Derby in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar Im Derby souverän den Heimnimbus gewahrt
Homburg · Der TV Homburg hat sich im Saarpfalz-Duell der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen die VT Zweibrücken nach einer „überragenden“ ersten Hälfte klar mit 32:22 behauptet – und festigt damit Platz zwei.
Die VT Zweibrücken-Saarpfalz hätte sich ein spannenderes Derby erhofft. Doch nach den 60 Minuten am Freitagabend mussten sie zusehen, wie der saarländische Oberliga-Kontrahent TV Homburg über einen verdienten 32:22-Heimsieg jubelte. Bereits zur Pause hatte der gastgebende Tabellenzweite praktisch uneinholbar mit 17:8 vorne gelegen.
Dementsprechend enttäuscht zeigte sich VTZ-Coach Kai Schumann: Klar, der TV Homburg war Favorit und hat uns dann auch die Grenzen aufgezeigt“, erklärt er, dass seine Mannschaft es zu keinem Zeitpunkt geschafft hätte, „die hervorragend aufspielende Deckung des TVH so unter Druck zu setzen, um besser mithalten zu können.“ Die abstiegsbedrohten Zweibrücker hatten sich „definitiv mehr vorgenommen“, wollten sich deutlicher dagegen stemmen. „Wir haben aber nicht genug einfache Tore erzielt.“ So war das Lokalderby bereits nach 30 Minuten mit dem klaren Neun-Tore-Vorsprung der Homburger entschieden. Und so fiel auch das Fazit von TVH-Coach Steffen Ecker entsprechend positiv aus. Er sprach von der „besten ersten Halbzeit seiner Mannschaft in dieser Saison“. Überhaupt habe sein Team all das umgesetzt, was es sich vorgenommen hatte. „Starke Abwehrarbeit, der Kampf, jeden Angriff des Gegners unterbinden zu wollen und im eigenen Offensivspiel eine tolle Chancenauswertung – das war überragend, was wir in der ersten Halbzeit geboten haben“, lobt Ecker.
Nur die ersten neun Minuten konnten die Zweibrücker das Spiel offen gestalten. 3:3 stand es, als sich die Homburger durch Richard Wilga und den starken Tobias Alt mit 5:3 schon leicht absetzen konnten. Mit zwölf Treffern stach Alt an diesem Abend besonders hervor. Nach einer knappen Viertelstunde führten die Hausherren mit 8:5 und legten danach mächtig los. Die VTZ kam im Angriff häufig weder an der sicheren Abwehr noch an Torhüter Maximilian Loschky vorbei, während der TVH stetig seinen Vorsprung ausbaute. Zwischen der 16. und 23. Minute gelang den Zweibrückern kein einziger Treffer mehr, während die Homburger zielsicher ihre Möglichkeiten verwerteten. Durch einen 7:0-Lauf zogen sie auf 13:5 davon. Schon hier schien die Vorentscheidung gefallen. Tobias Alt stellte mit zwei Toren kurz vor der Pause zum 17:8 den Vorsprung auf neun Tore.
Kai Schumann konnte sich etwas damit trösten, dass die VTZ im zweiten Abschnitt zumindest von den Toren her besser mithalten konnte. Immerhin ging der zweite Durchgang nur noch knapp mit 15:14 an den Saar-Rivalen. „Nur schade, dass wir uns im ersten Abschnitt so verhalten haben. Das lag aber auch an der starken Leistung der Homburger, die auch in der Höhe verdient gewonnen haben“, gibt der VTZ-Trainer zu.
Sein Team konnte zwar teilweise den Rückstand auf sieben Tore verkürzen, aber näher kamen die Gäste im Verlauf der zweiten 30 Minuten nicht mehr heran. Im Angriff waren Alt, Wilga und Co weiterhin treffsicher für die Homburger, die über 19:11 und 22:14 auf 27:17 (48.) die Führung hielten. Vier Minuten vor Schluss schraubte Alt zum 32:19 den Vorsprung sogar auf 13 Tore hoch. Weil die Homburger in den letzten Minuten allerdings die eine oder andere klare Torchance vergaben, konnten die Zweibrücker nochmal auf zehn Treffer verkürzen. „Die zweite Halbzeit war ganz ordentlich. Entschieden haben wir dieses Spiel aber ganz eindeutig bereits in den ersten 30 Minuten. Besser kann man da eigentlich nicht spielen.“
Homburgs Kreisspieler Patrick Bach, der kurz vor Schluss nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig auf die Tribüne musste, teilte die Worte seines Trainers: „In der ersten Halbzeit ist uns einfach alles gelungen – von der Abwehr bis zum Angriff. Wir haben den Zweibrückern gezeigt, weshalb wir auf Platz zwei stehen und zu Hause in dieser Saison noch ungeschlagen sind.“ Der beste Torschütze des Abends, Tobias Alt, war nicht nur über die eigene Stärke überrascht. „Ich hatte schon mit einer stärkeren Gegenwehr der VTZ gerechnet. Aber dies lag auch an uns. Von Anfang an haben wir hochkonzentriert alles das umgesetzt, was wir uns für dieses Lokalderby vorgenommen hatten.“
VTZ-Neuzugang Finn Lasse Finck zeigte sich enttäuscht, dass es nicht gelungen ist, im Derby „mehr dagegen zu halten“. Doch er erkannte die Leistung des TVH, der „in einer überragenden Form spielte“ neidlos an: „Da konnte man nichts machen.“ Für sein Team, das sich nicht am TV Homburg messen könne, sei nun wichtig, diese Niederlage schnell abzuhaken. „Wir müssen uns auf die anstehenden Spiele im Abstiegskampf konzentrieren.“ Drei wichtige Heimpartien in Folge stehen für die Zweibrücker nun an: Am kommenden Sonntag (18 Uhr) gegen den HV Vallendar, danach kommen die HSG Worms und den TuS Daun. Alles Teams, „die wir bezwingen können“, ist Finck sicher. Der TV Homburg ist hingegen am nächsten Wochenende spielfrei. Erst am 5. März tritt das Team von Steffen Ecker um 19.30 Uhr beim Tabellenvorletzten HSG Kastellaun/Simmern an.
In der Tabelle hat sich an diesem Spieltag weder vorne, noch in der Abstiegszone Wesentliches getan. Der TV Homburg festigte Platz zwei vor dem TV Offenbach, der sein Auswärtsspiel bei der VT Vallendar mit 25:22 für sich entschied. Die VTZ-Saarpfalz ist weiter Tabellenvierzehnter. Zum Tabellenneunten HSG Worms fehlen nur zwei Pluspunkte.