Grüne: Ethik-Regelung halbherzig – Minister nennt Kritik „unverschämt“

Saarbrücken · Die geplante Einführung von Ethik-Unterricht ab Klassenstufe fünf sorgt für Streit: Die Grünen-Fraktion im Landtag fordert, Ethik verbindlich als Alternative zum Religionsunterricht im Stundenplan zu verankern.

Nach den Plänen des Bildungsministeriums soll der Unterricht nur optional angeboten werden. Das Saarland hinke in dieser Hinsicht im Ländervergleich meilenweit hinterher, sagte Klaus Kessler (Grüne). Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ) wies die Kritik als "unverschämt und unglaubwürdig" zurück. Kessler habe es in seiner Zeit als Bildungsminister versäumt, eine Neukonzeption des Ethik-Unterrichts vorzulegen. Die Entscheidung über die Einführung den Schulen zu überlassen, sei sinnvoll, da die Zahl der Schüler, die den Religionsunterricht nicht besuchen, je nach Schule erheblich schwanke.

Einzelheiten über den Islam-Unterricht, der ab dem Schuljahr 2015/16 an Grundschulen ab Klassenstufe eins eingeführt werden soll, sind weiterhin unklar. Laut Bildungsministerium berät seit März 2013 eine Arbeitsgruppe über Lehrpläne, Lehrer und Abläufe des Unterrichts. Darin sitzen Vertreter der Landesregierung sowie islamischer Gemeinden und Vereine.

Die Linksfraktion forderte, den Islam-Unterricht auch an weiterführenden Schulen anzubieten. Dazu sagte ein Ministeriumssprecher: "Zunächst ist der Verlauf des Modellprojekts in den Grundschulen abzuwarten."

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