Thomas Brück wird Kulturdezernent

Saarbrücken · Aus sieben Dezernaten bei der Stadt Saarbrücken werden ab 1. August, wenn Kulturdezernent Erik Schrader geht, sechs. Thomas Brück leitet dann das neue Dezernat für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Umwelt.

Anderthalb Stunden hat der Saarbrücker Stadtrat am gestrigen Abend über die Änderungen der Dezernatsverteilung ab 1. August diskutiert. Der Vorschlag, den Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) am 9. März vorgelegt hatte, fand bei den "Regierungsparteien" SPD , Linke und Grüne in namentlicher Abstimmung den erwarteten Rückhalt. 34 zu 26 ging das Votum für den künftigen Bildungs-, Wissenschafts- , Kultur- und Umweltdezernenten Thomas Brück von den Grünen aus.

Brück , 58 Jahre alt, verantwortet dann ein Amt mit 655 Mitarbeitern. Den Großteil, nämlich 522, stellen das Amt für Kinder und Bildung, beim Eigenbetrieb Jugendhilfezentrum arbeiten 58 Menschen, beim eigentlichen Kulturamt sind es 20, beim Amt für kommunale Filmarbeit vier, beim Stadtarchiv acht und bei der Bibliothek 30. Die Verantwortung für den Zoo (38 Personen) wechselt vom heutigen Amt für Kultur an den Beigeordneten Harald Schindel (Bürgerdienste, Sicherheit, Soziales und Sport).

Die bisher im Dezernat für Umwelt, Migration und Recht (Brück bis 31. Juli) wahrgenommenen Aufgaben werden auf die anderen Dezernate verteilt. Bürgermeister Ralf Latz wird im künftigen Dezernat für Finanzen und Recht die Zuständigkeit für das Verwaltungsdezernat Rechts- und Ordnungsangelegenheiten (115 Mitarbeiter), den Datenschutz sowie für den Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb ZKE (400 Mitarbeiter) übernehmen.

Vertagung abgelehnt

In das von der Oberbürgermeisterin geleitete Hauptdezernat wechselt das Zuwanderungs- und Integrationsbüro (5 Leute) als Querschnittsaufgabe für die gesamte Stadtverwaltung.

Vergeblich beantragte die CDU eingangs, die Entscheidung über die Nachfolge des ausscheidenden FDP-Kulturdezernenten Erik Schrader in Ruhe zu überdenken und die Anliegen der Kulturschaffenden zu berücksichtigen. Fraktionsvorsitzender Peter Strobel und Elke Masurek plädierten dafür, zunächst ein kulturpolitisches Profil zu formen und dann einen Leiter einzusetzen.

Brücks Parteifreundin Claudia Willger (Güne) entgegnete, dass die Kulturszene kein Mitspracherecht bei der Besetzung einer Verwaltungstelle reklamieren könne. Das sei bisher auch nie üblich gewesen. Wie Claudia Kohde-Kilsch (Linke) und Peter Bauer (SPD ) nahm sie Thoams Brück gegen persönliche Kritik in Schutz. Er sei ein erfahrener und guter Verwaltungsmann und Kulturkenner. Dem Stadtrat werde nichts genommen, er könne auch weiterhin über Kulturpolitik entscheiden.

In der Debatte waren viele und nicht immer die freundlichsten Beiträge aus Podiumsdiskussionen und Internetforen erneut zu hören. Brück folgte ihr mit Gleichmut - am Revers trug er einen Anstecker mit dem Konterfei des großen US-Humoristen Groucho Marx, ein großer Ironiker, der sich nicht so wichtig nahm wie andere ihn.

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