„Das Ordnungsamt zur Ordnung rufen“

Saarbrücken · Die Stadt Saarbrücken hat immer noch keinen Plan, wie der Verkehr und das Parken am Kieselhumes und im Wohngebiet Rotenbühl gestaltet werden sollten. Das behauptet die FDP und suchte bei einem Infoabend nach Möglichkeiten. 80 Besucher symbolisieren die Relevanz des Themas.

Eine Schranke an der Einfahrt zum Kieselhumes-Stadion in der Dr.-Schoenemann-Straße? In der derzeit einzig möglichen Zufahrt? Damit niemand mehr rein kann? Schützt man so die Bewohner dort? Wie sollen die Eltern ihre Kinder zum Training bringen? Die fast 80 Zuhörer des FDP-Informationsabends zur Verkehrslage am Rotenbühl nahmen am Mittwochabend kopfschüttelnd zur Kenntnis, was ihnen Vertreter der Sport treibenden Vereine berichteten: Die Stadt habe für Ende Oktober diese Schranke angekündigt; nur die Vereinsverantwortlichen bekämen einen Schlüssel - und seien damit gegen ihren Willen in die Verantwortung für das Verkehrsgeschehen befördert.

"Ich nehme keinen Schlüssel", sagte Achim Hachenthal, Vorsitzender des Leichtathletikclubs LAZ Saarbrücken , aus dem Zuhörerraum heraus - und wünschte eine "große Lösung", bei der die Interessen von Sport und Anwohnern ausbalanciert werden. Eine Zufahrt von der Straße "Am Kieselhumes" gilt als beste Variante. Dort aus der vorhandenen Busspur 23 Parkplätze zu machen, was angedacht sei, so Hachenthal, "bringt gar nichts".

Ärger mit Studenten

Die FDP , die das Thema "Verkehr am Rotenbühl" seit dem Bekanntwerden der Pläne für ein Therapiezentrum seit zwei Jahren intensiv bearbeitet, sieht sich durch derlei Gedankenspiele in ihrer Annahme bestätigt, dass die Stadt keinen Plan hat, wie sie den Verkehr und das Parken "Am Kieselhumes", in Kaiserslauterer Straße, Dr.-Schoenemann-Straße, Kohlweg, Heidenkopferdell, Scheidter Straße, Ilseplatz, Rotenbühler Weg, Waldhausweg und Umgebung am sinnvollsten gestalten sollte.

Durch das geplante Neubaugebiet auf dem alten SHD-Gelände verschärfe sich die Situation noch, hieß es. Bereits heute seien Wohnstraßen und Kreuzungen zugeparkt, bevorzugt von HTW-Studenten, es werde gerast, Bewohner würden beschimpft, wenn sie freundlich auf Fehlverhalten hinweisen, schilderten Anlieger. Mehrfach kritisiert wurde das Kontrollgebahren des städtischen Ordnungsamtes, das inkonsequent und intransparent seiner Arbeit nachgehe. Eine Nachbarin des Amtsgerichts Heidenkopferdell behauptete, dass die Hipos falsch geparkte Wagen von Richtern und Anwälten nicht aufschrieben, um sich Ärger zu ersparen. "Man könnte das Ordnungsamt zur Ordnung rufen", schlug Bertold Bahner vor, der mit Helmut Isringhaus das Geschehen unaufgeregt referierte. Die Versammlung erhob nicht den Anspruch, fertige Lösungen zu formulieren.

Am häufigsten wurde nach weiteren Parkhäusern (Waldhausweg und Totobad), Park & Ride-Plätzen, besseren Busverbindungen und Verkehrsüberwachung gerufen. Mindestens zwei Besucher parkten derart falsch, dass ihr Wagen hätte abgeschleppt werden können. Zum Glück war das Ordnungsamt nicht da.

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