HSG Völklingen verliert erneut Das Prunkstück ist zum Problemkind geworden

Völklingen · Handball-Oberligist HSG Völklingen wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg. Trainer Kreuser vergleicht die Abwehr mit einem Torso.

 Völklingens Trainer Berthold Kreuser ist sauer. Er ärgert sich über die vielen Gegentore.

Völklingens Trainer Berthold Kreuser ist sauer. Er ärgert sich über die vielen Gegentore.

Foto: Thomas Wieck

Es gibt eine Zahl, die Berthold Kreuser Schweißperlen auf die Stirn treibt. Diese Zahl ist die 29. In den vergangenen drei Begegnungen in der Handball-Oberliga kassierte seine Mannschaft jeweils 29 Gegentore. „Das sind einfach zu viele“, ärgert sich der Trainer der HSG Völklingen. Und er ergänzt: „Die Defensive war sonst immer unser Prunkstück. Aber im Moment haben wir da Probleme.“

Das wurde am Sonntag beim 24:29 gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen wieder deutlich. Nach dieser Heimniederlage vor 80 Zuschauern in der Hermann-Neuberger-Halle ging Kreuser mit seinem Defensiv-Verbund hart ins Gericht. „Egal, in welcher Formation wir es versucht haben, hatte das heute den Namen Abwehr nicht verdient. Das war vielmehr ein Torso“, kritisiert der HSG-Trainer: „Uns ist es nicht gelungen, direkte Duelle zu gewinnen. Und wir haben in der ersten Hälfte viel zu viele einfache Gegentore nach Tempogegenstößen kassiert.“

Die Völklinger liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Nach fünf Minuten stand es 3:6. Nach einer Viertelstunde lag die HSG Rhein-Nahe-Bingen mit 13:7 in Führung. Zur Pause hieß es 17:12 für die Gäste. Die HSG Völklingen kam auch im zweiten Abschnitt nicht weiter heran. Dementsprechend muss sie weiter auf den ersten Sieg seit dem 21. Oktober und dem 31:22 bei der HSG Worms warten.

Bester Werfer der Gastgeber war am Sonntag Niklas Hoff mit sieben Treffern, gefolgt von Alexander Saunus und Marius Merziger mit jeweils fünf Toren. Nicht unter den Torschützen war Norbert Petö: Der vor der Saison von Ligakonkurrent MSG HF Illtal verpflichtete Rückraumspieler musste mit einer fiebrigen Erkältung das Bett hüten. „An seinem Ausfall hat es aber nicht gelegen, dass wir verloren haben. Die Offensiv-Leistung war mit 24 Toren ja ordentlich“, sagt Kreuser. Durch die Niederlage fiel seine Mannschaft auf den zehnten Tabellenplatz zurück. Zumindest haben die Völklinger aber noch ein komfortables Polster auf die Abstiegsränge – weil am Tabellenende zwei Mannschaften noch kein Spiel gewinnen konnten. Die TSG Friesenheim ist mit einem Punkt Vorletzter. Und der TV Homburg hat als Schlusslicht noch keinen Punkt geholt. Der Aufsteiger ist am 8. Dezember zu Gast in der Hermann-Neuberger-Halle.

Die HSG Völklingen hat bei der voraussichtlichen Anzahl von zwei Absteigern elf Zähler Vorsprung vor der „roten Linie“. Im schlimmsten Fall würde es drei Absteiger geben. Dann hätte Kreusers Mannschaft allerdings nur ein Fünf-Punkte-Polster. Drittletzter ist die HSG Kastellaun/Simmern. Drei Absteiger gibt es aber nur, wenn der Meister in den in dieser Saison erstmals stattfindenden Aufstiegsspielen zur 3. Liga scheitert und es zudem einen Absteiger aus der 3. Liga Süd in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gibt.

An diesem Donnerstag, 29. November, haben die Völklinger die Möglichkeit, sich im Pokal den Frust von der Seele zu werfen. Der Oberligist spielt um 20 Uhr beim drei Klassen tiefer angesiedelten Bezirksligisten TuS Wiebelskirchen. Sollte der Favorit diese Partie gewinnen, hätte er sich für das Halbfinal-Turnier im Januar qualifiziert. Dort werden in zwei Vierergruppen vier Teilnehmer für das Final-Turnier an Ostern ermittelt. „Ins Pokalfinale zu kommen wäre eine tolle Sache“, sagt Kreuser. Nur zwei Tage nach dem Pokalspiel in Wiebelskirchen müssen seine Spieler wieder in der Liga ran. Am Samstag, 1. Dezember, ist die HSG Völklingen im letzten Auswärtsspiel des Jahres um 20 Uhr beim Tabellenzweiten SG Saulheim zu Gast. Danach spielt die HSG vor der Weihnachtspause noch zwei Mal zu Hause. Zunächst gegen Homburg und eine Woche später gegen den Tabellenneunten TV Mülheim.

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