1. FC Kaiserslautern Nicht gut – aber endlich erfolgreich

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat mit dem 1:0 (0:0) gegen den VfB Lübeck im sechsten Anlauf den ersten Heimsieg der Saison gefeiert. Am Sonntag geht’s zum Südwestrivalen 1. FC Saarbrücken.

 Endlich der erste Heimsieg! Marlon Ritter erlöste den FCK mit seinem späten Treffer gegen den VfB Lübeck.

Endlich der erste Heimsieg! Marlon Ritter erlöste den FCK mit seinem späten Treffer gegen den VfB Lübeck.

Foto: dpa/Uwe Anspach

„Im Südwesten nichts Neues“, schien die starre Miene von Trainer Jeff Saibene auszudrücken, als im Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den VfB Lübeck am Mittwochabend die 88. Spielminute anbrach. Der FCK steuerte beim Stand von 0:0 auf das achte Unentschieden in den letzten zehn Partien zu. Nicht vieles sprach dafür, dass es im sechsten Anlauf endlich mit dem ersten Heimsieg der Pfälzer klappen sollte.

Dann spielte Lauterns Hendrick Zuck einen starken Steilpass auf Marlon Ritter. Der leitete umgehend auf Kenny Redondo weiter. Der Flügelspieler zog auf halbrechts Richtung Tor, wurde abgedrängt, und lupfte den Ball zurück ins Zentrum – wo Ritter per Volleyabnahme den Siegtreffer für die Roten Teufel markierte. „So doof sich das auch anhört: heute haben wir das Tor gemacht“, sagte der erleichterte Saibene am Mikrofon von Magenta Sport: „Das war sicher nicht unser bestes Spiel. Aber wir brauchen uns bei niemandem zu entschuldigen. Wir hatten Spiele, die mussten wir eigentlich gewinnen. Heute waren wir glücklicher am Schluss“, ergänzte der Trainer, dessen Team sich im Tabellenkeller ein wenig Luft verschafft. Der FCK ist jetzt Tabellen-14. und hat den Vorsprung auf die Abstiegszone vorerst auf drei Punkte ausgebaut. Allerdings haben gleich vier der sechs Teams, die hinter den Pfälzern stehen bis zu drei Spiele weniger ausgetragen.

Kaiserslautern begann vor den leeren Rängen im Fritz-Walter-Stadion schwungvoll. Adam Hlousek aus der Distanz und Kevin Kraus per Kopf verzeichneten die ersten Halbchancen für die Gastgeber. Der VfB Lübeck, der seine letzten vier Partien in Folge gewonnen hatte, fand erst Mitte der ersten Hälfte zu seinem Spiel – wurde dann aber gleich richtig gefährlich. Yannick Deichmann narrte an der Strafraumgrenze zwei FCK-Verteidiger und zielte Richtung rechtes Eck. Lauterns Schlussmann Avdo Spahic parierte grandios – hatte dann aber Glück, dass der Nachschuss von Soufian Benyamina am Außenpfosten landete (23. Minute). Vier Minuten später hatte dann auch der FCK seine erste dicke Gelegenheit. Eine Hereingabe von Marius Kleinsorge rutschte acht Meter vor dem Lübecker Tor zu Redondo durch. Doch auch Lauterns Neuzugang traf nur den Pfosten.

Im Anschluss wirkte Lübeck leicht feldüberlegen. Die Abwehr der Pfälzer war aber gut sortiert und ließ bis zur Pause keine Gelegenheit der Norddeutschen mehr zu. Der FCK hingegen kam der Führung noch einmal ganz nah. Marvin Pourié setzte Kleinsorge mit einem tollen Pass aus dem Mittelfeld in Szene. Kleinsorge machte eigentlich alles richtig, legte den Ball an VfB-Torwart Lukas Raeder vorbei. Aber Lübecks Kapitän Tommy Grupe klärte vor der Torlinie (45.).

In der zweiten Halbzeit lief bei Kaiserslautern dann aber nur noch wenig zusammen. Und in der 60. Minute hatten die Roten Teufel richtig Glück. Benyamina drang in den FCK-Strafraum ein. Lauterns Anil Gözütok stellte seinen Körper zwischen Ball und Gegenspieler, aber nicht darauf bedacht, das Leder zu erreichen, sondern nur darauf, Benyamina auflaufen zu lassen. Schiri Florian Exner piff Stürmerfoul. Eine fragwürdige Entscheidung.

Auch Lübeck glänzte im zweiten Durchgang nicht, schien dem Treffer aber deutlich näher als der FCK. Saibenes starre Miene sprach Bände. Die hellte sich aber schlagartig auf, als Marlon Ritter kurz vor Schluss doch noch der Lucky Punch für die Roten Teufel gelang. „Man hat gemerkt, dass bei uns viel Druck da war. Lübeck kam mit dem Selbstbewusstsein von vier Siegen. Deshalb tut uns der Sieg extrem gut“, freute sich der FCK-Trainer. Und Siegtorschütze Ritter meinte: „Wir wissen, dass wir gut sind. Leider sind wir nicht immer so erfolgreich. Das war heute ein Kampfspiel und ein sehr wichtiger Sieg. Aber am Sonntag müssen wir nachlegen.“ Dann spielt der FCK um 14 Uhr beim Südwestrivalen und Tabellenführer 1. FC Saarbrücken. 

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