Eishockey-Regionalliga Die Hornets haben den längeren Atem

Zweibrücken · Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken gewinnt sein Heimspiel gegen den Heilbronner EC mit 5:2. Über 600 Zuschauer in der Ice-Arena sehen, wie in den letzten sechs Minuten sieben Treffer fallen. Die für den gestrigen Dienstag angesetzte Partie gegen den SC Bietigheim-Bissingen 1b wird verlegt.

 Dustin Bauscher schreit seine Freude hinaus. Der Stürmer schnürte beim 5:2-Sieg seiner Hornets über Heilbronn am Sonntag einen Doppelpack. Mit sieben Saisontoren führt der 25-Jährige nun die Torschützenliste der Regionalliga Südwest an. 
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Dustin Bauscher schreit seine Freude hinaus. Der Stürmer schnürte beim 5:2-Sieg seiner Hornets über Heilbronn am Sonntag einen Doppelpack. Mit sieben Saisontoren führt der 25-Jährige nun die Torschützenliste der Regionalliga Südwest an. Foto: Wittenmeier

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Es läuft bei den Hornets. Nachdem Eishockey-Regionalligist EHC Zweibrücken am vorletzten Spieltag dem amtierenden Vizemeister Stuttgarter EC auswärts dessen erste Saisonniederlage verpasst hatte (6:2), gewannen die Zweibrücker am vergangenen Sonntag auch ihr Heimspiel gegen den amtierenden Meister Heilbronner EC mit 5:2 (0:0/1:0/4:2).

Als die EHCZ-Fans unter den 624 Zuschauern in der Ice-Arena aber das erste Mal jubeln durften, war schon die Hälfte der Spielzeit rum. Im ersten Drittel waren in einer zunächst ausgeglichenen Begegnung keine Tore gefallen. Chancen waren zwar auf beiden Seiten da. Aber Zweibrückens Torwart Viktor Lust und sein Heilbronner Pendant Mathias Stefanka hielten ihren Laden dicht.

Es dauert bis zur 31. Minute, ehe der erste Treffer fällt: Dustin Bauscher erobert den Puck in der Heilbronner Hälfte, legt ab für Fabian Fellhauer und orientiert sich sofort Richtung Tor. Fellhauer spielt die Scheibe zurück – Bauscher hält den Schläger hin – 1:0 für die Hornets. 

Die knappe Führung hat bis tief in die Schlussphase Bestand. Weitere Tore fallen zunächst nicht. Doch dann wird es wild. Sören Breiter gleicht rund sechs Minuten vor dem Ende für Heilbronn aus (54.), doch Julian Reiss bringt die Hornets nur eine Zeigerumdrehung später wieder nach vorne (55.). Anschließend kassiert Heilbronn eine Zeitstrafe. Zweibrückens Maximilian Dörr liefert in Überzahl die rasiermesserscharfe Vorarbeit für Bauscher, der mit seinem zweiten Treffer des Tages auf 3:1 erhöht (57.). Sollten dann noch Restzweifel am Heimsieg der Hornets bestanden haben, zerstreut Dörr diese in der 58. Minute mit dem 4:1. Marco Trenholm legt 35 Sekunden vor der Schluss-Sirene per „Empty-Net-Goal“ sogar den fünften Treffer nach, ehe auch Heilbronns Marco Horter sich noch in die Torschützenliste eintragen darf (60.). Damit waren sechs Treffer in der Ice-Arena in nur etwas mehr als sechs Minuten gefallen.

„Das ist eben Eishockey, das ist der Sport. Wenn du einen Treffer erzielst, hast du das ‚Momentum‘ auf deiner Seite, dann kann es schnell gehen“, sagte Doppeltorschütze Bauscher. Er erzielte gegen Heilbronn seine Saisontreffer Nummer sechs und sieben. Damit führt er die Torschützenliste der Regionalliga zusammen mit Waldemar Wehrle (Pforzheim) an. „Es geht immer besser, aber ja, mit der Quote bin ich ganz zufrieden“, sagte der 25 Jahre alte gebürtige Frankfurter.

Einen minimalen Wermutstropfen mussten Bauscher und der EHCZ am Abend dann noch hinnehmen. Weil der ESC Hügelsheim seine Partie in Pforzheim mit 8:2 gewann, sind die Hornets die Tabellenführung erstmal los. Hügelsheim liegt nun mit drei Punkten Vorsprung auf Zweibrücken und Stuttgart an der Spitze, hat aber ein Spiel mehr ausgetragen. Am gestrigen Dienstag hätte der EHCZ die Chance haben sollen, nach Punkten gleichzuziehen. Doch das Heimspiel gegen Schlusslicht SC Bietigheim-Bissingen 1b wurde vom SC wegen Personalmangels abgesagt. Die Partie wurde auf den 9. Dezember verlegt.

Bauscher stört das nicht. Denn Allheiligen war nicht in allen Bundesländern ein Feiertag. Er selbst musste am Dienstag in Hessen arbeiten und hätte sich direkt im Anschluss ins Auto setzen müssen, um es rechtzeitig zum Heimspiel zu schaffen. „Auf der einen Seite haben wir gerade einen guten Lauf und hätten ihn gerne fortgesetzt. Auf der anderen Seite tut uns eine längere Pause, während der wir im Training an einigen Dingen feilen können, ganz gut“, findet der 25-Jährige. Ihre nächsten Partien bestreiten die Hornets erst am Samstag, 12. November (19.45 Uhr) bei den Mad Dogs Mannheim. Und einen Tag später (18.30 Uhr) in der heimischen Ice-Arena gegen Hügelsheim. Dann gibt es für die Zweibrücker das Wiedersehen mit dem einzigen Gegner, gegen den sie in dieser Spielzeit eine Niederlage kassiert haben. Ihr erstes Saisonspiel in Hügelsheim hatten die Hornets mit 4:8 verloren.

Die Niederlage zum Auftakt habe auch mit der komplizierten Saisonvorbereitung zu tun gehabt, meint Bauscher. Die Zweibrücker hatten in der Ice-Arena wegen eines technischen Defekts vor dem Rundenstart nicht trainieren können, konnten nur sporadisch auf die Eisflächen anderer Vereine ausweichen. „Das war auf jeden Fall schwierig. In den ersten Einheiten muss man erstmal wieder ein Gefühl für das Eis, für den Schläger und die neuen Kollegen bekommen. Da ist jeder mit sich selbst beschäftigt. Wenn dann nur ein Training ausfällt, macht sich das bemerkbar.“

Auch deshalb ist Bauscher froh, dass die Hornets in der spielfreien Zeit im Training Verpasstes nachholen können. Denn: „Wir sind noch nicht zufrieden, wie es bislang läuft. Auch mit dem Spiel gegen Heilbronn nicht. Da ist überall Luft nach oben. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen.“ Und wofür die harte Plackerei? „Wir haben eine Mega-Truppe. Mein Ziel ist die Meisterschaft.“

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