Ein Vergnügen für die ganze Familie Deftige Musik und Autoscooter-Vergnügen

Sulzbach · Mit Fahrgeschäften, den „Konsorten“ und „Gugg am Bach“: Noch bis einschließlich Dienstag ist Kirmes in Sulzbach.

 Als Gastgeber des Festivals „Gugg am Bach“ im Zelt auf dem Ravanusaplatz sorgten die „Nodepirade“ für Stimmung.

Als Gastgeber des Festivals „Gugg am Bach“ im Zelt auf dem Ravanusaplatz sorgten die „Nodepirade“ für Stimmung.

Foto: Iris Maria Maurer

Die ersten Takte des auch aus Fußballstadien bekannten Hits „Seven Nation Army“ ertönen, doch etwas ist anders – ein durchdringender Klang hat sich darunter gemischt. Es ist der Klang einer Martinstrompete oder auch Schalmei genannt. Dem Holzblasinstrument haben die Neinkeijer Deiwels Schalis auch ihren Namen zu verdanken. Das im Normalfall zwölfköpfige Ensemble ist mit acht Musikern bei „Gugg am Bach“ angetreten. Bis vor wenigen Jahren nannte sich die Gruppe noch Schalmaienkapelle Wiebelskirchen, wie der Vorsitzende und musikalische Leiter Uwe Wagner erzählt.

Die Schalis sind seinem Wissen nach mit dem Schalmeien- und Kulturverein Dudweiler die einzigen beiden Gruppen im Saarland, die sich dem aus mehreren Einzelhupen bestehenden Instrument verschrieben haben. Man benötigt für die Schalmei kein Ventil, sondern bläst einfach hinein. „Durch die Luft vibrieren die Stimmzungen“, erklärt Wagner – die Musik beginnt. Unterstützt wird man von Schlaginstrumenten, sodass deftige Klänge erzeugt werden und man die Besucher mit Liedern wie „Sierra Madre“ oder „Schatzi, schenk mir ein Foto“ unterhalten kann.

Allein an dem Samstag konnte man mit den angetretenen Gruppen fünf unterschiedliche Stile aus dem Bereich der Gugge- und Bläsermusik abdecken, wie Andreas Steinmann erläutert. Er ist Schriftführer und musikalischer Leiter bei den Nodepirade, die das Festival „Gugg am Bach“ initiierten und im kommenden Jahr zum zehnten Mal organisieren. „Mit diesem Erfolg habe am Anfang nicht jeder gerechnet, sagt er stolz. „Wir versuchen, jedes Jahr für Abwechslung zu sorgen“, erklärt Sebastian Schug, der Vorsitzende der Guggemusiker. So hat man an den beiden Musikfest-Tagen 20 Bands, inklusive der Gastgeber, am Start.

Es sind immer altbekannte Formationen wie der Freie Fanfarenzug Dudweiler oder Gugge Mol aus Völklingen dabei oder neue Gesichter, wie dieses Jahr das Ensemble Summer Project, das aus Musikern besteht, deren eigentliche Bands „Sommerpause“ haben. Den Festivalcharakter unterstreicht dabei beispielsweise der Merchandising-Stand der Nodepirade. Dort kann man Fanartikel wie Feuerzeuge, Shirts oder Schals aus dem jeweiligen Festjahr beziehen. Freudig erzählen die beiden auch, dass man zur Eröffnung am Freitagabend für zwei Lieder gemeinsam mit den Anheizern, den „Konsorten“, auf der Bühne stand – und deren eigenem Bläsersatz noch mehr Kraft verlieh.

Parallel zum Festival „Gugg am Bach“ läuft noch bis Dienstag die Quetschekuchekerb. Dabei war der Parkplatz unter der VVB nicht nur mit Fahrgeschäften, sondern auch mit Besuchern bereits gut gefüllt. „Das Wetter spricht sehr für uns“, sagt Marion Nock. Die Schaustellerin ist Mitinhaberin des Entenangelns und des Münzspielautomaten. „Wenn man gut spielt, gewinnt man – und wenn nicht, dann nicht“, bringt sie das Spielprinzip kurz, prägnant und mit einem Augenzwinkern auf den Punkt.

Positiv überrascht sei sie von dem Zulauf, das extrem heiße Wetter an den vorangegangen Wochenenden habe den Schaustellern schon zu schaffen gemacht, wie sie sagt. Denn dadurch seien die Besucher erst gegen Abend gekommen. „Man gibt sich ja schon Mühe“, erklärt sie. Neben den beiden genannten Spielen bietet sie auch Folienballons an, die offensichtlich auch nie aus der Mode kommen. Neben Motiven wie dem kleinen Teufel oder der Biene Maja reitet das Einhorn weiterhin auf der Erfolgswelle. „Aber der Flamingo ist auch schön“, sagt sie lächelnd und zeigt auf eine Plüschfigur, die man gewinnen kann.

Bis Dienstag noch kann man sich am Autoscooter, auf der kleinen Dschungelreise oder am Kinderkarussell vergnügen. Am heutigen Montag findet in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung noch der Seniorennachmittag statt. Am Dienstag locken die Fahrgeschäfte mit ermäßigten Preisen und dem Familientag.

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