3. Fußball-Liga Nichts Neues bei den Roten Teufeln

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat seine Unentschieden-Serie beim Halleschen FC fortgesetzt und steckt weiter im Tabellenkeller. Heimspiel am Mittwoch gegen den VfB Lübeck läutet immens wichtige Wochen für die Pfälzer ein.

 Der verbissene Kampf um Punkte endete für den FCK um Tainer Jeff Saibene erneut mit einem Remis.

Der verbissene Kampf um Punkte endete für den FCK um Tainer Jeff Saibene erneut mit einem Remis.

Foto: dpa/Matthias Balk

Wäre die sportliche Situation beim 1. FC Kaiserslautern nicht so prekär – die Unentschieden-Serie der Roten Teufel könnte glatt als Running Gag durchgehen. Das 1:1 am Samstagnachmittag beim Halleschen FC war das siebte Remis der Pfälzer in den letzten neun Partien. Zwar ist ein Zähler besser als keiner. Um sich nach dem verpatzten Saisonstart unter Ex-Trainer Boris Schommers aus dem Tabellenkeller der 3. Fußball-Liga zu verabschieden, taugen die regelmäßigen Punkteteilungen aber nicht. Der FCK liegt nach elf Spieltagen mit zehn Punkten auf Rang 16. 27 Partien, um ihre dürftige Bilanz aufzupolieren, haben die Roten Teufel zwar noch. Dass das Team, das vor der Saison von Sportdirektor Boris Notzon als „eine der Topmannschaften der Liga“ angepriesen wurde, noch in das Rennen um die Aufstiegsränge eingreifen kann, glauben aber vermutlich nicht einmal mehr die kühnsten Optimisten rund um den Betzenberg.

Die Partie in Halle begann für den FCK schon vor dem Anpfiff mit einem Rückschlag. Kapitän Carlo Sickinger verletzte sich beim Aufwärmen. Für ihn spielte links in der Innenverteidigung Janik Bachman. Das Spiel selbst begann für die Pfälzer dann aber durchaus vielversprechend. In der siebten Minute marschierte Lauterns Marvin Pourié über den rechten Flügel und setzte Marlon Ritter in Szene. Der hätte aus 16 Metern gut und gerne abschließen können, schob den Ball aber wieder zurück in den Rücken von Pourié – und die Chance versandete. Lauterns Trainer Jeff Saibene, der vor der Partie noch mehr Mut von seiner Mannschaft eingefordert hatte, haderte am SWR-Mikrofon: „Wir hatten in den ersten 30 Minuten drei, vier Szenen, bei denen ich denke: ‚Schieß doch einfach!‘ Wir haben die ganze Woche darüber geredet. Ich habe es in der Kabine nochmal angesprochen. Aber umsetzen müssen es die Jungs schon selbst.“

Fünf Zeigerumdrehungen später war Saibene dann zumindest kurzzeitig milde gestimmt. Hikmet Ciftci spielte einen starken Diagonalball aus dem Mittelfeld. Am linken Flügel leitete Adam Hlousek den Ball mit einem Kontakt ins Zentrum weiter. Und Kenny Redondo traf mit links unter die Latte. Es war das erste Saisontor für den Neuzugang, der von Greuther Fürth gekommen war. Doch die frühe Führung verlieh Kaiserslautern keine Sicherheit. Der FCK agierte passiv, die Gastgeber waren ab der 20. Minute das bessere Team. Doch Halles Topstürmer Terrence Boyd verpasste den Ausgleich (22.) genauso wie Jonas Nietfeld (25.), der vom Zweibrücker und ehemaligen FCK-Spieler Julian Derstroff in Szene gesetzt worden war. Nachdem auch der Hallenser Julian Guttau mit einem Fernschuss knapp gescheitert war, hatte der FCK die erste Angriffswelle der Gastgeber überstanden. Beinahe hätte Kaiserslautern die Führung kurz vor dem Seitenwechsel sogar ausgebaut. Pourié verlor einen Zweikampf am gegnerischen Strafraum, leitete das Leder im Fallen aber unfreiwillig auf Redondo weiter, der aber an Halles Schlussmann Sven Müller scheiterte (43).

Der Hallo-Wach-Effekt blieb aber aus. Die Hausherren waren auch zu Beginn des zweiten Durchgangs überlegen – und glichen in der 53. Minute aus. Nach einer Ecke des Ex-Lauterers Janek Sternberg tauchte die halbe Hintermannschaft der Pfälzer unter dem Ball durch. Halles Antonios Papadopoulos hatte die Zeit, das Leder mit der Brust anzunehmen und aus kurzer Distanz im Tor unterzubringen. Boyd verpasste bei einem Drehschuss kurz darauf die Führung für die Gastgeber (58.).

Nach etwa einer Stunde kam der FCK wieder etwas besser ins Spiel – und hatte prompt eine ganz dicke Gelegenheit. Redondo eroberte einen Ball im Aufbauspiel der Hallenser, flankte – doch der kurz zuvor für Ritter eingewechselte Mohamed Morabet traf frei aus acht Metern Torentfernung den Ball nicht richtig (62.).

Im Anschluss scheiterte der auffällige Redondo aus spitzem Winkel an Müller (75.) Auf der Gegenseite hatte auch Halle noch zwei Halbchancen durch Boyd (83.) und Jan Shcherbakovski (90.). Doch es blieb beim insgesamt leistungsgerechten 1:1.

„Das Ergebnis bringt uns nicht weiter“, klagte Lauterns Kevin Kraus, der Sickinger als Kapitän vertreten hatte. „Auch mit dem Spielverlauf können wir nicht zufrieden sein. Die ersten 20 Minuten waren in Ordnung. Dann haben wir den Faden verloren und um das Gegentor gebettelt“, kritisierte der Verteidiger.

Die kommenden Wochen werden für die Pfälzer immens wichtig. Bereits am Mittwoch um 19 Uhr empfängt der FCK Tabellennachbar VfB Lübeck im Fritz-Walter-Stadion. Am Sonntag darauf steht das Südwest-Derby beim 1. FC Saarbrücken auf dem Programm. Es folgen Partien gegen Duisburg und Unterhaching, die mit Kaiserslautern im Tabellenkeller stecken. Sollten es die Roten Teufel auch in diesen Spielen verpassen, endlich dreifach zu punkten, wird aus einem Running Gag endgültig bitterer Ernst.

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