Naturschützer suchen Winterlibelle

Regionalverband. Sie heißt Sympecma fusca und wird gesucht, weil sie ungewöhnlich ist. Die Gemeine Winterlibelle überwintert nämlich als ausgewachsenes Tier, und nicht wie die meisten anderen Libellenarten als Larve

Regionalverband. Sie heißt Sympecma fusca und wird gesucht, weil sie ungewöhnlich ist. Die Gemeine Winterlibelle überwintert nämlich als ausgewachsenes Tier, und nicht wie die meisten anderen Libellenarten als Larve. Die Naturschützer des Biosphärenreservates Bliesgau wollen über das Tier und seine Verbreitung mehr erfahren und rufen daher Spaziergänger und Wanderer auf, nach der Winterlibelle Ausschau zu halten. Die Art ist zwar im Saarland mäßig häufig und recht weit verbreitet und kann sogar an einem Gartenteich im Stadtgebiet auftauchen. Sie ist aber so unauffällig, dass sie trotzdem das Geheimnis ihrer Überwinterungshabitate bisher für sich behalten hat. Anfang September haben Biologen an einer bekannten Fundstelle einige Tiere markiert (schwarze Zahlen auf den Hinterflügeln). Diese Tiere sind ganz besonders im Interesse der Experten. Sie bitten bei Beobachtung eines solchen Tieres, möglichst genau auf die Beobachtungssituation (Ort, Lebensraum, Datum, Uhrzeit) zu achten und es den Experten zu melden.Die aus den Eiablagen vom April/Mai stammenden Winterlibellen sind Mitte/Ende Juli und im August geschlüpft und jetzt schon in den Herbsthabitaten oder auf dem Weg zu den noch weitgehend unbekannten Winterhabitaten. Die Gemeine Winterlibelle ist eine der wenigen Arten, die jetzt noch unterwegs ist, kann aber selbst im Winter an wärmeren Tagen noch beobachtet werden. Bisher ist jedoch über die Überwinterungsorte der Art nur sehr wenig bekannt, deshalb sind Beobachtungen im Herbst und Winter besonders wichtig, um mehr über das Überwinterungsverhalten der Tiere herauszufinden. Die Herbst- und Winterhabitate können, soviel wurde schon herausgefunden, mehrere Kilometer vom Schlupfort entfernt liegen. Die Tiere sind also oft auch weit von Gewässern entfernt anzutreffen. Da sie im Vergleich zu anderen Libellen unauffällig gefärbt sind, werden sie oft übersehen. Die Tiere sitzen gut getarnt oft an vertikalen, bräunlichen Strukturen (hohe Grashalme) und fallen meist dann auf, wenn sie einem Nahrungsinsekt hinterherjagen. Wenn sie dann in der Luft sind, sehen sie aus wie kleine fliegende Stäbchen.

Winterlibellen sind sehr schlank und bräunlich oder beige gefärbt. Außerdem legen sie die Flügel beim Sitzen immer eng an den Körper an, im Gegensatz zu anderen Arten der Familie der Teichjungfern zu der auch die Winterlibellen gehören. Manchmal lassen sie sich noch nicht einmal durch Annäherung aufscheuchen, sondern krabbeln einfach auf die andere Blatt- oder Astseite. Sie ist jetzt im Herbst bei Sonnenschein ab zirka zehn Grad Celsius aktiv und kann in den unterschiedlichsten Habitaten beobachtet werden. red

Wer die Winterlibelle im Biosphärenreservat gesehen hat, meldet dies bitte an Anita Naumann in der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau, Paradeplatz 4, 66440 Blieskastel: per Tel. unter (0 68 42) 9 60 09 16 oder E-Mail an a.naumann@biosphaere-bliesgau.eu.

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