3. Handball-Liga Mit sicherem Rückhalt und starkem Antreiber

Zweibrücken · 3. Handball-Liga Mitte: Der SV 64 Zweibrücken feiert im Heimspiel gegen den TV Kirchzell den ersten Saisonsieg.

 Neuzugang Tim Götz (li.) zeigte bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den SV 64 gegen Kirchzell gleich sein Können.

Neuzugang Tim Götz (li.) zeigte bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den SV 64 gegen Kirchzell gleich sein Können.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Nach einer großen kämpferischen Leistung haben die Handballer des SV 64 Zweibrücken den ersten Saisonsieg gefeiert. Zum Heimdebüt in der 3. Liga Mitte bezwang der Aufsteiger am Samstagabend den TV Kirchzell mit 28:21 (15:12). Dabei konnte sich das Team von Trainer Stefan Bullacher wenige Minuten vor dem Seitenwechsel entscheidend absetzen und die Führung über die restliche Spielzeit behaupten. Nach der frustrierenden Niederlage in der Vorwoche „waren die Jungs total motiviert, sie haben alles reingehauen“, freut sich Bullacher über den „verdienten Sieg“, der aber nur ein kleines Mosaiksteinchen einer langen Saison sei.

Die etwa 230 Zuschauer in der Westpfalzhalle waren gespannt, wie das junge Team der 64er die unglückliche Pleite in Bad Neustadt wegstecken würde. Doch die Spieler um Abwehrchef Tom Grieser traten fokussiert auf und beseitigten damit vom Anpfiff weg jeden Zweifel. Schnell gingen die Gastgeber durch Tore von Schwarzer, Eisel und Huber mit 3:1 in Führung. Es entwickelte sich schon in der Anfangsphase ein Kampfspiel, in dem sich die Akteure auf beiden Seiten nichts schenkten. Doch schon in der sechsten Minute musste der SV 64 einen großen Rückschlag verdauen. SV-Torhüter Marko Ivankovic wollte einen Tempogegenstoß des TV Kirchzell offensiv abfangen und verließ dabei seinen Torraum. Als er seinen Faux-Pas bemerkte war das Unglück allerdings nicht mehr aufzuhalten. Er touchierte den Gegner außerhalb der Sechsmeterlinie und er sah regelkonform Rot. Mit Ivankovic verloren die Löwen nicht nur ihren besten Spieler aus der Vorwoche, als der Kroate 15 Würfe entschärfen konnte, sondern mit Alexander Dörr musste ein Spieler ins Tor, dem wenige Tage zuvor alle vier Weisheitszähne gezogen wurden. Doch Dörr feierte einen Einstand nach Maß und hinterließ einen starken Eindruck. Binnen fünf Minuten parierte er erst einen Strafwurf gegen den zweitligaerfahrenen Tom Spieß und im Anschluss hielt er auch gegen Antonio Schnellbacher seinen Kasten beim Siebenmeter sauber.

Bis zur 19. Minute entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. SV-Trainer Stefan Bullacher nahm eine Auszeit und stellte sein Team personell um. Neben Tom Ihl betraten mit Benni Zellmer (krank) und Tim Götz (Risswunde) zwei angeschlagene Spieler das Parkett, die zuletzt ausgefallen waren. Und diese Umstellung sollte sich auszahlen. Bis zur Pause setzten sich die 64er auf 15:12 ab, wobei Ihl, Zellmer und Götz jeweils doppelt trafen und somit sechs der sieben Tore bis zum Seitenwechsel erzielen konnten. So war auch Bullacher mit den Leistungen seiner Spieler zufrieden: „Für Alex freue ich mich ganz besonders. Er hat gezeigt, dass er für uns ein wichtiger Spieler ist und zusammen mit Marko ein tolles Torwartgespann bildet. Tim Götz ist für unsere Mannschaft ein Segen. Er führt die Jungs an, ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen. Er macht durch sein Können auch die anderen Spieler auf dem Spielfeld besser. Er spielt so, als wäre er noch nie woanders gewesen. Das passt einfach“, ist der A-Lizenzinhaber voll des Lobes über seine Neuzugänge.

Doch die Gäste aus dem Odenwald gaben sich längst nicht geschlagen. Im zweiten Durchgang übernahmen zuerst die Schützlinge von Trainer Heiko Karrer das Kommando. Begünstigt durch sechs einfache Ballverluste der Zweibrücker Rückraumspieler gelang dem ehemaligen Zweitligisten ein 5:2-Lauf, der den TVK auf 16:17 (39.) gefährlich nahe heranbrachte. Bullacher reagierte und beorderte wieder Marc Robin Eisel und Niklas Bayer neben Tim Götz auf die Halbpositionen. Und auch diese Umstellung zeigte direkt Wirkung. Angetrieben von Spielmacher Tim Götz setzten sich die Hausherren auf sechs Tore ab. Beim 24:18 (48.) war die Vorentscheidung gefallen. Daran änderte auch eine Auszeit von Karrer nichts mehr. Seinem Team fiel es immer schwerer, sich gegen die stabile SV-Abwehr um Abwehrchef Tom Grieser durchzusetzen. In den letzten 20 Minuten gelangen ihnen lediglich fünf Treffer. Am Ende stand ein verdienter 28:21-Heimsieg des SV, den auch Heiko Karrer anerkannte: „Zweibrücken hat es einfach mehr gewollt als mein Team. Das hat man an jeder Aktion gesehen. Die haben mit jedem Hautfetzen am ganzen Körper versucht, diesen Sieg heute heimzubringen. Das haben sie sensationell gemacht“, lobte der ehemalige Nationalspieler Einstellung und Leistung des SV 64.

Diese Tugenden sind auch am Samstag wieder gefragt, wenn zum nächsten Heimspiel der Tabellennachbar aus Haßloch zum Derby zu Gast ist. Für Fans besteht weiterhin die Möglichkeit, sich auf der Vereins-Homepage (www.sv64.de) Dauerkarten zu sichern.

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