Nullnummer im Südwestderby zwischen Waldhof und Lautern Nicht schön, aber sehr intensiv

Mannheim · Einen Sieger brachte das Derby zwischen dem SV Waldhof Mannheim und dem 1. FC Kaiserslautern keinen hervor. Ein FCK-Spieler sah sich allerdings als der große Verlierer. Obwohl die Roten Teufel nach dem 0:0 im neuen Jahr weiter ungeschlagen bleiben.

 Kaiserslauterns Daniel Hanslik (rechts), hier gegen Mannheims Marco Höger, musste nach dem Ausfall von Felix Götze schon unverhofft früh in das Südwestderby hineingeworfen werden.

Kaiserslauterns Daniel Hanslik (rechts), hier gegen Mannheims Marco Höger, musste nach dem Ausfall von Felix Götze schon unverhofft früh in das Südwestderby hineingeworfen werden.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Richtig ausgelassener Jubel war nach diesem Südwestderby auf keiner der beiden Seiten zu sehen. Doch der 1. FC Kaiserslautern konnte mit dem 0:0 am Sonntag in der 3. Fußball-Liga beim SV Waldhof Mannheim etwas besser leben. Nicht nur, weil die Hausherren am Ende etwas mehr vom Spiel hatten. Sondern vor allem, weil die Pfälzer im Jahr 2022 weiter ungeschlagen bleiben. Der Tabellenzweite wahrt damit nach 27 Spieltagen seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf die Mannheimer – und hat zudem noch eine Nachholpartie gegen 1860 München in der Hinterhand.

„Wir hatten letzte Woche gegen Tabellenführer Magdeburg ein enorm schwieriges Spiel, heute gleich die nächste ganz schwierige Partie in Mannheim. Es gibt wenige Auswärtsspiele, die so intensiv sind, wie hier“, sagt FCK-Trainer Marco Antwerpen nach der Nullnummer vor 19 000 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion. „Waldhof ist eine Top-Mannschaft, bei der du bis zur 93. Minute aufmerksam sein musst, sie haben viele Last-Minute-Siege geholt. Da bin ich top-zufrieden, dass wir hier mit einem Punkt rausgehen.“ Zumal seine Mannschaft „nicht so gut“ ins Spiel reingekommen war. „Aber wir haben viel Einsatz und Bereitschaft gezeigt.“

Vor der Pause sahen die lautstarken Anhänger beider Seiten ein ausgeglichenes Derby, das vor allem von Zweikämpfen geprägt war. Bei den Roten Teufeln hätten in der ersten Halbzeit nach dem frühen Aus von Felix Götze die Abläufe gelitten. „Es war unangenehm für Daniel (Hanslik) ohne Warmmachen auf den Platz zu kommen“, erklärt der FCK-Coach. Der 24-jährige Götze, der gerade erst von einem Muskelfaserriss genesen war, war schon nach wenigen Minuten umgeknickt. Er versuchte es noch weiter. Doch nach gut einer Viertelstunde musste er mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Rasen. „Eine Diagnose gibt es noch nicht“, wie Antwerpen erklärt. 

Die erste Halbzeit war dann im Großen und Ganzen ausgeglichen. „Mannheim hatte einige Standards, die du immer wieder wegverteidigen musst. Das ist nicht so leicht“, sagt der Trainer der Roten Teufel.

Erst nach Wiederbeginn nahm das Spiel dann etwas Fahrt auf. Mannheims Pascal Sohm (53.) setzte die beste Tormöglichkeit der Waldhöfer neben Lauterns Gehäuse. Praktisch im Gegenzug vergab dann Terrence Boyd die größte Chance der Gäste, als er den Ball aus rund zehn Metern über das Tor schoss. „Ich bin sehr angepisst, weil ich dem Team den Sieg schenken konnte und musste“, meinte der Mittelstürmer später im Interview mit Magenta-Sport. „Deswegen bin ich gefühlt auch der einzige Verlierer in diesem Derby, denn ich hätte hier eine ganze Region stolz machen können“, ärgerte sich der Winter-Neuzugang, dass er seine dicke Gelegenheit nicht „mit Überzeugung reingeknallt“ hat. „Ich bin enttäuscht über mich selbst.“

Für Antwerpen war es „unter dem Strich ein verdientes Unentschieden. Für uns ist das ein Ergebnis, das wir gerne mitnehmen“. Mannheims Coach Patrick Glöckner trauerte dagegen den vergebenen drei Punkten etwas hinterher: „Es ist schade, dass uns heute der Sieg nicht gelungen ist. Gegen eine Mannschaft wie Kaiserslautern bekommt nur zwei, drei Torchancen. Die hatten wir, aber da muss man dann mal eine nutzen, wenn man etwas Besonderes schaffen will.“ Das gelang seiner Mannschaft nicht. Weshalb nach dem fünften Remis im sechsten Drittliga-Aufeinandertreffen zwischen Waldhof und dem FCK sowie der zweiten Nullnummer im Südwestderby in dieser Saison eben nur verhalten gejubelt wurde.

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