Linke wirft Innenminister Tricks vor Streit um Statistik zu Einbrüchen im Saarland

Saarbrücken · Die Linke wirft dem Innenminister vor, bei den Einbruchszahlen im Land zu tricksen. Bouillon wehrt sich.

 Saar-Innenminister Klaus Bouillon.

Saar-Innenminister Klaus Bouillon.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Um die Erfolge der saarländischen Polizei im Kampf gegen Einbrecher ist ein politischer Streit entbrannt. Der Linken-Politiker Dennis Lander wirft Innenminister Klaus Bouillon (CDU) vor, die Statistik für 2017 mit „Tricks“ geschönt zu haben. Die amtliche Statistik weist für 2017 einen Rückgang der Wohnungseinbrüche um 556 auf 1391 aus. Allerdings tauchen 279 Einbrüche, die 2017 in einer Datenbank der Polizei erfasst wurden, nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik auf.

Überhänge aus den Vorjahren seien normal, sagte Lander. Nicht normal sei allerdings die Höhe dieser Zahl. 2017 seien 45 Einbrüche aus dem Jahr 2016 und 15 aus dem Jahr 2015 nacherfasst worden. Es stelle sich die Frage, was 2017 Besonderes passiert sei, um die ungewöhnlich hohe Zahl von 279 zu erklären.

Das Innenministerium wies den Vorwurf der Trickserei zurück. Harald Schnur, Kriminal-Experte des Ministeriums, begründete den hohen Überhang mit zwei Effekten: Zum einen dauerten die Ermittlungen mittlerweile länger, weil die Fälle deutlich intensiver bearbeitet würden als früher, etwa um Bandenstrukturen aufzuhellen. Dadurch sei es gelungen, die Aufklärungsquote im vergangenen Jahr von 17 auf 27 Prozent zu erhöhen, dies sei bundesweit ein Spitzenwert. Zum anderen sei die Zahl der Einbrüche im November und Dezember 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum relativ hoch gewesen. Diese Fälle hätten aber nicht bis zum Jahresende abschließend bearbeitet werden können und müssten im Folgejahr nacherfasst werden.

Innenminister Bouillon warf Lander vor, „die gute Arbeit unserer Fachleute bei der Polizei“ zu hinterfragen, die die Zahlen in jedem Jahr auf die gleiche Art und Weise erfassten. Landers Aussage sei falsch und dürfe so nicht stehen bleiben.

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