Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken Dörr-Paraden ebnen Weg zum Heimsieg

Zweibrücken · Durch 31:28-Erfolg gegen TGS Pforzheim hält Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken Anschluss an obere Tabellenhälfte.

 Philipp Kockler (Mitte) verhalf dem SV 64 mit sieben Treffern zum Sieg gegen die TGS Pforzheim.

Philipp Kockler (Mitte) verhalf dem SV 64 mit sieben Treffern zum Sieg gegen die TGS Pforzheim.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Da war sie endlich. Die beim SV 64 Zweibrücken lang ersehnte Top-Torwartleistung. Er hielt den hart erkämpften 31:28 (14:14)-Erfolg des Handball-Drittligisten im Heimspiel gegen die TGS Pforzheim fest. Demensprechend wurde Alexander Dörr, der die Gäste-Angreifer mit seinen starken Reflexen immer wieder zur Verzweiflung trieb, nach Abpfiff von all seinen Mitspielern umarmt und gefeiert. Durch diesen Erfolg bauten die 64er ihre Heimspielserie auf drei Siege in Folge aus, überholten die TSG Haßloch und belegen nun punktgleich mit der siebtplatzierten HG Saarlouis Rang acht. Einen Zähler davor, am rettenden Ufer, liegt die mHSG Friesenheim-Hochdorf II. Neben dem herausragenden SV-Schlussmann, der mit 15 Paraden glänzte, stach Philipp Kockler mit sieben Treffern als bester Werfer heraus. „Es war das erwartete Spiel auf Augenhöhe, deshalb bin ich froh, dass wir den Sieg heute zu Hause behalten konnten“, sagte Interimscoach Klaus-Peter Weinert, der weiterhin den an Corona erkrankten Trainer Stefan Bullacher vertritt, zufrieden.

Doch nicht nur Dörr war ein großer Faktor dafür, dass die Miniserie hielt. Denn auch die Rückkehr von Abwehrchef Tom Grieser verlieh der SV-Deckung die nötige Stabilität. Mit dem 23-Jährigen kehrte auch ein zusätzliches Plus an Körpersprache, Emotionen und Einsatzwille auf das Feld zurück. Motiviert starteten die 64er in die wichtige Begegnung gegen den Tabellennachbarn. Beide Teams traten stark ersatzgeschwächt an, doch die Hausherren schienen ihre Ausfälle besser wegzustecken als ihre Gäste aus der Goldstadt. Die Abwehr um Grieser und vor dem aufmerksamen Dörr ließ den TGS-Akteuren kaum Raum, sich zu entfalten. Und im Angriff konnten sich die Löwen auf die gefährliche Achs mit Tim Götz und Philipp Kockler verlassen. Als TGS-Trainer Tobias Müller nach 13 Minuten. der SV 64 führte 8:4, die erste Auszeit beantragte, hatten Kockler und Götz schon fünf Treffer auf den Konto. Und mit diesem Rückstand war das Team aus Baden noch gut bedient, denn allein Tom Grieser scheiterte bis dahin dreimal völlig freistehend vorm Pforzheimer Tor.

Erst nach 20 Minuten wendete sich das Blatt zugunsten der Gäste. Die zuvor gut funktionierende erste Angriffsreihe der 64er wurde zusehends müde und produzierte nun Ballverluste durch Fehlwürfe und technische Fehler. Durch einen 0:5-Lauf innerhalb kurzer Zeit verspielten die Hausherren einen sicheren 10:6-Vorsprung und gerieten selbst ins Hintertreffen (10:11/24.). Bis zum Seitenwechsel neutralisierten sich beide Teams nahezu und so ging es mit einem 14:14 in die Pause.

Auch danach verlief die Partie zunächst ausgeglichen. Über 17:17 (36.), 22:22 (45.) und 25:24 (51.) hangelten sich die Teams in die Schlussphase. In der übernahmen die Löwen wieder das Kommando. Ein Dreier-Pack von Kevin Knieps, der am Kreis ein starkes Spiel machte, Kapitän Philipp Hammann und Niklas Bayer sorgte fünf Minuten vor dem Ende für einen beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung (29:25). Die Vorentscheidung schien gefallen. Die Pforzheimer setzten fortan auf einen zusätzlichen Feldspieler und nahm ihren Schlussmann vom Feld. Anstatt die Angriffe jetzt ruhig auszuspielen, verfielen die 64er in Hektik. Alleine vier Versuche über das ganze Spielfeld hinweg die Entscheidung herbeizuführen, landeten neben dem Pforzheimer Gehäuse. Als Marco Kikillius 60 Sekunden vor dem Abpfiff den Anschlusstreffer erzielte, drohte das Spiel zu kippen. Doch Philipp Kockler nahm sich ein Herz und traf zum entscheidenden 30:28. Danach parierte Dörr noch einen letzten Ball und Tom Grieser setzte mit seinem Treffer zum 31:28 den Schlusspunkt.

Beim abschließenden Trainergespräch zeigte sich Klaus-Peter Weinert sichtlich erleichtert über den Sieg: „Wir haben heute in der ersten Halbzeit zu viele Bälle verworfen und hatten Glück, dass wir in der zweiten nicht ins Hintertreffen geraten sind“, erklärt er und fügt an: „Ein großes Kompliment an die Mannschaft, dass sie sich nach dem Rückstand so zurück gekämpft hat. Die starke Leistung von Alexander Dörr heute war dafür sehr wichtig.“

Am nächsten Samstag empfangen die Zweibrücker nun die Bundesligareserve der Rhein-Neckar-Löwen, die momentan mit 14:2 Punkten die Tabelle anführen. Bei diesem Spiel wird voraussichtlich auch Trainer Stefan Bullacher wieder auf der Bank sitzen.

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