Kommentar Spielsucht den Kampf ansagen

Die Zahl ist alarmierend: 2200 Saarländer sind spielsüchtig, sagt die Landesfachstelle Glücksspielsucht in Saarbrücken. Doch wenn an fast jeder Ecke in einer Kommune eine Spielhalle steht, kommen sie nie los von dieser Sucht, weil der Reiz ständig da ist.

 Markus Saeftel

Markus Saeftel

Foto: SZ/Steffen, Michael

Deshalb ist es gut, wenn die Zahl der Spielhallen sinkt. Möglich macht das eine Verschärfung des saarländischen Spielhallengesetzes. Seitdem gilt unter anderem ein Mindestabstand von 500 Metern zwischen den Spielhallen. Einige sind schon geschlossen, es könnten noch deutlich mehr werden. Doch viele Betreiber sind vor Gericht gezogen gegen die Entscheidung des Landesverwaltungsamts, ihnen keine Konzession mehr zu erteilen. Bis zu einem Urteil bleiben sie zunächst geöffnet. Die verschuldeten Kommunen müssen mit deutlich geringeren Einnahmen aus der Vergnügungssteuer rechnen. Das freut die Kämmerer nicht, hat aber zwei gute Seiten. Erstens sind Straßenzüge voller Spielhallen kein schöner Anblick. Wenn wenigstens einige verschwinden, ist das gut so. Und zweitens hat der Kampf gegen die Glücksspielsucht absolut Vorrang vor sprudelnden Steuereinnahmen.

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