Patrick Lang will Hinweise auf Ästlinge Neuer Vorstoß für Krähenkinder-Schilder in Zweibrücker Allee
Zweibrücken · Bald ist wieder Brutzeit in der Allee. Und das Thema Ästlinge gerät damit in den Fokus. Stadtrat Patrick Lang (Grüne) fordert deshalb entsprechende Hinweisschilder.

Die Allee ist in vier Abschnitte unterteilt: Rosengartenstraße und Gestütsallee, geteilt von der Saarlandstraße. Patrick Lang (Grüne) möchte, dass die Stadt an jedem der vier Abschnitte einen Hinweis auf die Ästlinge bringt. Die Bürger sollen sensibilisiert werden, dem Saatkrähen-Nachwuchs nicht aus gut gemeinter Hilfsbereitschaft nachzustellen, wenn dieser einmal auf den Boden purzelt.
Foto: Mathias SchneckFür die Stadt wären es doch nur ein paar Hinweisschilder – aber für Tierfreunde eine große Geste. Diese Auffassung vertritt Patrick Lang (Grüne). Der Zweibrücker Stadtrat lässt nicht locker. Bereits 2021 hatte Lang (damals noch FWG) die Ästlinge in der Allee in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Doch sein Wunsch nach Hinweisschildern, die Flaneure dort für das Thema sensibilisieren, wurde von der Stadtverwaltung abschlägig beschieden.
Aber aufgeben ist keine Option für Lang – und so brachte er jüngst im Stadtrat erneut die Infotafeln mittels einer Anfrage aufs Tapet. In seiner Anfrage erwähnte Lang, dass er bereits 2021 die Verwaltung darum gebeten hatte, an den vier Zugängen zur Allee (Rosengartenstraße und Gestütsalle, geteilt von der Saarlandstraße) entsprechende Schilder aufzustellen. Die Stadt habe zwar aufgrund einer befürchteten „Überschilderung“ dazu Nein gesagt, rekapitulierte Lang. Aber: „Die Verwaltung sagte mir zu, vor der kommenden Brutsaison, welche im März wieder beginnt, eine aktivere Öffentlichkeitsarbeit über den richtigen Umgang mit Ästlingen zu betreiben. Welche Aktivitäten sind im Detail geplant, wie ist hier der Sachstand?“, fragte Lang.
Und: „Wird man die Wildvogelhilfe Zweibrücken als Fachberatung in die Öffentlichkeitsarbeit einbeziehen? An den Zugängen zur Allee sind derzeit nur wenige Schilder angebracht, deshalb bitte ich die Verwaltung nochmals zu prüfen, ob eine zeitweise Beschilderung, jeweils von März bis Juni eines Jahres, nicht doch möglich ist. Hier würde sich wiederum eine Abstimmung mit der Wildvogelhilfe Zweibrücken anbieten“, hatte Lang erklärt.
Der Grüne sagte auf Merkur-Anfrage, dass er noch keine Antwort der Stadt erhalten habe. Lang findet, dass es für die Stadt doch keine große Sache sei. Im Sommer 2021 hatte er im Merkur die Gesamtkosten für Infotafeln an allen vier Abschnitten der Allee auf insgesamt einige hundert Euro geschätzt. Angesichts der Bedeutung für den Tierschutz sei das gewiss nicht zu viel.
Wie mehrfach berichtet, gab es im vergangenen Sommer Diskussionen über das Thema Ästlinge. Die Wildvogelhilfe, ehrenamtlich geleitet von Vanessa Carstens und ihrem Ehemann, hatte im Merkur geklagt, einige Bürger würden aus falsch verstandener Tierliebe den Saatkrähen-Nachwuchs, der bei seinen ersten Flugversuchen immer wieder einmal auf den Boden purzelt und dort oft eine gewisse Zeit liegen bleibt, bis Mama und Papa Saatkrähe herbeieilen, aufklauben und zum Tierarzt bringen – in der Sorge, den Ästlingen sei etwas zugestoßen und sie bräuchten Hilfe durch Menschenhand.
Dabei sei dieses Verhalten grundlegend falsch. In den seltensten Fällen würden die Ästlinge bei ihrem Auf-den-Boden-plumpsen ernsthaft Schaden nehmen. Man solle sie in Ruhe lassen; greife jemand die Tiere auf, würden diese später, beim Aussetzen in der Allee, oft nicht mehr von ihren Elterntieren angenommen.
Lang, der die ehrenamtliche Arbeit der Wildvogelhilfe überaus schätzt, sieht ebenfalls ein wachsendes Problem in dem Fehlverhalten von Spaziergängern – und wünscht deshalb die Infotafeln für die Bürger.
„Ein Problem von ,Überschilderung‘, wenn diese Tafeln aufgestellt würden, sehe ich nicht“, weist er die Argumentation der Stadt vom vergangenen Jahr zurück. In der Allee stünden an den vier Abschnitten Hinweise, die auf mögliche herabfallende Äste und niedergehenden Kot der Saatkrähen aufmerksam machten. Hier noch ein Schild zu den Ästlingen – das sei gewiss keine Überforderung der Passanten.
Nun wartet Lang auf die Antwort der Stadt auf seine neuerliche Anfrage. Und hofft auf ein Einlenken. Die Brutzeit breche bald an. Die Stadt sollte handeln, findet der Grüne. Und für den Tierschutz ihre Bedenken zurückstellen.