Streit um Zahlen aus saarländischer Kriminalstatistik

Saarbrücken. Die Saar-Kriminalstatistik für das Jahr 2008, die das Innenministerium Ende April offiziell vorgestellt hat, sorgt für Streit. Auf SPD-Antrag soll sich der Innenausschuss des Landtages am Donnerstag mit dem Thema befassen

Saarbrücken. Die Saar-Kriminalstatistik für das Jahr 2008, die das Innenministerium Ende April offiziell vorgestellt hat, sorgt für Streit. Auf SPD-Antrag soll sich der Innenausschuss des Landtages am Donnerstag mit dem Thema befassen. Stefan Pauluhn, parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion, adressiert Vorwürfe an Innenminister Klaus Meiser (CDU): "Wir können nicht mehr davon reden, das Saarland sei eines der sichersten Bundesländer." Mit Blick auf die Statistik spricht Pauluhn von "Tricksereien und Täuschungen." Die Situation sei schön geredet worden. Konkret geht es um die Häufigkeitszahl, die Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner. In der Statistik wurde der Wert von 2008 für das Saarland (7540) mit dem bundesweiten Ergebnis (7635) von 2007 verglichen. Bei der dieser Rechnung liegt das Saarland noch leicht unter dem Bundesniveau. Pauluhn verweist aber darauf, dass Mitte April bereits alle Werte für die übrigen Bundesländer im Internet abrufbar waren, folglich auch die Häufigkeitszahl für 2008. Tatsächlich liegt nach der jetzt vorliegenden Bundesstatistik das Saarland über dem Bundesniveau (7445). In der Rangfolge der Bundesländer verschlechtert sich das Saarland damit auf Platz acht (vorher Platz fünf). Während bundesweit die Zahl der Straftaten um 2,6 Prozent sank, wurden im Jahr 2008 an der Saar 5,9 Prozent mehr Delikte registriert. mju

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