Burbach Polizeibesuch im Bezirksrat West

Burbach · Hauptkommissar Axel Kläser von der Inspektion Burbach gab den Kommunalpolitikern einen kleinen Einblick in seine Arbeit.

 Autoknacker sind Verbrecher, mit denen es die Polizeiinspektion Burbach immer wieder zu tun bekommt. Im vergangenen Jahr gab es besonders viele Autoaufbrüche in Gersweiler.

Autoknacker sind Verbrecher, mit denen es die Polizeiinspektion Burbach immer wieder zu tun bekommt. Im vergangenen Jahr gab es besonders viele Autoaufbrüche in Gersweiler.

Foto: dpa/Tschanz-Hofman

Polizeistunde im Burbacher Rathaus: Bei der jüngsten Sitzung des Bezirksrates West waren die Damen und Herren Kommunalpolitiker um Bezirksbürgermeisterin Isolde Ries (SPD) nicht unter sich. Axel Kläser, der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion (PI) Burbach, kam dazu und hatte auch gleich die beiden Kontaktpolizisten aus seinem Zuständigkeitsbereich im Schlepptau, Bernd Johannes und Jürgen Hoffmann. Erst vor wenigen Tagen war in Ries’ Büro im Rathaus am Burbacher Markt eingebrochen worden, während sie im Festsaal im Erdgeschoss zur Fastnacht tanzte, wie die Bezirksbürgermeisterin den Ratsmitgliedern über die Stuhllehne zugedreht schnell noch erzählte, nachdem sie sich schon Kläser zugewandt hatte. Der Grund für dessen Besuch war aber ein anderer. Aus den Medien hatte der Rat erfahren, dass die Burbacher Straße ein Unfallschwerpunkt sei, und wollte nun vom Polizeichef Einschätzungen dazu haben, wie man das denn beheben könne.

Der gab sich ein wenig verdutzt, war ihm die Straße bisher noch gar nicht als Unfallschwerpunkt aufgefallen. Aber Kläser ist ja auch erst seit April 2019 Chef der PI in Burbach, was er da schon zum zweiten Mal betonte. Denn gleich zu Beginn seiner Rede stellte sich der 53-Jährige dem Rat humorvoll und bescheiden vor und erklärte, dass er bis zur Pension auf seinem neuen und „letzten“ Posten bleiben wolle: „Sie dürfen sich also ruhig an mich gewöhnen.“ Kläser hatte auch ein paar Zahlen mitgebracht, die er auf Powerpoint-Folien so klein auf die Leinwand projizierte, als wolle er sie gar nicht wirklich zeigen. Das lag wohl auch daran, dass sie keine offiziellen Zahlen waren – die Vorstellung der Kriminalitäts- und Verkehrsstatistiken bleibt schließlich dem Innenminister im März vorbehalten.

Nein, Kläser hatte Arbeitszahlen mit, eigentlich nur für den internen Gebrauch gedacht, an denen er dem Rat erklärte, wie er Schwerpunkte erkennt und Lösungen sucht. Dabei fiel erstens auf, dass Burbach die PI mit den meisten Haftbefehlen im Saarland ist, und zweitens, dass es in Gersweiler Neu-Aschbach in jüngster Zeit beim „Diebstahl unter schweren Bedingungen“ einen Anstieg von über 100 Prozent gab: Kläsers Beispiel. Anhand von Vermerken kann er dann weiterschlagen und sehen: Aha, ein Auto gestohlen, ein Moped gestohlen, Wohnungseinbrüche, aber vor allem: Pkw-Aufbrüche. „Wahrscheinlich ist da einer an einem Abend durch eine Straße und hat sieben Autos aufgebrochen“, sagte Kläser. Bei recht kleinen Zahlen kann das schon auf ein Jahr bezogen 100 Prozent an Straftaten mehr sein. Trotz dieser Relativierung versprach Kläser aber, den Gersweiler nahen Polizeiposten in Klarenthal so lange wie möglich über die Maße hinaus offen zu halten: „Wenn Licht brennt und ein Auto davor steht, kann man reinkommen. Den ganzen Tag lang“, über die festgelegten Öffnungszeiten hinaus.

 Axel Kläser

Axel Kläser

Foto: BeckerBredel

Zwar stand nun auch in seinen Unterlagen dazu nichts, aber Kläser versprach auch, sich der Sache mit dem mutmaßlichen Unfallschwerpunkt in der Burbacher Straße anzunehmen und sich wieder zu melden, bevor er an die Kontaktpolizisten übergab, die zum Abschluss den Politikern ihre Aufgaben erklärten.

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