Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken Zwölf Hornissen spielen sich „in einen Rausch“

Zweibrücken · Der EHC Zweibrücken ist einfach nicht zu stoppen. In der Eishockey-Regionalliga setzt sich das dezimierte Team mit 13:3 gegen den SC Bietigheim-Bissingen 1b durch und bleibt damit in dieser Saison ungeschlagen.

  Dustin Bauscher (Mitte) war mit fünf Treffern der Mann des Abends beim 13:3 der Hornets gegen Bietigheim.

Dustin Bauscher (Mitte) war mit fünf Treffern der Mann des Abends beim 13:3 der Hornets gegen Bietigheim.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Fünf Treffer in einem Spiel, das ist sogar für den vor dem gegnerischen Tor stets so abgezockten Dustin Bauscher „etwas Neues“. „Vier habe ich schon mal gemacht“, sagt der Stürmer des EHC Zweibrücken lachend. Beim fulminanten 13:3 (3:1/5:1/5:1)-Erfolg des Eishockey-Regionalligisten am Sonntag gegen die 1b der Bietigheim Steelers hat er dann aber noch einen drauf gesetzt. Und seiner Mannschaft damit zum achten Sieg im achten Saisonspiel verholfen.

„Ich bin schon sehr fixiert darauf, zu treffen, ich brenne dafür“, erklärt der 24-Jährige, dass seine Spielweise aufs Scoren ausgelegt ist. Damit es allerdings so gut läuft wie derzeit bei den Hornets, sei auch eine funktionierende Mannschaft wichtig. Und den besten Beweis dafür, dass das Zusammenspiel derzeit nahezu perfekt harmoniert, liefert der Blick auf die Topscorer-Liste der Liga, die gleich von fünf Zweibrückern angeführt wird: Claudio Schreyer (11 Tore, 13 Assists), Daniel Radke (12 Tore, 10 Assists), Erik Betzold (6 Tore, 16 Assists) Dustin Bauscher (9 Tore, 11 Assists) und Joshua Mikes (7 Tore, 11 Assists). „Es hat auch am Sonntag einfach extrem gut gepasst, wir haben starkes Eishockey gespielt“, betont Bauscher.

Obwohl mit einem so souveränen Auftritt dieses Mal nicht unbedingt zu rechnen war. Denn neben den ohnehin Verletzten Felix Stokowski, Leon Kremer, Christian Werth und Tom Schickedanz kamen auch noch die privaten sowie beruflich bedingten Ausfälle von Erik Betzold, Maximilian Dörr, Marcel Ehrhardt sowie Sascha Göth hinzu. Mit nur elf Feldspielern gingen die Gastgeber in die Partie vor 517 Zuschauern in der Ice-Arena. „So ein kleiner Kader bedeutet immer eine größere Anstrengung. Daher war ich schon ein wenig überrascht, wie gut es funktioniert hat“, sagt EHCZ-Trainer Ralf Wolf nach dem deutlichen Sieg. „Die Mannschaft hat sich in einen Rausch gespielt, war stets hungrig und ist von Wechsel zu Wechsel einfach immer wieder mit Freude aufs Eis gegangen.“ Und genau das habe sie sich vorher auch vorgenommen, erklärt Bauscher: „Wir wollten zeigen, dass wir auch mit einem kleinen Kader die Möglichkeit haben, das Eishockey zu spielen, das wir spielen wollen.“ Natürlich gehe man mit anderen Augen rein, wenn einem bewusst ist, dass man nur elf Feldspieler zur Auswahl hat, wenn klar ist, dass große Ausfälle nicht mehr zu kompensieren sind. „Aber wir haben uns gesagt, wir ziehen unser Spiel durch, ob nun mit elf oder 16 Mann – das haben wir zum Glück auch hinbekommen“, erklärt der Offensivmann, der gleich mit einem Doppelpack die Begegnung eröffnet hatte.

Knapp zwei Minuten waren gespielt, als Bauscher SCB-Schlussmann Victor Laveuve erstmals überwand. Nur fünf Minuten später ließ der Frankfurter auf Zuspiel von Joshua Mikes das 2:0 folgen (8.). Nachdem Dan Radke auf 3:0 erhöht hatte (17.), erzielte Timm Schollenberger das 1:3 (18.). „Ich war schon beruhigt, dass wir am Anfang gleich ein kleines Polster rausgespielt haben, weil man ja nie weiß, was noch passieren kann“, sagt Wolf, der mit seinem Team auch nur ganz kurz zittern musste. Als die Steelers zu Beginn des zweiten Drittels auf 2:3 (24.) herankamen. „Natürlich kann das kippen, das kann im Eishockey schnell gehen“, sagt Bauscher, der aber keine großen Zweifel hatte. „Ich würde schon sagen, dass wir derzeit die abgeklärteste Mannschaft der Liga sind, ich kenne auch kein Team, das schneller Tore schießt.“ Und so haben sich die Hornets rasch wieder gefangen. Bauscher erhöhte mit seinem dritten Treffer auf 4:2 (25.). Von da an ließen die Hausherren den Bietigheimern keine Chance mehr. Noch im zweiten Abschnitt erhöhten Radke, Calvin Engel, Schreyer und Lukas Braun auf 8:2.

Mit diesem Vorsprung im Rücken gingen den Hornets auch im Schlussdrittel die Kräfte nicht aus. Radke, Schreyer und noch zwei Mal Bauscher bauten die Führung auf 12:2 aus. Alexander Lau traf für die Gäste, bevor Matthew Genest-Schön den Schlusspunkt zum 13:3-Erfolg setzte. „Was in diesem Jahr extrem ist: Mit allen drei Reihen sind wir sehr offensiv und vorne eiskalt“, beschreibt der Mann des Abends, Dustin Bauscher, was die Hornets derzeit auszeichnet. „Es ist aber ein Gesamtpaket: Das Zusammenspiel läuft sehr gut, die Stimmung ist gut und dabei haben wir ein gemeinsames Ziel: die Meisterschaft. Und das hat auch jeder auf dem Schirm“, betont Bauscher, der 2019 nach Zweibrücken kam, und fügt an: „Vom Gesamtkonzept ist es schon die stärkste Hornets-Mannschaft seitdem ich hier bin.“ Und dazu tragen auch er und seine zahlreichen Treffer ein gutes Stück bei.

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