Witze-Achterbahn mit Rollator

Großrosseln · Wenn Schorsch Seitz nach Großrosseln kommt, dann hat das etwas von Nach-Hause-Kommen. Sein Vater hatte einst im Warndt-Bergbau gearbeitet. Jetzt hat auch Sohn Schorsch hier etwas verdient: jede Menge Lacher.

 Mundart-Entertainer Schorsch Seitz hat in Großrosseln auch musiziert. Heraus kamen dabei Lieder wie „Oh jesses näh“, das verdächtig nach „Yesterday“ von den Beatles klang. Foto: Jenal

Mundart-Entertainer Schorsch Seitz hat in Großrosseln auch musiziert. Heraus kamen dabei Lieder wie „Oh jesses näh“, das verdächtig nach „Yesterday“ von den Beatles klang. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Schwarzer Hut, rotes Jackett mit Zebraapplikationen und Gitarre - so kennen viele Saarländer den Mundart-Entertainer Schorsch Seitz. In seinem neuen Programm "Sex, Drugs and Rock'n'Rollator" aber darf auch ein neues Accessoire nicht fehlen: der Rollator, verziert mit blinkender Lichterkette. Diesen präsentierte er am Samstag in der Rosselthalhalle in Großrosseln. "Wir haben oft regionale Künstler, die Rossler Bürger lieben das!", erklärt Nadia Haag von der Gemeinde Großrosseln. Der Saarländer Schorsch Seitz hat zudem einen eigenen Bezug zur Region: "Mein Vater hat im Warndt im Bergbau gearbeitet, da ist eine besondere Beziehung zur Region entstanden." Bei seinem neuen Programm geht es aber um ihn selbst. Dieses entwickelte er passend zu seinem 60. Geburtstag vor zwei Jahren. "Im Alter von 20 Jahren, dachte ich immer die 60-jährigen sind die alten Opas, die mit den Enkeln an den Weiher Enten füttern gehen", blickt Schorsch Seitz zurück. "Aber heute empfinden wir uns immer noch etwas jünger im Kopf. Erst die Töchter machen einem bewusst, dass man das nicht mehr ist."

Genau darum geht es in seinem Programm. Der erste Teil ist "ein Rückblick in die Zeit von ‚Sex, Drugs and Rock'n'Roll'" und geht dann über in die Zukunftsvision "Sex, Drugs and Rock'n'Rollator". Dabei erwartet Seitz von seinem Publikum, "dass sie das Ganze nicht zu Ernst nehmen." Denn er versteht sich als Unterhalter und nicht als Aufklärer. Lässig erklärt er seinen Fans die Gefahren der digitalen Revolution: "Es sind schon viele Opas am Computer gestorben, weil sie die Tastenkombination ‚Alt-Entfernen' gedrückt haben." Aber er muss auch immer wieder feststellen, dass man in jedem Alter glücklich sein kann, und auch die Gründe dafür seien gar nicht so unterschiedlich. "Mit einem Jahr ist man glücklich, wenn man alleine aus einer Schnabeltasse trinken kann, für einen Dreijährigen ist Glück, alleine aufs Töpfchen zu gehen. Mit 80 ist man glücklich, wenn man alleine aufs Töpfchen gehen kann, und mit 90 bedeutet Glück, allein aus der Schnabeltasse trinken zu können."

Neben der Comedy und der saarländischen Mundart sind aber auch die berühmten Lieder, die der Komödiant umdichtet und singt, immer wieder ein Highlight. So wird aus dem Beatles-Song "Yesterday" Schorsch Seitz' Lied "Oh jesses näh". Evelinge Erwe aus Großrosseln kennt den Entertainer schon, freut sich aber, ihn wiederzusehen: "Das Leben ist ernst genug, und er ist immer wieder für einen Lacher gut". Sie schätzt besonders das schauspielerische Talent des Entertainers. Und auch Jürgen Scholtes aus Großrosseln kennt ihn aus dem Fernsehen: "Ich freue mich, ihn heute endlich mal live zu sehen. Mir gefällt seine lockere Art!"

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort