke 5,96 Meter überflogen hat. Zudem will der Schwede Melker Svärd Jacobsson im Westpfalzstadion hoch hinaus. Besonders freue es Vieweg, dass der junge Norweger Sondre Guttormsen nach Zweibrücken kommt, der vor zwei Wochen mit 5,81 Metern einen neuen Landesrekord aufgestellt hat. Er bringe gerade auch noch seinen kleinen Bruder Simon mit, der eine Bestmarke von 5,50 Metern stehen hat. Damit ist das Feld voll. „Es gibt eine Warteliste, auf der noch ein paar Granaten stehen“, will Vieweg nicht ausschließen, dass es hier bis zum Meeting noch Verschiebungen geben könnte.

Größte Konkurrentin von der derzeit so starken Christin Hussong (Bestleistung 69,19 m) in ihrem „Wohnzimmer“ dürfte die Tschechin Nikola Ogrodnikova sein, die eine Bestmarke von 67,40 Metern stehen hat. Christine Winkler (Leipzig), Dana Bergrath (Bayer Leverkusen), Klaudia Regin aus Polen, Sara Jemai aus Italien und mit Julia Ulbricht „eine junge Athletin aus Rostock, „die noch Chancen auf einen internationalen Einsatz hat“ komplettieren das Feld. Angefragt habe das LAZ auch die 70-Meter-Werferin Maria Andrejczyk aus Polen (71,40 m), doch sie befinde sich im Aufbau für Olympia. Im Stabhochsprung der Frauen misst sich die ehemalige LAZ-Athletin Lisa Ryzih (Ludwigshafen) mit der deutschen Meisterin Jacqueline Otchere (Mannheim), der Leverkusenerin Katharina Bauer, der Schwedin Michaela Mejer und der Französin Marion Lotout. Bei der ein oder anderen Athletin warte man noch auf eine Teilnahmebestätigung. „Am Ende sollen es sechs bis acht Springrinnen sein.“

Besonders freue sich das LAZ „und auch die Athleten“, dass Zuschauer bei dem Meeting mit dabei sein werden. „Wir hätten es auch ohne Publikum gemacht, aber am Ende bringt die Atmosphäre doch die Leistung“, erklärt Vieweg. Und die Wettkämpfe, die Ergebnisse, „die werden sicher bombe sein“. Bis gestern hat das LAZ mit 100 Zuschauern geplant – zuzüglich Geimpften und Genesenen. Gestern hat das Land Rheinland-Pfalz Lockerungen ab 18. Juni angekündigt, wonach bei einer Inzidenz unter 100 250 Zuschauer zugelassen wären, zuzüglich Geimpften und Genesenen. Dass die Inzidenz in Zweibrücken, die noch über 70 liegt, rechtzeitig unter die 50er Marke sinken könnte und noch mehr Besucher möglich wären, daran glaubt auch Finanzvorstand Holger Passauer nicht mehr. Über eine App ist ab der kommenden Woche eine Registrierung möglich (Info unter www.laz.de). Derzeit sind auch feste Plätze in dem von den Athleten abgetrennten Zuschauerbereich geplant. „Für uns ist es am wichtigsten, dass sich die Athleten, die auch Olympiakandidaten sind, wohlfühlen“, betont Vieweg. Doch noch sei gerade in Sachen Zuschauer vieles im Fluss. „Es ist überhaupt einfach schön, dass wir das hier machen können“, verliert er aber auch im Endspurt vor dem Meeting nicht die Nerven.

 Lokalmatador Raphael Holzdeppe will höher hinaus als bisher in dieser Saison.

Lokalmatador Raphael Holzdeppe will höher hinaus als bisher in dieser Saison.

Foto: dpa/Michael Kappeler
 Für den deutschen Meister Oleg Zernikel ist das „Sky’s the Limit“ fast so etwas wie ein Heimspiel.

Für den deutschen Meister Oleg Zernikel ist das „Sky’s the Limit“ fast so etwas wie ein Heimspiel.

Foto: imago images/Beautiful Sports/BEAUTIFUL SPORTS/KJPeters via www.imago-images.de

Einen Tag nach dem Sky’s-the-Limit-Meeting findet in Zweibrücken das Finale des XO-Cups statt. Der vier Meetings umfassende Wettbewerb richtet sich an U16- bis U23-Kaderathleten. In Zweibrücken werden sich ab 10.30 Uhr rund 60 bis 80 Starter messen.

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