Fußball-Regionalliga Südwest „Es wäre viel mehr möglich gewesen“

Homburg · Der Vorsitzende des FC Homburg, Dr. Eric Gouverneur, hadert etwas mit dem Saisonverlauf, lobt aber Timo Wenzel, der in den vergangenen Monaten gezeigt hat, zu was seine Spieler in der Lage sind. Mit dem klaren 3:0 über den FC Bayern Alzenau im letzten Saison-Heimspiel wahrte der Trainer auch seine gute Bilanz im Waldstadion.

Die Homburger Torschützen beim Jubel: Jannis Reuss (von links) empfängt die Glückwünsche nach seinem 1:0-Führungstreffer seiner Teamkollegen Patrick Dulleck und Marcel Carl sowie Marco Hingerl.

Die Homburger Torschützen beim Jubel: Jannis Reuss (von links) empfängt die Glückwünsche nach seinem 1:0-Führungstreffer seiner Teamkollegen Patrick Dulleck und Marcel Carl sowie Marco Hingerl.

Foto: mh/Markus Hagen

Die Heimserie von Timo Wenzel hält. Auch im letzten Saisonauftritt im eigenen Stadion blieb der FC Homburg unter seiner Regie ungeschlagen. Mit dem klaren 3:0 (0:0) gegen den Absteiger Bayern Alzenau feierten die Grün-Weißen den dritten Heimsieg in Folge und festigten damit den siebten Tabellenplatz in der Fußball-Regionalliga Südwest. „Der Sieg war aufgrund der zweiten Halbzeit verdient“, zog Homburgs Tainer sein Fazit aus den 90 Minuten vor leeren Rängen im Waldstadion.

Mit den ersten 30 Minuten seiner Elf konnte Wenzel aber nicht einverstanden sein. Die Gastgeber hätten sich nicht zu wundern brauchen, wenn der Tabellenvorletzte aus Alzenau, der seit 28 Spielen ohne Sieg ist, mit 2:0 in Führung gelegen hätte. „Wir fanden zu Beginn keinen Zugriff, gaben dem Gegner zu viel Platz zum Spielen und konnten sehr froh sein, ohne Gegentor in die Halbzeit gehen zu dürfen“, betonte der FCH-Coach. Alzenau spielte locker auf und hatte gute Möglichkeiten durch Tim Grünewald (6.) und Maximilian Brauburger (31.), der unter anderem an Torhüter David Salfeld scheiterte. Es dauerte bis zur 35. Minute, ehe der FC Homburg durch Patrick Dulleck, der freistehend die Lederkugel über das Gästetor schoss, seine erste gute Chance der Partie hatte. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff hatte Alzenau Glück, dass das Schiedsrichtergespann ein Handspiel von Lukas Mazagg, der eine Hoffmann-Hereingabe in Torwartmanier zum Eckball abfälschte, übersah. Wenzel machte seinen Unmut darüber gegenüber des Unparteiischen Felix Ehing Luft. Es half aber nichts.

„Wir waren uns in der Kabine dann einig, dass wir uns in der zweiten Spielhälfte ganz anders präsentieren müssen, um Alzenau zu besiegen“, erzählt der FCH-Übungsleiter. Mit Marcel Carl für Loris Weiß in der Offensive und Maurice Springfeld für Innenverteidiger Ivan Sachanenko in der Vierer-Abwehrkette brachte er neues Personal. Nun beherrschte der Gastgeber Spiel und Gegner, ließ in der Defensive nichts mehr anbrennen und erspielte sich gute Möglichkeiten. Die erste nutzte Innenverteidiger Jannis Reuss (55.). Für den 21-Jährigen war es das erste Tor. „Klar freut man sich, wenn man auch einmal zu den Torschützen gehören darf“, sagte er zufrieden. Nach der dürftigen ersten Halbzeit habe sich das Team doch enorm gesteigert. „Hinten haben wir nichts mehr zugelassen und ich habe die Chance genutzt, um mit nach vorne zu gehen.“

Wenzel brachte weitere frische Spieler auf den Platz. So auch Jannik Sommer, der den FCH nach der Saison in Richtung FSV Frankfurt verlassen wird. Dieser hatte dann auch die nächste Tormöglichkeit für die Grün-Weißen. „Gerne hätte ich mich – wie Marcel Carl – auch mit einem Tor im Waldstadion verabschiedet. Immerhin habe ich aber einen Treffer vorbereitet“, sagte Sommer. Nachdem Patrick Dulleck mit einem Heber auf 2:0 erhöhte (69.), war es Carl nach Zuspiel von Sommer vorbehalten (80.), den 3:0-Endstand für den FC Homburg herzustellen. Sein zehnter Saisontreffer. „Schön, dass ich mich noch einmal mit einem Tor zeigen konnte“, erklärte Carl, der wenige Minuten vor seinem Treffer Pech hatte, dass sein Ball am bereits geschlagenen Torhüter Bilal Jomaa Zabadne noch von Mazagg von der Torlinie geschlagen werden konnte. Marcel Carl wird den FC Homburg nach zwei Jahren verlassen. „Ich wäre schon gerne noch geblieben, aber der Verein hat sich eben anders entschieden“, bedauerte der 27-jährige Stürmer, dass er nach zwei Jahren den Club verlassen wird. Timo Wenzel lobte seine Mannschaft, die sich in Halbzeit zwei des letzten Saison-Heimspiels noch einmal reinhing. „Dazu gehörten auch die Spieler, die uns verlassen werden. Jeder wollte sich noch einmal mit einer ordentlichen Leistung verabschieden.“

 Dr. Eric Gouverneur, der Vorsitzende des FC Homburg, zeigte sich mit seinen Vorstandskollegen einig, „dass man mit Timo Wenzel einen neuen Trainer unter Vertrag nahm, der in den letzten Wochen und Monaten mehr aus dem Kader herausholte, als sein Vorgänger (Matthias Mink, Anm. d. Red.).“ Schade sei nur, dass man zu spät auf die schlechte Bilanz bis zu diesem Wechsel reagiert habe. „Es wäre mit diesen Spielern viel mehr möglich gewesen als der siebte Tabellenplatz. Dies haben die letzten Monate mit Wenzel gezeigt.“ Gouverneur gibt sich zuversichtlich, dass die Grün-Weißen in der kommenden Saison wieder zu den besten fünf Mannschaften der Fußball-Regionalliga Südwest gehören werden.

 Vor dem Spiel wurde eine Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Ex-FCH-Präsidenten Manfred Ommer eingelegt.

Vor dem Spiel wurde eine Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Ex-FCH-Präsidenten Manfred Ommer eingelegt.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Zuvor aber will der FC Homburg im letzten Saisonspiel am kommenden Samstag beim Tabellenvierten SSV Ulm noch einmal zeigen, dass er auch gegen die Spitzenteams wie zuletzt gegen den TSV Steinbach-Haiger und beim Meister SC Freiburg II nicht nur bestehen, sondern auch gewinnen kann.

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