Spezielle Ausbildung hilft beim Umgang

Zweibrücken. Das Konzept des Zweibrücker Wichernhauses für Demenzkranke besteht aus drei Säulen. Das erklärt dessen Leiter Raphaël Baumann in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. So würden die Mitarbeiter speziell im Bereich der Validation ausgebildet. Das Wort bedeutet Wertschätzung und ist eine Methode zum besseren Verständnis und Umgang mit verwirrten, alten Menschen

 Das Wichernhaus hat sich auf Demenzkranke eingestellt. Foto: pm

Das Wichernhaus hat sich auf Demenzkranke eingestellt. Foto: pm

Zweibrücken. Das Konzept des Zweibrücker Wichernhauses für Demenzkranke besteht aus drei Säulen. Das erklärt dessen Leiter Raphaël Baumann in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. So würden die Mitarbeiter speziell im Bereich der Validation ausgebildet. Das Wort bedeutet Wertschätzung und ist eine Methode zum besseren Verständnis und Umgang mit verwirrten, alten Menschen. Validation geht davon aus, dass es immer einen Grund für das Verhalten von desorientierten Menschen gibt. "Wer mit Einfühlungsvermögen und besonderen Kommunikationstechniken in die Schuhe des anderen tritt, kann die Gründe für das manchmal nicht nachvollziehbare Verhalten alter Menschen erfahren und verstehen", erklärt Baumann. Gefühle, die von einer vertrauten Person wertfrei angenommen werden, könnten schwächer werden. Wenn sie unterdrückt und ignoriert werden, sei ein Konflikt möglich. Bei kontinuierlicher Anwendung fänden die Betroffenen, auch wenn sie nicht in die Realität zurückkehren, ihr inneres Gleichgewicht. Diese Zufriedenheit erleichtere den Umgang und das Zusammenleben mit diesen Menschen.Eine weitere Säule der Einrichtung ist die Alltagsbegleitung, die mit der eigentlichen Pflege nichts zu tun hat. Fünf zusätzliche Mitarbeiter stehen den Senioren für die Erledigung der sogenannten tagesstrukturellen Angelegenheiten zur Verfügung. Wichtig sei auch das dritte Angebot des Wichernhauses, der Sinnesgarten. Er ist für die älteren Menschen eine richtige Erlebniswelt. "Wir legen zudem Wert auf Sicherheit", sagt der Leiter des Hauses. So könnte Demenzkranken ein elektronischer Chip in den Schuh gelegt werden, der bei Verlassen des Gebäudes ein Weglaufsignal auslöse. Hierfür seien aber eine ärztliche Anordnung, ein Antrag des Betreuers und eine richterliche Genehmigung erforderlich. nob

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort