Saarland hat in diesem Jahr 9300 Ukrainer aufgenommen Ukraine-Flüchtlinge: Saarland bei Unterbringung „am Anschlag“ – Landesaufnahmestelle fast voll

Saarbrücken · Die Landesaufnahmestelle ist fast voll belegt, nun könnten wieder Hallen hergerichtet werden. Innenminister Reinhold Jost will das verhindern. Man arbeite im Moment allerdings „am Anschlag“.

 Die Landesaufnahmestelle in Lebach aus der Vogelperspektive

Die Landesaufnahmestelle in Lebach aus der Vogelperspektive

Foto: Ruppenthal

Der starke Zuzug von Ukrainern, die vor russischen Raketen und Panzern flüchten, sowie von Migranten aus anderen Staaten stellt das Saarland vor zunehmende Probleme bei der Unterbringung.

„Im Moment ist es so, dass wir am Anschlag arbeiten, nicht nur mit Blick auf die Kapazitäten in der Landesaufnahmestelle Lebach, sondern auch in den Städten und Gemeinden“, sagte Innenminister Reinhold Jost (SPD) am Donnerstag. Die Akquise von Wohnraum sei relativ schwierig. „Die Bereitschaft, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, ist deutlich zurückgegangen.“

Nach Josts Worten hat das Land in diesem Jahr bis zum 11. Juli insgesamt 10 567 Migranten auf die Städte und Gemeinden verteilt, darunter 9300 aus der Ukraine – nach dem Verteilungsschlüssel des Bundes müssten es eigentlich noch 2000 bis 3000 Menschen mehr sein, sagte Jost.

Das seien „Größenordnungen, die nicht einfach wegzustecken sind“, sagte Jost. Jeden Tag kämen zwischen 50 und 80 Menschen nach Leben. Zudem laufe noch die Rückholaktion des Bundes für afghanische Ortskräfte. Es werde klar, „dass wir vor einer ziemlich großen Herausforderung stehen“, sagte der Minister.

Die ersten Kommunen überlegten, Hallen zu belegen. Das versuche man aber zu vermeiden, weil Hallen für die Unterbringung nicht optimal seien und Vereine und Schulen sie dann nicht nutzen könnten.

In der Landesaufnahmestelle, die für 1200 ausgelegt ist, seien aktuell 1143 Personen untergebracht. „Viel Luft ist da nicht mehr“, so Jost. Er versicherte, Städte und Gemeinden würden bei der Aufnahme nicht alleine gelassen, und stellte weitere Millionen in Aussicht. Das Programm für Mietausfallgarantien werde bis 2024 verlängert.

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