Nicht alle profitieren vom Saar-Spektakel

Saarbrücken. Das Saar-Spektakel als Touristenmagnet, das den Saarbrücker Hotels volle Zimmer beschert? Darüber waren sich Hoteliers und Citymanager im Vorfeld nicht einig (die SZ berichtete)

 Wegen des Saar-Spektakels vom 3. bis 5. August gab es keine ausgebuchten Hotels. In das Hotel Leidinger in der Mainzer Straße kamen 30 Prozent der Gäste extra zur Veranstaltung. Foto: Leidinger

Wegen des Saar-Spektakels vom 3. bis 5. August gab es keine ausgebuchten Hotels. In das Hotel Leidinger in der Mainzer Straße kamen 30 Prozent der Gäste extra zur Veranstaltung. Foto: Leidinger

Saarbrücken. Das Saar-Spektakel als Touristenmagnet, das den Saarbrücker Hotels volle Zimmer beschert? Darüber waren sich Hoteliers und Citymanager im Vorfeld nicht einig (die SZ berichtete). Während Alexander Hauck, Geschäftsführer des Kongress- und Tourismus-Services Kontour, von guten Zahlen sprach, was die Vermittlung von Zimmern anbelange, berichtete der Vizepräsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands, Gerd Leidinger, anderes: "Weder zum Saar-Spektakel noch zur Messe und zum Altstadtfest oder anderen Festen sind die Hotels in der Stadt deswegen ausgebucht."Seine Ansicht scheint sich nach der Veranstaltung zu bestätigen. Eine Sprecherin des "Motel One" am Schillerplatz informiert, das Hotel sei während des Spektakel-Wochenendes zwar gut gebucht gewesen, die Buchungszahlen könne man aber nicht auf die Veranstaltung zurückführen. Das selbe sagt Gudrun Pink vom Hotel Madeleine in der Cecilienstraße.

Die Mitarbeiter des Hotel Domicil Leidinger in der Mainzer Straße haben ihre Gäste am Wochenende gefragt, ob sie Saarbrücken wegen des Saar-Spektakels besuchen, berichtet der stellvertretende Geschäftsführer Alexander Hoffmann. "30 Prozent der Belegung war auf das Saar-Spektakel zurückzuführen", sagt er. Das sei aber nicht mehr als im Vorjahr gewesen; das Saar-Spektakel gehöre traditionell nicht zu den Veranstaltungen in Saarbrücken, die das Hotel füllten.

Ganz andere Erfahrungen mit dem Saar-Spektakel machte das Hotel Mercure City, das mit seiner Lage direkt an der Saar zu der Veranstaltung immer viele Gäste anzieht. "Das Saar-Spektakel gehört für uns zu den stärksten Wochenenden im Jahr", sagt Hotel-Direktor Klaus Euler.

Rund 80 Prozent der Gäste zwischen Donnerstag und Sonntag seien zum Saar-Spektakel gekommen. "Die individuelle Nachfrage von Gästen, die extra wegen des Saar-Spektakels kommen, ist in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich gestiegen", berichtet Euler. Die Steigerung schätzt er auf gut 20 Prozent. Seine Gäste stammen nicht nur aus der näheren Umgebung, auch aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg seien dieses Mal einige gekommen.

Dass Saarbrückens Besucher vergangenes Wochenende sogar international waren, freut Alexander Hauck. Er berichtet von rund 100 Besuchern der Touristen-Info pro Tag, darunter Gäste aus Großbritannien und Brasilien. Dass die aber wegen des Saar-Spektakels kamen, glaubt er kaum. "Traditionell kommt ein Großteil der Saar-Spektakel-Besucher aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz und dem benachbarten Lothringen", sagt er. Die Tourismus-Information habe allein für das Saar-Spektakel-Wochenende vom 3. bis 5. August zusammen rund 160 Übernachtungen vermittelt. Das seien zwar nicht mehr als im vergangenen Jahr, aber seiner Meinung nach ist die Zahl dennoch gut - gehe man davon aus, dass die touristische Nachfrage in deutschen Städten im Sommer normalerweise zurückgehe.

"Das Saar-Spektakel gehört für uns zu

den stärksten Wochenenden im Jahr."

Klaus Euler, Hotel-Direktor

des Mercure City

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