Ein starkes Team mit mehr als 430 Aktiven Über 400 Wehr-Einsätze in Blieskastel

Blieskastel · Der Stadt-Wehrführer zieht Bilanz fürs abgelaufene Jahr 2020: Nachwuchssorgen gibt es keine. Der Frauenanteil steigt.

 Das Jahr 2021 begann für die Wehrleute in der Stadt Blieskastel mit einem Großeinsatz. In Alschbach brannte das Haus einer fünfköpfigen Familie Ende Januar komplett aus. Die Einsatzkräfte gaben ihr Bestes, doch am Ende war nichts mehr zu retten.

Das Jahr 2021 begann für die Wehrleute in der Stadt Blieskastel mit einem Großeinsatz. In Alschbach brannte das Haus einer fünfköpfigen Familie Ende Januar komplett aus. Die Einsatzkräfte gaben ihr Bestes, doch am Ende war nichts mehr zu retten.

Foto: BeckerBredel

Wenn die kleine hilflose Katze hoch oben im Baum sitzt und herzzerreißend miaut, ein starker Arm sich um sie legt und der Mensch, dem dieser Arm gehört, sie wieder sicher auf die Erde setzt – dann ist das pure Glückseligkeit für Mann oder Frau, denen dieses Tierchen gehört. Für solche Momente des Glücks sorgt die Feuerwehr Blieskastel – sehr oft mit ihrer unverzichtbaren Drehleiter. Auch in Niederwürzbach war sie zur Katzenrettung im Jahr 2020 im Einsatz. Und schon sind wir bei der Jahresstatistik fürs abgelaufene Jahr.

Im Gespräch mit Stadt-Wehrführer Michael Nehlig – seit nunmehr zehn Jahren ist er in verantwortungsvoller Position – erfahren wir mehr über das, was die Wehrleute in den insgesamt 14 Löschbezirken der Stadt Blieskastel leisten – ohne Rücksicht aufs eigene Leben, zum Wohle aller Bürger legen sie sich Tag und Nacht ins Zeug und geben ihr Bestes. Insgesamt 403 Einsätze sind für 2020 aufgelistet, darunter 39 Brandeinsätze. Elf Mal rückten die Lebensretter zu Brandmeldeanlagen aus und 15 Mal ging es um „Stechinsekten“. Die muss man gelegentlich umsiedeln. Und so freut sich Michael Nehlig, dass er in seinem Team auf zwei erfahrene Imker zurückgreifen kann, die dieses Thema beherrschen. 142 Einsätze, die technische Hilfe erforderten, haben die Feuerwehrleute auch hinter sich. Da geht es um Unwetterschäden, Verkehrsunfälle, um das Beseitigen von Ölspuren auf einer Fahrbahn und um Personen in Not. Menschen beispielsweise, die man ins Krankenhaus bringen muss, die aber selbst nicht in der Lage sind, die Haustür aufzumachen. Das besorgen dann die Männer und Frauen der Blieskasteler Wehr.

Wehrführer Nehlig ist froh, dass im vergangenen Jahr kein einziger Bürger, keine einzige Bürgerin zu Tode kam und auch niemand ernsthaft verletzt worden ist. Seine eigenen Leute kamen ebenfalls unterm Strich unbeschadet davon.

Eine Frage noch am Rande: Man liest so viel darüber, dass mittlerweile Rettungskräfte tätlich angegangen werden, ganz grundlos, wie sieht das denn in Blieskastel aus? Solche Angriffe, sagt Nehlig, habe es glücklicherweise bislang nicht gegeben. Klar gebe es manchmal Diskussionen mit Leuten, etwa bei Straßensperrungen, mehr aber auch nicht. Bei all den vielen geduldigen Bürgern, die die Feuerwehr ihre Arbeit machen lassen, „die zu uns stehen und uns Verständnis entgegen bringen“ obwohl gerade jetzt, in der Pandemie bei einigen die Nerven blank liegen würden – denen dankt er sehr ausdrücklich.

Bei der Feuerwehr in der Barockstadt gibt es aktuell 430 Aktive, 157 Leute gehören der Alterswehr an und die Jugendwehr zählt 150 Köpfe. Zu den Aktiven zählen 27 Frauen – „Tendenz steigend“, sagt der Chef. Im Übrigen sei man gut aufgestellt, was die Tagesalarmbereitschaft angeht, viele Wehrleute seien eben im Homeoffice.

 Auf unserem Archiv-Bild: Stadt-Wehrführer Michael Nehlig (links) und Pressesprecher Marco Nehlig.

Auf unserem Archiv-Bild: Stadt-Wehrführer Michael Nehlig (links) und Pressesprecher Marco Nehlig.

Foto: BeckerBredel
 Katzen-Rettung war in Niederwürzbach angesagt.

Katzen-Rettung war in Niederwürzbach angesagt.

Foto: dpa/Patrick_Pleul
 Zu einem umgestürzten Baum rückten die Wehrleute auch nach Bierbach an der Blies aus.

Zu einem umgestürzten Baum rückten die Wehrleute auch nach Bierbach an der Blies aus.

Foto: Oliver Schlemmer
 Die Drehleiter braucht Platz. In den engen Gassen von Blieskastel wird’s da manchmal schon „brenzlig“.

Die Drehleiter braucht Platz. In den engen Gassen von Blieskastel wird’s da manchmal schon „brenzlig“.

Foto: Steffen Rastetter

Wir haben mal zurückgeblättert im Archiv. Gefunden haben wir unter anderem: einen Einsatz bei einem großen Wasserschaden im Altenheim St. Josef, einige Schadensbeseitigungen nach schweren Stürmen, einen Kaminbrand, einen ABC-Einsatz, als bei einer Logistikfirma in Homburg aus einem Behälter gefährliche Säure ausgelaufen war oder auch ein Feuerlösch-Training für Grundschullehrer. Allerdings hat Corona auch die Wehr ausgebremst, so mancher Lehrgang musste ausgesetzt werden. Auf eine neue Normalität freut sich selbstredend die ganze Truppe.

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