Fünf Tage Isolation nicht in jedem Fall sinnvoll FDP Saar fordert neue Regelung für Corona-Quarantäne

Saarbrücken · Da die aktuelle Variante des Coronavirus in der Regel nicht zu schweren Erkrankungen führt, plädiert die FDP Saar für eine individuelle Isolationsdauer von Infizierten.

Saarland: FDP will Corona-Quarantäne anders regeln
Foto: dpa/Matthias Balk

Der stellvertretende Landesvorsitzende der FDP, Dr. Helmut Isringhaus, sagt: „Die aktuelle Diskussion über die Isolationsvorschriften bei einer Corona-Infektion sollte in gut überlegte Bahnen gelenkt werden. Auch wenn Covid nicht wie eine normale Grippe angesehen werden sollte, so ist nicht in jedem Fall eine Isolation über fünf Tage notwendig, unabhängig davon, ob Symptome bestehen oder nicht. Die Isolierungsdauer von Patienten mit Covid-19 sollte nicht mehr von staatlicher Seite vorgegeben werden und muss künftig eine ärztliche und individuelle Entscheidung sein. Die Dauer der Quarantäne sollte zudem differenziert betrachtet werden, je nachdem, welcher Arbeitsplatz betroffen ist.

Ich halte es bei Infizierten ohne Symptome mit einem Arbeitsplatz, bei dem man nicht mit besonders gefährdeten Gruppen in Kontakt kommt, für unproblematisch, die Arbeit aufzunehmen. Mitarbeiter von Krankenhäusern, Seniorenheimen, Praxen und ambulanten Pflegediensten mit Kontakt zu gefährdeten Gruppen sollten bei Symptomfreiheit Mundschutz tragen oder in anderen Bereichen ohne Patientenkontakt eingesetzt werden. Zur besseren Risikoabschätzung sollten PCR-Schnell-Tests eingeführt werden.“

Die FDP weist erneut auf die Wichtigkeit der Impfung hin und warnt vor Dissonanzen zwischen dem Gesundheitsminister und der Ständigen Impfkommission Stiko. „Wir brauchen bei der Impfempfehlung eine gut durchdachte Marschrichtung, die von der Impfkommission vorgegeben wird. Der Gesundheitsminister muss dann diese Empfehlungen umsetzen. Eigene abweichende Meinungen dazu sollte er für sich behalten“, sagt Isringhaus.

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