Wenn etwas zu Großes entsteht

Während die neue Saarland-Imagekampagne uns zu erklären versucht, dass Großes immer im Kleinen entsteht, hat unsere Stadtverwaltung diese Woche einen weiteren Sprung vom Großen ins Kleine gemacht. Weil „Stadtmitte am Fluss“ ohne den Tunnel-Plan kein Großprojekt mehr ist, wurde ein weiterer Schritt eingeleitet, um unter anderem wenigstens den Umbau der Promenade, des Osthafens und der Eisenbahnstraße sowie den Lärmschutz am Staden finanziell abzusichern.

Das 2011 fürs Großprojekt ausgewiesene Stadtumbaugebiet wird wieder aufgehoben, um Zuschüsse für die "kleineren" Dinge zu bekommen.

Die CDU-Stadtratsfraktion hat diese Woche allerdings bereits ein neues Großprojekt entdeckt: "Eine echte Knöllchenindustrie" entstehe in Saarbrücken, vermutet der Stadtverordnete Uwe Conradt. Weil das städtische Ordnungsamt zugegeben hat, dass es "aus Versehen" in der Alt-Saarbrücker Dellengartenstraße Knöllchen verteilt hat, obwohl die Anwohner dort nichts falsch gemacht haben, wittert die CDU "Abzocke" im großen Stil.

Abzocke ist ein großes Wort. Aber die Sache mit den Parkplätzen, den Gebühren und den Kontrollen ist ja auch ein großes Problem. Es zeigt: Wenn etwas zu Großes entsteht, kann da jemand (zum Beispiel das Ordnungsamt) auch mal den Überblick verlieren.

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