Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken Kurze Zeit der Freude nach starker Teamleistung

Zweibrücken · In einem spannenden ersten Playoff-Halbfinale der Eishockey-Regionalliga Südwest haben sich die Zweibrücker mit 6:5 knapp gegen gegen den Stuttgarter EC behauptet. Nicht nur, weil schon am Freitag das zweite Spiel der Serie ansteht, ging der Blick schnell auf die Planung dieser Woche.

 Felix Stokowski (Zweiter v. links) feiert mit seinen Teamkollegen seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 4:4 gegen die Stuttgarter Rebels.

Felix Stokowski (Zweiter v. links) feiert mit seinen Teamkollegen seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 4:4 gegen die Stuttgarter Rebels.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Die Spannung am Sonntagabend war ebenso groß, wie die Freude der Hornets nach dem Schlusspfiff. Dem nach dem 6:5 (3:1/2:3/1:1)-Erfolg des EHC Zweibrücken im ersten Playoff-Halbfinale der Eishockey-Regionalliga Südwest gegen den ambitionierten Stuttgarter EC. „Mir fehlen ein bisschen die Worte“, sagte der nach seiner Corona-Zwangspause zurückgekehrte Felix Stokowski, der in diesem Moment „einfach nur überglücklich“ war über den Sieg – und seinen Treffer. „Keiner weiß besser als ich, was in der Mannschaft drin steckt“, zeigte sich Hornets-Trainer Ralf Wolf wenig überrascht von dem guten Auftritt seiner Jungs. „Sie haben Charakter bewiesen und das Ding nach Hause gefahren.“

Nach dem frühen 0:1-Rückstand durch Stuttgarts Michael Muchka ließen sich die Hausherren nicht aus der Ruhe bringen und wendeten das Blatt recht schnell. Zunächst glich Tim Bernhardt auf Zuspiel von Claudio Schreyer aus, dann zogen die Hornets in Überzahl durch Dan Radkes Doppelpack (16., 18.) – zweimal war der starke Tim Bernhardt an der Vorbereitung beteiligt – auf 3:1 vorbei. „Wir hatten solche Situationen in dieser Saison schon ein paar Mal“, erklärt Wolf und fügt an: „Es zeichnet uns einfach aus, dass wir auch in Rückstand besonnen bleiben. Wir wissen, dass wir ein Tor schießen müssen, wenn der Gegner eins geschossen hat. Schießt der Gegner zwei, müssen wir auch zwei schießen“, zeigt Wolf die Rechnung auf, die seine Mannschaft am Sonntag „einfach und simpel“ umgesetzt hat.

Auch im zweiten Drittel, als die Partie nach drei Treffern in Serie (Eisele 23., Göttfert 28., Hynes 33.) zum 4:3 zugunsten der Rebels zu kippen drohte, steckten die Zweibrücker nicht auf. „Die Tore sind nach individuellen Fehlern gefallen, das kann passieren“, betonte Wolf, dass er zu keinem Zeitpunkt Angst gehabt hätte, nicht nochmal zurückschlagen zu können. „Es zeichnet uns auch aus, dass, wenn der eine einen Fehler macht, der andere Spieler das wieder ausmerzt.“ Und so glich Felix Stokowski auf Zuspiel von Joshua Mikes und Sascha Göth nicht nur zum 4:4 aus (37.), sondern Winter-Neuzugang Julian Reiss brachte den EHCZ mit seinem Treffer gegen seinen Ex-Klub noch vor der Pause wieder mit 5:4 in Führung (40.). „Ich glaube, der Zusammenhalt hat uns so stark gemacht“, blickt Wolf auf diese Phase der Partie, die vor dem Schlussdrittel noch vollkommen offen war.

In diesem schlug Julian Reiss dann aber erneut zu. Der 27-Jährige erzielte 53 Sekunden nach Wiederbeginn mit seinem zweiten Treffer des Abends das 6:4 für die Hornets. Doch die Rebels konterten sogleich mit dem 5:6 durch Patrick Eisele (42.). Es blieb spannend. Doch die Zweibrücker verteidigten den knappen Vorsprung vehement.

Ebenso vehement ereiferten sich die Rebels-Spieler nach Abpfiff, dass noch einige Sekunden auf der Uhr übrig waren. Stuttgarts Verteidiger Martin Muchka fing sich im Zuge dessen wegen Schiedsrichterbeleidigung noch eine Spieldauerstrafe ein. „Es gibt wohl ein Problem mit der Uhr“, sagte Wolf, der die genaue Ursache nicht erklären kann. „Aber die Schiedsrichter leiten das Spiel, die haben abgepfiffen, danach richten wir uns.“

Und so steht es nach dem knappen 5:6 in der Halbfinal-Serie nun 1:0 für die Hornets. „Wie das Ergebnis am Sonntagabend war, interessiert schon jetzt niemanden mehr“, erklärte Wolf und warnte zugleich, dass seine Mannschaft trotz der nun besseren Ausgangsposition „noch gar nichts“ gewonnen habe. Das Ziel ist und bleibt das Endspiel. Und dazu sind eben zwei Siege im Halbfinale nötig.

Und schon am Morgen nach dem Teilerfolg zur 1:0-Führung in der Best-of-Three-Serie ist auch die Feierlaune von Sonntagabend nur noch ein vages Gefühl. Nicht nur, weil der Blick der Hornets bereits auf das Rückspiel an diesem Freitag (20 Uhr) bei den Rebels geht, bei dem sie mit einem weiteren Erfolg bereits das Finalticket lösen könnten. Sondern auch durch die Ernüchterung eines positiven Coronatests eines Spielers am Montagmorgen. „Das bleibt in der jetzigen Zeit leider nicht aus“, sagte Wolf, in dessen Mannschaft überhaupt nur noch drei, vier Spieler nicht infiziert waren, etwas ernüchtert. Obwohl die Situation nichts vollkommen Neues ist, „löst es dennoch aus, dass man für ein paar Sekunden den Kopf senkt“, durchschnauft – und dann gleich neu über die Wochenplanung sowie eine möglichst sichere Vorbereitung auf das Spiel am Freitag nachdenkt.

Dort, in der Stuttgarter Eiswelt, geht es auf eine größere Spielfläche. Was den Rebels wahrscheinlich entgegenkommt. „Das gibt ihnen mehr Zeit, mehr Raum.“ Und doch müsse es seinen Spielern wieder gelingen, eng bei den Gegnern zu sein. „Verlieren ist für uns keine Option“, gibt sich Ralf Wolf kämpferisch. Da werde nicht groß taktiert. „Es geht nur auf Sieg“, schätzt der Hornets-Coach, dass er sich in dieser Hinsicht „auf die Mannschaft verlassen kann. Jeder weiß, um was es hier geht.“ Um das Final-Ticket und die Chance auf die zweite Regionalliga-Meisterschaft nach 2017. Bis zum nächsten Schritt dahin müssen die Zweibrücker aber sicher noch einige bange Minuten überstehen.

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