3. Fußball-Liga 1. FC Kaiserslautern stellt Insolvenzantrag

Ziel des Verfahrens sei es, zügig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Fußball-Drittligisten wiederherzustellen.

 Der 1. FC Kaiserslautern geht in die Planinsolvenz.

Der 1. FC Kaiserslautern geht in die Planinsolvenz.

Foto: dpa/Uwe Anspach

(sid/red) Der verschuldete Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Dies teilte der viermalige deutsche Meister am Montag mit, das Insolvenzverfahren soll in Eigenverwaltung durchgeführt werden. "Ziel des Verfahrens ist es, zügig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen", sagte Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt. Als Generalbevollmächtigter der FCK KGaA unterstützt ihn der erfahrene Sanierungsexperte Dirk Eichelbaum. Das Gericht wird nunmehr einen vorläufigen Sachwalter bestellen.

Für die Geschäftsführung und die Gremien der FCK KGaA sei absehbar nicht mehr sichergestellt gewesen, dass Forderungen und fällige Verbindlichkeiten noch termingerecht und vollständig beglichen werden können.

Das vorläufige Verfahren zur wirtschaftlichen Sanierung wurde ausschließlich für die 1. FC Kaiserslautern GmbH & Co. KGaA beantragt. Weder die die FCK Gastronomie GmbH noch die FCK Management GmbH sind von diesem Antrag betroffen. Auch der Verein ist derzeit von dem Antrag der FCK KGaA nicht betroffen.

„Wir wollen und können die Chance nutzen, unsere Eigenkapitalbasis mit Investoren für einen grundlegenden wirtschaftlichen Neustart zu stärken“, erläutert Voigt. In den kommenden Wochen werde er gemeinsam mit dem Generalbevollmächtigten mit allen Beteiligten und interessierten Investoren über deren jeweilige Beiträge zu einem Sanierungsplan sprechen. Die Mannschaft habe mit ihrem teilweisen Gehaltsverzicht bereits ein Signal gesetzt.

„Niemandem von uns ist diese Entscheidung leicht gefallen“, so Voigt weiter. „Mit dieser Option auf eine mittel- und langfristige wirtschaftliche Sanierung können wir jedoch unsere Handlungsspielräume spürbar erweitern und dem Spielbetrieb den Rücken freihalten“.

Sportliche Konsequenzen wird diese sogenannte Planinsolvenz zunächst nicht haben: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte Anfang April im Zuge der Coronakrise ein Maßnahmenpaket beschlossen, wonach unter anderem ein in Not geratener Verein der 3. Liga in dieser Saison keinen Punktabzug fürchten muss. Das operative Geschäft sowie der Spielbetrieb werde ganz normal fortgeführt, erklärte Voigt: "Wir sind sanierungsfähig und ganz sicher sanierungswürdig."

Die Pfälzer haben 20 Millionen Euro Schulden angehäuft, für die kommende Saison fehlen 15 Millionen Euro. Durch die Planinsolvenz möchte sich der Traditionsverein in Eigenregie sanieren und so interessant für Investoren machen. "Das Investoren-Interesse an der Marke FCK war und ist enorm", sagte Voigt.

Für Montagnachmittag hat der FCK anlässlich des Antrags auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eine Pressekonferenz angekündigt.

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