Saarbrücken rutscht in den Winter

Saarbrücken · Der Winter ist da. Zehntausende mühten sich gestern im Schritttempo voran. Die Stadt schickte morgens ein Großaufgebot zum Räumen raus. Aber sie nimmt auch die Hauseigentümer in die Pflicht.

 Hund Oskar und Herrchen Stephan beim Spaziergang auf dem Rodenhof. Foto: Oliver Dietze

Hund Oskar und Herrchen Stephan beim Spaziergang auf dem Rodenhof. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze
 Blick über die schneegepuderten Altstadtdächer. Foto: rich Serra

Blick über die schneegepuderten Altstadtdächer. Foto: rich Serra

Foto: rich Serra

Eine Schneefront hat gestern Morgen ab vier Uhr einen Großeinsatz des städtischen Winterdienstes ausgelöst. Rund 180 Mitarbeiter des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE), der Bauhöfe und des Amtes für Grünanlagen beseitigten Schnee und streuten Salz. 22 Streufahrzeuge und 45 Kleintransporter waren im Einsatz. Sie verteilten rund 150 Tonnen Streusalz und versprühten 45 000 Liter Sole.

Stadtsprecher Thomas Blug zufolge begann der Einsatz um 4 Uhr vorsorglich auf höher gelegenen Straßen und Brücken. Als es ab etwa 7 Uhr stark schneite, waren alle Räum- und Streuautos draußen. Der ZKE räumte den Schnee erst von den wichtigsten Straßen und Zufahrten zu den Krankenhäusern. Gleichzeitig reinigten weitere Mitarbeiter Treppen, Wegen und Saarbahnhaltestellen. Blug erinnerte daran, dass der ZKE nicht überall den Winterdienst macht. "Er streut insbesondere zahlreiche Wohn- und Anliegerstraßen nicht." Auch seien die Bürger verpflichtet, Schnee und Eis vor ihren Häusern zu beseitigen, um Unfälle und Stürze zu vermeiden. Bei akuter Rutschgefahr sei eine Reinigung Vorschrift.

Auf glatten Straßen und Gehwegen mühten sich morgens trotz aller Räumaktionen Tausende zu den Arbeitsplätzen, in die Schulen und Kitas.

Auf der A 1 gab es über Stunden kaum ein Fortkommen. Viele Autos waren auf Sommerreifen unterwegs, teilte die Polizeiinspektion (PI) Burbach mit. Sie zählte sechs glättebedingte Unfälle, mehr als jede andere Saarbrücker PI.

Die Feuerwehr hatte es vor allem mit abgeknickten Bäumen zu tun. Bei Dudweiler stürzte gegen 8 Uhr eine schneegebeugte Birke um. Ein Auto rutschte dagegen. Die Fahrerin erlitt nach Angaben der Einsatzkräfte ein Schleudertrauma. In Staus steckten viele Busse der Saarbahn GmbH . Spiesen-Elversberg, Friedrichsthal und Quierschied waren zeitweise nicht erreichbar. Ebenso der Scheidter Berg, der Matzenberg, die Rußhütte und Nebenstraßen in Dudweiler. Weil ein querstehender Lkw die Saarbahntrasse in Riegelsberg blockierte, gab es Fahrtausfälle und große Verspätungen. Ab 12 Uhr waren alle Ziele erreichbar. Die Busflotte hat Winterreifen, wie Saarbahnsprecherin Sarah Schmitt erklärte.

Wo Müllwagen kehrtmachen mussten, blieben Abfalltonnen ungeleert. In einigen Straßen ist erst heute Abfuhr. Der ZKE bittet Hauseigentümer , die Wege zu den Tonnen schnee- und eisfrei zu halten.

Wer wissen möchte, ob der ZKE seine Straße reinigt, melde sich unter Tel. (06 81) 9 05 73 13.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort