Andrang bei Musikmesse Die Schießbuden stehen hoch im Kurs

Sulzbach · Musikermesse mit Flohmarkt des Musikhauses Six and Four lockt Gäste ins Hessenfeld. Thomas Blug greift in die Saiten.

 Gut besucht waren Musikermesse und Musiker-Flohmarkt.

Gut besucht waren Musikermesse und Musiker-Flohmarkt.

Foto: Iris Maria Maurer

Wirr klingen die abgedämpften Schläge eines halben Dutzends Schlagzeuger durcheinander und vermischen sich zu einem chaotischen Stakkato. Das Ganze spielt sich in der oberen Etage des Sulzbacher Musikhauses Six and Four im Hessenfeld ab, und viele Besucher nutzen die Musikermesse mit Flohmarkt im Außenbereich und rabattiertem verkaufsoffenem Sonntag im Haus, um nach Herzenslust die dazu zur Verfügung gestellten Instrumente ausgiebig auszuprobieren. Und klar: Die Schießbuden stehen dabei im Kurs der Musiker ganz hoch im Kurs. Und so mag so mancher der anderen Besucher heilfroh sein, dass es sich da fast ausschließlich um elektronische Expemplare handelt, die da ausprobiert werden. Wären das alles akustische Schlagzeuge mit hölzernen, mit Trommelfellen bespannten, Kesseln und metallenen Becken – das Getöse wäre wohl nicht auszuhalten.

Auch im Saitenbereich daneben wird fleißig getestet. Während im Geschäft das zu erkunden ist, was die Industrie gerade zu bieten hat, ist draußen auf dem Flohmarkt manche Rarität zu entdecken. Seien es jetzt spezielle Verstärker oder seltene Gitarren. Seien sie auch modifiziert oder fachmännisch repariert zum Unikat geworden – vor allem die Saarbrücker Familie Freund hat allerhand davon zu bieten.

Das vor Jahren verstorbene Familienoberhaupt Klaus Freund hat mit Herzblut allerhand an Instrumenten und elektronischem Gerät gesammelt und wieder spielbar gemacht. An diesem und anderen Ständen wechseln meist Saiteninstrumente den Besitzer. Wesentlich öfter wird aber gefachsimpelt über die angebotenen Musikalien, und schnell schweift das Fachgespräch auch in die große weite Gitarrenwelt aus. Sehr oft endet das Gespräch dann damit: „Wenn ich jetzt noch eine Gitarre mit nach Hause bringe, hängt der Haussegen schief“, entscheidet mancher schweren Herzens. Neben Liebhabern tummeln sich aber auch Spekulanten auf dem Flohmarkt. Christian Meier, selbst einer der Anbieter, hat beobachtet: „Viele haben sofort ein Handy zur Hand und schauen im Internet, was die Dinge dort wert sind.“

Im aufgebauten Zelt gibt’ s Unterhaltung. Meist spielen Könner auf der Bühne, wie der international bekannte Gitarrist Thomas Blug mit seiner Rockanarchie. Zwischendurch gibt es beim Quiz auch mal was zu gewinnen. Etwa Six-and-Four-Tassen für den, der einen Jimi-Hendrix-Song aus drei Tönen des Gitarrenriffs erkennt. Klingt unmöglich, gelingt aber schneller als erwartet. Weil die saarländische Musikwelt auf engstem Raum aufeinandertrifft, und man tatsächlich so gut wie jeden aus der Szene hier irgendwann entdeckt, könnte das Hessenfeld für einen Sonntag zum Musikerparadies werden. Wäre da nicht das Parkplatzproblem, weil auch zudem die Musikschule nebenan ihr eigenes Fest feiert.

Wegen des riesigen Parkdrucks hat die Polizei alle Hände voll zu tun, das Gelände der freiwilligen Feuerwehr von Besucherfahrzeugen frei zu halten und so die Einsatzfähigkeit der Lebensretter zu gewährleisten. Nicht nur, dass die mit ihren Feuerwehr-Lkw aus der Gerätehalle kommen müssen. Für die ehrenamtlichen professionell ausgebildeten Feuerwehrleute muss auch noch Platz bleiben, um ihre eigenen Autos abzustellen, damit sie möglichst schnell in die Umkleideräume und von dort aus auf die Feuerwehrautos kommen können. Außerdem hatten die Sulzbacher Polizeibeamten am Sonntag Mühe, die wichtigsten Kurven zum Wohngebiet von parkenden Autos frei zu halten.

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