FC Homburg „Gerüchte kommentiere ich grundsätzlich nicht“

Homburg · Sponsorengespräche, Kaderplanung, Stadionsanierung – viele Themen treiben den Fußball-Regionalligisten FC Homburg um. Viele Fragen sind offen. In Hektik verfallen will der Vorsitzende Herbert Eder aber keinesfalls.

 Mindestens acht Millionen Euro müssten in das Homburger Waldstadion zur Drittligareife investiert werden.

Mindestens acht Millionen Euro müssten in das Homburger Waldstadion zur Drittligareife investiert werden.

Foto: hagen/markus hagen

Weiterhin vor vielen Unwägbarkeiten steht Fußball-Regionalligist FC Homburg bezüglich der Planungen für die kommende Saison. Zum einen stehen hinter dem Kader noch einige Fragezeichen, zum anderen geht es auch um finanzielle Details zum Gesamtetat.

„Wir müssen sehen, wie weit uns unsere Sponsoren zur Verfügung stehen. Wir wissen nicht, ob wir Ende August in die Saison starten können, zudem gibt es in Sachen Kaderplanung noch einiges zu tun“, sieht auch Vereinschef Herbert Eder noch einige Aufgabe vor sich. In Hektik brauche der Club aber nicht zu verfallen, auch weil die nächste Saison coronabedingt wohl gut vier Wochen später beginnt.

Und, die Personalplanungen vorantreiben will und kann Eder erst dann, „wenn wir wissen, was an Geldern zur Verfügung steht“. In Sachen Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor Dr. Theiss Naturwaren kommt nun immerhin Bewegung. Zu der gerüchteweisen Kürzung der Unterstützung von bis zu 30 Prozent gegenüber der vergangenen Saison wollte der FCH-Vorsitzende keine Stellung nehmen. „Dazu sage ich nichts. Alles Gerüchte, die ich nicht kommentiere.“ In den vergangenen Tagen habe es allerdings das eine oder andere Gespräch zwischen Verein und Hauptsponsor gegeben. „Details zum neuen Sponsoring-Vertrag werden Hauptsponsor und Verein gemeinsam nächste Woche bekannt geben“, erklärt Eder.

Auch zu den Spekulationen um Trainer Jürgen Luginger, der laut Medienberichten als ein möglicher Nachfolger des Saarbrücker Sportdirektors Markus Mann gehandelt wird, äußerst sich Herbert Eder nicht: „Gerüchte kommentiere ich grundsätzlich nicht.“

Personell will und muss der FC Homburg noch tätig werden. Einen der Topverdiener und Leistungsträger, Christopher Theisen, zieht es nach Berlin, wo der neunfache FCH-Saisontorschütze der vergangenen Saison nun für den Regionalligisten Viktoria Berlin spielt (wir berichteten). „Wir hätten ihn gerne gehalten“, betont Eder. Sein Abgang habe nichts mit der sportlichen Zukunft oder finanziellen Aspekten beim FCH zu tun, sondern mit rein privaten Gründen. Theisens Freundin habe in der Hauptstadt einen guten Job und Theisen stelle Privates vor seine Fußballkarriere. Nach Informationen unserer Zeitung soll mit Thomas Steinherr, der ebenfalls auf der Gehaltsliste beim FCH im oberen Drittel steht, kein Vertragsangebot mehr erhalten. Trotz dieser möglichen Einsparpotenziale kommt es in der Kaderplanung auf den Gesamtetat an.

Stress machen will sich aber auch Jürgen Luginger nicht. Noch ist nicht klar, wann die Homburger in die Vorbereitung zur nächsten Saison starten. „Auf jeden Fall verschiebt sich alles um mindestens vier Wochen, auch weil die Saison später startet, als vor der Virus-Pandemie vorgesehen“, erklärt der FCH-Coach.

Klarer ist das Saisonziel der Grün-Weißen für die Runde 2020/21: „Wir wollen so weit wie möglich oben mitspielen“, erklärt Eder. Das Ziel „Aufstieg 3. Liga“ nennt er nicht, obwohl er das nach der Rückkehr aus der Ober- in die Regionalliga im Juni 2018 als Ziel für die folgenden drei Jahre ausgegeben hatte. Geht es danach, müsste der Titel am Ende dieser Saison gelingen. Doch die Drittligatauglichkeit hängt von mehr als nur der sportlichen Leistung ab.

 Viele offene Fragen gibt es vor dem Start in die neue Regionalliga-Saison noch für FCH-Chef Herbert Eder und Trainer Jürgen Luginger.

Viele offene Fragen gibt es vor dem Start in die neue Regionalliga-Saison noch für FCH-Chef Herbert Eder und Trainer Jürgen Luginger.

Foto: Hagen/Markus Hagen

 Viel Kritik musste der Vereinsvorsitzende in Sozialen Medien von den Fans wegen der Nichtbeantragung der Drittliga-Lizenz für die Saison 2020/21 einstecken. „Nicht der Rückstand von zwölf Zählern zu jenem Zeitpunkt war ausschlaggebend, sondern die Tatsache, dass wir kein drittligataugliches Stadion haben“, erklärt Eder diesen Schritt. Die Miete für eine Ausweichspielstätte hätte sich der FC Homburg finanziell nicht leisten können. Zudem seien erhebliche Aufwendungen für die Nutzung des Fremdstadions dazu gekommen, unter anderem für Ordnungsdienst und die wöchentliche Montage und Demontage der Werbetafeln. „Das Homburger Waldstadion entspricht zurzeit nicht einmal der saarländischen Spielstättenverordnung“, verweist Steuerberater Eder. Bis zur Drittligareife müsste hier sehr viel Geld investiert werden. Nachdem die Stadt Homburg unlängst auf ihrer Stadtratssitzung drei Millionen Euro für das Waldstadion freigab, können nun auch aus einem bundesweiten Sonderfonds über die saarländische Landesregierung rund 3,3 Millionen Euro dazu kommen. Weitere Aufwendungen – die Rede ist von einem Gesamtvolumen von über acht Millionen Euro – müsste dann der FCH stemmen. Eder: „Bis die ersten Maßnahmen im Waldstadion umgesetzt werden, dauert es noch.“ Eine Machbarkeitsstudie, unter anderem geht es um behindertengerechte Toiletten, Sanitär- und Duschanlagen nach dem neuestens Stand und Vorgaben, sei zwar bereits auf dem Weg, aber bis zur Umsetzung vergeht wohl noch einige Zeit. Vieles bleibt unsicher.

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