Derbyzeit in der Handball-Oberliga RPS TVH zuversichtlich, VTZ kämpferisch

Zweibrücken/Homburg · Im Saarpfalz-Derby der Handball-Oberliga wollen die Zweibrücker den Homburgern am Freitagabend möglichst lange Paroli bieten - und vielleicht sogar eine Überraschung schaffen. Der Tabellenzweite hingegen peilt im Heimspiel den fünften Sieg in Serie an.

 Im Hinspiel, hier nehmen die Homburger Jovan Talevski (li.) und David Szilagyi (re.) Robin von Lauppert in die Zange, setzte sich der TVH durch.

Im Hinspiel, hier nehmen die Homburger Jovan Talevski (li.) und David Szilagyi (re.) Robin von Lauppert in die Zange, setzte sich der TVH durch.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Die Tabellensituation könnte vor dem Derby unterschiedlicher kaum sein. Der TV Homburg rangiert in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nach 17 Spielen mit 27:7 Zählern auf dem zweiten Platz, die VT Zweibrücken-Saarpfalz (11:23) kämpft als 14. gegen den Abstieg. Die Herangehensweise der beiden Rivalen an das Duell am Freitagabend ab 20 Uhr in der Homburger Robert-Bosch-Schulsporthalle gleicht sich allerdings: Beide Mannschaften wollen an die Leistung vom vergangenen Wochenende anknüpfen.

Die Zweibrücker kommen mit dem Rückenwind aus dem klaren 35:21-Erfolg im Kellerduell gegen die HSG Kastellaun/Simmern, die Homburger gehen mit großem Selbstbewusstsein aus dem starken Auftritt bei der HSG Worms (37:30) in die Begegnung. Die beiden VTZ-Trainer Philip Wiese und Kai Schumann hoffen, dass der vierte Saisonsieg, der auf der besten Leistung der bisherigen Runde basierte, als Handbremsen-Löser fungiert. Zumal die Zweibrücker neben der meist starken Defensive dieses Mal auch im Angriff überzeugen konnten. Und doch wissen die VTZ-Handballer, dass sie als klarer Underdog nach Homburg reisen. Doch genau deshalb können die Gäste eigentlich befreit aufspielen, wollen „nichts herschenken“ und dem Favoriten möglichst lange Paroli bieten. Länger als beim 17:22 im Hinspiel.

„Daran werden wir den Gegner aber nicht messen“, erklärt TVH-Trainer Steffen Ecker und fügt an: „Die VTZ ist inzwischen spielerisch stärker, hat sich mit Lasse Finck und Abderrahmane Belhadi sehr gut verstärkt.“ Der aktuelle Tabellenplatz entspreche nicht der Leistungsfähigkeit der Zweibrücker. „Wir gehen davon aus, dass sie den Klassenerhalt schaffen.“ Der Homburger Coach ist sich ebenso sicher, dass die VTZ in dem Derby am Freitag alles versuchen wird, um sich für die Hinspiel-Niederlage zu revanchieren. „Wir haben überhaupt keinen Grund, die Zweibrücker an ihrem Tabellenstand zu messen. Ich gehe davon aus, dass es ein offenes Spiel wird und wir alles geben müssen, um die Punkte zu behalten“, erklärt Ecker, der nach dem starken Auftritt seines Teams in Worms zuletzt aber zuversichtlich in die Heimpartie gehen will. „Trotz unseres klaren Sieges war aber auch da nicht alles optimal“, sieht er noch Steigerungsmöglichkeiten für das Spiel gegen die VTZ. Bei der HSG habe sich der TVH elf technische Fehler geleistet. „Das ist zu viel, gegen die Zweibrücker dürfen wir uns so viele Patzer nicht leisten, die nutzen das besser aus“, warnt er.

Doch genau auf diese Schwächen hofft die VTZ, um eine Chance auf Zählbares zu haben. Dabei mithelfen, mögliche Aussetzer der Homburger zu nutzen, sollen wieder die beiden Neuzugänge Belhadi und Finck, die zuletzt ihren Teil zum Erfolg beitrugen. Trotz der Verstärkungen sind die VTZler, die im Laufe der Runde häufig mit einem dünnen Kader zu kämpfen hatten, weniger breit aufgestellt als die Gastgeber, die sich seit dem Aufstieg aus der Saarlandliga stetig verstärkt haben. Unter anderem auch mit den Ex-Zweibrückern Richard Wilga, Torhüter Benedikt Berz oder auch Rückraumspieler Ljubomir Josic. „Homburg hat eine Mannschaft, die auf allen Positionen top besetzt ist“, weiß VTZ-Coach Philip Wiese, der nach seiner Fußverletzung aus der Vorwoche auf dem Feld fehlen wird. Die Breite im Kader mache die Saarländer so schwer ausrechenbar. Ihre große Stärke ist die Defensive. Nach Spitzenreiter VTV Mundenheim stellt der TVH die beste Abwehr der Liga. Dicht gefolgt von der VTZ.

Ecker, der auf alle Spieler zurückgreifen kann, setzt neben der guten Defensive allerdings auch auf die Offensivkraft. „In Worms 37 Tore zu werfen, war schon sehr stark. Ich hoffe, dass wir gegen die VTZ wieder so effektiv unsere Möglichkeiten nutzen – was nicht so oft in dieser Saison der Fall war.“ Gelingt dies, wäre der fünfte Sieg in Folge möglich. Das wollen die Zweibrücker verhindern, für die es im Hexenkessel in Homburg vor allem darum gehen wird, einen kühlen Kopf zu bewahren. Gegen eine formierte TVH-Deckung werde es schwer, etwas auszurichten. Deswegen müsse es Ziel sein, mit Tempo für einfache Tore zu sorgen. Vielleicht ist dann – trotz des großen Abstands in der Tabelle – sogar eine Überraschung möglich.

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