Pferdesport Kutschenfahrer profitieren von Tipps des Weltmeisters

Zweibrücken · Flüssig pilotiert Marie Reinhard, angeleitet von dem amtierenden Weltmeister der Pony-Vierspänner, ihre beiden Ponys Baron und Shaleen im Trab durch das Hindernis auf der Rennwiese. Mutter Stephanie staunte: „Abartig, wie enorm sie sich seit heute Morgen entwickelt hat.“ Da war sie noch im Schritt gefahren, hatte häufiger gestockt, um die engen Kurven zu meistern, ohne die Pfosten zu rammen.

 Steffen Brauchle, mehrfacher Weltmeister im Gespannfahren.	 Foto: cvw

Steffen Brauchle, mehrfacher Weltmeister im Gespannfahren. Foto: cvw

Foto: cvw/Cordula von Waldow

Erst zum dritten Mal fuhr die zwölfjährige Kutschenfahrerin überhaupt durch Geländehindernisse. Gemeinsam mit Xenia Marie Christian und Sarah Berghoff, deren Eltern und ihren eigenen Eltern Stephanie und Martin Reinhard profitiert sie von dem Wochenendlehrgang mit dem seit zehn Jahren auf Weltniveau führenden Baden-Württemberger. Strahlend gönnt sie ihren Ponys eine Schrittpause, bevor es an die nächste Aufgabe geht.

Alle sind von Steffen Brauchles ruhiger Art und seinen wertvollen Tipps ebenso begeistert, wie von der Feinfühligkeit, mit der er Pferde und Teilnehmer behandelt. „Er ist einfach super cool – und weiß genau, was er macht“, lobt Sabrina Christian. Am späten Vorabend bereits war der Trainer mit den Teilnehmern die Geländehindernisse abgeschritten. Von den Kindern ließ er sich erklären, auf welchen Wegen sie die engen Tordurchfahrten anfahren wollten und weshalb sie diese Lösung wählten. Dann beschrieb er ihnen, wie er die Aufgabe anpacken würde. Gemeinsam erarbeiteten sie die beste Lösung für das jeweilige Gespann, die sich durchaus an Vorlieben und Schwächen der Pferde orientiert. Auch für die Dressur gab er wertvolle Tipps, etwa, wie Marie Reinhard ihre Ponys selbst beim Anfahren oder in den Wendungen besser in der Anlehnung an die Fahrleinen behält. Stephanie Reinhard, deren Nachwuchspferd Chicky-Micky eine Vollschwester zu einem von Brauchles Weltmeisterponys ist, war froh, als der Meister selbst die Leinen übernahm. „Es war sehr anstrengend, körperlich wie geistig“, sagte sie. „Die schläft heute Abend gut“, lachte Brauchle über das sichtlich zufriedene, jedoch müde Pferd. Er freute sich über das Interesse, die Leistungsbereitschaft und das Engagement der Kinder und ihrer Eltern. „Das ist ausbaufähig“, sagte er über das Potenzial aller Zwei- und Vierbeiner. Wenn jemand Unterricht nimmt, sei das ein Zeichen dafür, dass er sich verbessern wolle. „Behaltet den Spaß“, gab er den Fahrern neben konkreten Übungstipps mit auf den Weg.

Von den idealen Möglichkeiten auf der Zweibrücker Rennwiese und der einzigartigen Lage mitten in der Stadt war der Weltmeister begeistert. Bereits in einer Woche trainiert Brauchle hier erneut: Nach den U16-Kaderfahrern zum Auftakt diesmal die Kutschenfahrer aus der Region.

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